Beilngries
Den Humor nicht verlieren

Urlauber und Vermieter machen das Beste aus dem Wetter – Wenig Einbußen

27.06.2013 | Stand 02.12.2020, 23:58 Uhr

 

Beilngries (pa) Gerade mal elf Grad gestern, dazu Wind und magere Aussichten. Wer arbeitet, mag mit dem Wetter ja ganz gut zurecht kommen. Was aber ist mit all jenen, die gerade ihren Urlaub auf dem Altmühlberg verbringen?

Die Urlaubsgäste wurden vom Wetter in den vergangenen Wochen und Monaten ohnehin nicht gerade verwöhnt. Besonders der Mai entsprach alles andere als einem Wonnemonat. Sowohl von den gefühlten, als auch den realen Temperaturen war er deutlich zu kalt und zudem der zweitnasseste Mai seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881. Auch in Bezug auf die Sonnenstunden konnte der fünfte Monat des Jahres keinesfalls überzeugen. Dann kam die Flutkatastrophe, die wenigen heißen Tage und nun schwirren in den betroffenen Gebieten auch noch Unmengen an Stechmücken herum.

Aber wie wirkte sich das Ganze auf die Übernachtungszahlen der Urlaubsgäste in der Großgemeinde Beilngries aus? Hotels hatten da wohl die kleineren finanziellen Einbußen zu verzeichnen, da sie oft Reisegruppen oder Tagungsgäste beherbergten, lautet das Ergebnis einer Bestandsaufnahme. Schlechter sieht es im Bereich der Privatvermieter aus, bei denen die Einzelgäste teilweise komplett ausblieben. Große Verluste mussten die Biergartenbetreiber hinnehmen.

34 Zimmer mit 80 Betten bietet das Hotel Altmühlberg in Paulushofen an. Die Chefin, Megi Rupp, wartet gerade auf eine Gruppe aus Köln, die sich angekündigt hatte. Vor allem diese Reisegruppen waren es, die trotz des schlechten Wetters ihr Haus füllten. „Bei uns haben sich das Regenwetter und die nasskalten Temperaturen daher auch nicht so ausgewirkt. Es war alles in Ordnung und wir können uns nicht beschweren”, sagte Rupp. Auch die Gäste seien „gut drauf“ gewesen und hätten sich bei angebotenen Musikabenden, Karten- und Bingospiel vergnügt.

Aufgrund eines krankheitsbedingten Ausfalls konnte die Privatvermieterin Maria Schmidbauer aus Paulushofen keine großen Auskünfte geben. Aber dennoch wollte sie etwas loswerden: „Bezüglich der Radfahrgäste sind wir hier auf dem Berg sowieso benachteiligt. Obwohl bereits bei der Buchung im Internet ersichtlich, beschweren sie sich über den steilen Berg und reisen oft wieder ab. Meist kommen sie erst dann zu uns, wenn unten im Tal gar nichts mehr geht.”

Urlaub auf dem Bauernhof bietet die Familie Buchberger aus Kaldorf an. Die Ferienwohnungen tragen so klangvolle Namen wie Spatzennest oder Blumawiesn. „Im Großen und Ganzen können wir nicht klagen. Wir hatten Ostern voll und wir hatten Pfingsten voll. Natürlich hätten bei schönem Wetter auch Urlaubsgäste kurzfristig angerufen und gebucht. Die fehlen selbstverständlich”, gibt Resi Buchberger Auskunft. Eine kleine Flaute war Anfang Juni zu verzeichnen. „Diese Lücke konnten wir dann Gott sei Dank mit Audi-Monteuren füllen”, sagte Buchberger. Zurzeit beherbergen die Privatvermieter elf Urlaubsgäste, die rundum zufrieden sind.

Besonders mit dem Biergartenbetrieb konnte Sylvester Sedlmeier vom Gasthof Hirschen in Hirschberg bislang überhaupt nicht zufrieden sein. „Im Mai war ja das Wetter eine einzige Katastrophe. So was hab ich noch nicht erlebt. Da setzt sich doch keiner in den Biergarten”, zeterte Sedlmeier. Das Hauptgeschäft macht das Hotel allerdings mit Reisegruppen und Tagungsgästen, so dass sich die Lage nicht ganz so dramatisch zeigte. Im Bereich der Einzelbuchungen seien Einbrüche zu verzeichnen gewesen. „Da haben schon so einige kurzfristig abgesagt, vor allem die Wanderer sind ausgeblieben”, erläuterte der Hotelchef.

Direkt am Biergarten des Kottingwörther Gasthauses „Zur Sonne” führt der im Sommer üblicherweise stark frequentierte Altmühltalradweg vorbei. Seine herrliche Lage lädt so manchen Radler zu einer Rast ein. Aber auch hier war die Sonne nur selten zu sehen. „Da geht heuer selbstverständlich schon so einiges ab. Vor allem die fehlenden Gäste an den Brückentagen machen sich bemerkbar”, beklagte Alois Forster.

Der Kottingwörther blickt aber trotz allem positiv in die Zukunft: „Vielleicht gleicht es sich ja wieder irgendwie und irgendwann aus – das Wetter wird doch wohl nicht so bleiben bis Weihnachten”.