Schrobenhausen
Der Strom fließt, der Bagger steht

Die Bauarbeiten an der Rainerauspange beginnen verspätet erst am Montag

24.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:04 Uhr

Schrobenhausen (SZ) Noch herrscht Stille auf der Baustelle der Rainerauspange am Rande Schrobenhausens. Dabei hätte der Bau schon am vergangenen Mittwoch beginnen sollen. Bevor gebaggert werden kann, müssen die 20-KV-Stromleitungen abgeschaltet werden. Und das dauert.

„Das gibt es auch selten, dass das Bauunternehmen schon da ist, und nichts machen kann“, sagt Helmut Rischer, wenn er auf den verspäteten Baubeginn der sogenannten Rainerauspange angesprochen wird. Der Mann aus dem städtischen Tiefbauamt hätte es auch am liebsten, wenn an der neuen Straße zwischen dem Krankenhauskreisel und der Neuburger Straße schon eifrig gearbeitet würde. Schließlich soll die rund 500 Meter lange Straße bis September kommenden Jahres fertig werden.

Der Grund für die Verspätung liegt laut Rischer nicht bei der Baufirma oder dem Bauamt. Vielmehr sei es das Bayernwerk, das mit seinen Aufgaben noch nicht ganz nachgekommen sei. Die geplante Straßentrasse wird derzeit noch von Hochspannungsleitungen überspannt. Durch die Leitungen laufen 20 Kilovolt. Zuviel, um den Leitungen mal aus Versehen mit einem Bagger zu nahe zu kommen. Darum müssten die Leitungen abgeschaltet werden. Nach Gesprächen zwischen Rischer und dem Bayernwerk, kann der Tiefbauer vermelden: „Am Montag geht es los.“

Die Idee der Rainerauspange ist nicht neu. Am 30. Juli 2002 fiel der Beschluss des Bauausschusses zum Bau der Verbindungsstraße. Damals wurde der Bau des Kreisels am Kreiskrankenhaus abgesegnet, der Voraussetzung für die Rainerauspange ist. Für Bürgermeister Karlheinz Stephan ist die Spange ein wichtiger Bestandteil des Umgehungsrings von Schrobenhausen. Der führt von der B 300 über die Südwest-Tangente, die Rainerau, die Spange und die Ortsumfahrung Mühlried – auch bekannt als Nordost-Tangente – wieder zur B 300. Immerhin sei die Rainerauspange politisch nicht umstritten. Ganz anders sehe das dagegen bei der Südwest-Tangente aus. Stephan hofft aber immer noch auf den Umgehungsring: „Das ist für mich ein hehres Ziel.“

Die Rainerauspange ist für Stephan aber mehr als nur eine Verbindung, die den Umgehungsring schließen soll. Die Straße soll auch zur Verkehrssicherheit beitragen. Der Plan, der dahintersteckt, ist folgender: Wer aus Langenmosen oder Steingriff die Neuburger Straße Richtung Innenstadt fährt, soll künftig nicht mehr geradeaus über den Bahnübergang rollen und später an der Regensburger Straße nach links oder rechts abbiegen. Das führt zu Staus und am Bahnübergang immer wieder zu Unfällen. Die Schrobenhausener Polizei führt die Kreuzung schon seit Jahren als Unfallschwerpunkt. Der neue Weg soll in Zukunft die Autofahrer von einem Kreisel in der Neuburger Straße über die Spange, den Krankenhauskreisel unter der Rieselbrücke hindurch und den Bridgnorth Circle in die Innenstadt führen . . .

Das lässt sich die Stadt einiges kosten. Rund 2,2 Millionen Euro kostet die Spange insgesamt. Wie Stephan sagt, belaufen sich die reinen Baukosten auf etwas mehr als 1,6 Millionen Euro. Rund 750 000 Euro sollen als Zuschuss vom Freistaat Bayern noch dazu kommen. Dafür gibt es dann eine 500 Meter lange Straße mit Geh- und Radweg. Außerdem wird am Kreiskrankenhaus eine 160 Meter lange Lärmschutzwand auf 40 Bohrpfählen errichtet.