Beilngries
"Eine unserer wichtigsten Aufgaben"

Sanierungsarbeiten im Wasserwerk abgeschlossen – Gesamtkosten: 2,9 Millionen Euro

03.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:51 Uhr

Foto: Fabian Rieger

Beilngries (DK) Wasserwart Franz Meier ist zufrieden: „Wir sind wieder auf dem neuesten Stand der Technik“, sagt er. Über dreieinhalb Jahre hinweg wurde nahezu alles, was mit der Wasserversorgung in Beilngries zu tun hat, saniert. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 2,9 Millionen Euro.

Franz Meier sitzt vor einem Bildschirm in seinem Büro und wertet verschiedene Grafiken aus. Zahlen, Uhrzeiten, Linien und Tabellen – mit wenigen Mausklicks hat der Wasserwart alle Auffälligkeiten, alle Ausreißer bei der Wasserversorgung sofort im Blick. Die Zeiten handgeschriebener Listen sind vorbei. Anhand moderner Technik kann Meier sogar von zu Hause aus per Tablet alle Werte abrufen und bei Problemen sofort reagieren. „Das ist eine wesentliche Verbesserung“, sagt Meier im Gespräch mit unserer Zeitung. Rohrbrüche seien inzwischen viel schneller auszumachen, wenngleich Meier und seine Kollegen noch immer persönlich ausrücken müssen, um die genauen Standorte zu lokalisieren.

Die neue Technik für das Wasserwerk in der Sandstraße ist ein Bestandteil der großen Sanierung, die in den vergangenen Jahren über die Bühne gebracht wurde. Ein neuer Brunnen, umfassende Arbeiten an den Hochbehältern Hirschberg und Biberbach, eine grundlegende Sanierung im Wasserwerk – es gab viel zu tun (wir berichteten). Seit rund einem Jahr ist die im Vorfeld mehrfach diskutierte UV-Anlage in Betrieb. Sie soll verhindern, dass beispielsweise bei einem Hochwasser Keime im Trinkwasser auftreten. „Das ist das neueste Modell, das auf dem Markt war“, sagt Stadtbaumeister Thomas Seitz.

In den vergangenen Monaten wurde zudem eine extra Halle neben dem Wasserwerk errichtet. Sie beherbergt ein Notstromaggregat, das bei einem Stromausfall automatisch anspringt. Wasserwart Meier wird in einem solchen Fall direkt informiert, die Stromversorgung ist aber auch ohne sein Zutun stets gesichert.

Derzeit laufen die allerletzten Restarbeiten in dem Gebäude in der Sandstraße. In einem Raum des Wasserwerks werden noch neue Fliesen verlegt, die alten waren zum Teil verschlissen oder brüchig. Franz Meiers bisherige Erfahrungen mit der neuen Technik sind positiv. Die Wasserversorgung sei jetzt wieder auf einem modernen Stand, betonen er und Stadtbaumeister Thomas Seitz. Hier sollten in den kommenden Jahren eigentlich keine umfassenderen Aufgaben anstehen. Davon ausgenommen ist das Rohrleitungsnetz, wo zum Teil noch sehr alte Bestandteile enthalten sind. „Alt ist hier aber nicht immer automatisch schlecht“, so die Experten.

Die Gesamtkosten für die mehrjährigen Sanierungsarbeiten belaufen sich auf rund 2,9 Millionen Euro. Viel Geld für eine gemeindliche Leistung, die für den Bürger mit bloßem Auge oft gar nicht zu erkennen sei, so die Verantwortlichen. „Und doch ist die Trinkwasserversorgung eine unserer wichtigsten Aufgaben“, sagte der Beilngrieser Bürgermeister Alexander Anetsberger im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Umlage auf die Verbraucher erfolge nach einem standardisierten und vorgeschriebenen Schlüssel, so der Rathauschef. Die ersten Raten waren bereits fällig, es folgt noch die Schlusszahlung.

Bei der Gesamtzeit für die Sanierung hatte Thomas Seitz bereits bei einem Ortstermin des Bauausschusses im Januar dieses Jahres berichtet, dass die ursprünglichen Pläne – Abschluss im Jahre 2014 – nicht einzuhalten waren. Als Grund nannte er zum einen firmenbedingte Verzögerungen, aber auch den hohen logistischen Aufwand. Die gesamten Arbeiten fanden bei laufendem Betrieb statt.