Beilngries
Die Liebe zum Tanz

Irish-Dance-Gruppe zeigt in der Beilngrieser Bühler-Halle ein unterhaltsames Programm

13.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:26 Uhr

Foto: Regine Adam

Beilngries (DK) Die Showgruppe „Dance Masters – Best of Irish Dance“ hat in der Bühler-Halle gastiert. Mit temperamentvollen Auftritten, farbenprächtigen Kostümen und typischer Dudelsackmusik faszinierten die Künstler das Publikum, das dafür nicht mit Applaus geizte.

Patrick liebt Kate. Die aber will nichts von ihm wissen, weil sie das Mädchen von Dave ist. Der wiederum nimmt es mit der Treue nicht ganz so genau. Als Kate das erkennt, hagelt es Ohrfeigen und Wutausbrüche. Bis Patrick sie tröstet. Happy End.

Eine Liebesgeschichte wie in vielen Drehbüchern. Wie allerdings die Story um Kate und Patrick erzählt wurde, das war bei dem Auftritt der „Dance Masters“ in der Beilngrieser Bühler-Halle ein besonderes Erlebnis für die Augen und Ohren der Zuschauer: Die Irish-Dance-Gruppe fegte temperamentvoll und in faszinierender Schnelligkeit über die Bühne, wechselte dazwischen scheinbar mühelos zu langsamem, gefühlvollem Stepptanz, um dann wieder in einem Wirbel aus „Clicks“ und hohen Sprüngen zu enden. So erzählten die Tänzer nicht nur musikalisch und tänzerisch die Geschichte von Patrick und Kate, sondern vermittelten auch Einblicke in die Entstehung des irischen Stepptanzes über verschiedene Epochen bis zur heutigen Zeit.

Die wandernden Tanzlehrer, Dance Masters, zogen im 18. Jahrhundert in Irland von Dorf zu Dorf, brachten der Landbevölkerung das Tanzen bei und trugen auch untereinander Wettkämpfe auf dem Tanzboden aus. Einen solchen Wettkampftanz zeigten Patrick und Dave auf der Bühne – und begeisterten damit das Publikum. Typisch beim irischen Stepptanz ist, dass der Körper meist sehr gerade bleibt und die Arme angelegt sind. Nur die Füße arbeiten – und wie! Mit kaum nachvollziehbarer Schnelligkeit hämmern Fersen und Spitzen der besonders präparierten Tanzschuhe auf den Bühnenboden, das laute Klack zeigt den Rhythmus und spätestens bei diesem Wettkampf war auch der letzte Zuschauer begeistert vom Geschehen auf der Bühne.

„Von solchen Tänzen hätte ich gerne noch viel mehr gesehen, das ist für mich Stepptanz, wie er mich absolut fasziniert,“ schwärmte eine Besucherin, während ihre Begleiterin meinte: „Ich mag aber auch gerade die anderen Tanzchoreographien und die Musikstücke dazwischen.“ Denn während sich die Darsteller für jeden Auftritt blitzschnell zur nächsten Szene passende andere Kostüme hinter der Bühne anzogen, standen drei Musiker im Vordergrund, die mit Dudelsack, Gitarre, der irischen Fiddle und mit Gesang typisch irische Pub-Stimmung vermittelten. Immer wieder animierten die Musiker und Tänzer das Publikum zum Mitklatschen – eine Aufforderung, die gerne wahrgenommen wurde, denn ruhig sitzen konnte bei den mitreißenden Melodien und Rhythmen kaum ein Zuschauer. Erst recht nicht, als die Musiker einen Song zur Melodie von „An der Nordseeküste“ anstimmten und schließlich sogar in Deutsch sangen.

Dann aber ging es schnell wieder zurück nach Irland, in das Land, von dem nicht nur die tänzerische Lebensfreude vermittelt wurde, sondern auch während des ganzen Abends viele schöne Landschaftsbilder auf einer großen Leinwand im Hintergrund zu sehen waren. Erst nach mehreren Zugaben wurden die Künstler von der Bühne entlassen und standen noch für Autogramme und zum Kennenlernen zur Verfügung.