Vohburg
Anwohner atmen auf

Bei Bürgerversammlung legt Rathauschef Schmid Pläne für Sanierung der Hartacker- und Waldstraße vor Beiträge wohl geringer als gedacht

06.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:23 Uhr

Vohburg (las) "Kaum geht es ums Geld, schon kommen die Leute", hat Vohburgs Bürgermeister Martin Schmid zu Beginn der außerordentlichen Bürgerinfoveranstaltung am Donnerstagabend im Bürgersaal des Rathauses gescherzt. Dabei war das Thema zwar ein ernstes, die Nachrichten, die Schmid zu verkünden hatte aber durchaus positiv.

Es ging um den Ausbau beziehungsweise die Sanierung der Hartacker- und Waldstraße - und insbesondere um die Kosten für die Anlieger, die "deutlich geringer ausfallen als von Vielen befürchtet", versprach Schmid.

"Ich kann euch sagen, dass die Horrorzahlen, die da herum gegeistert sind, ganz sicher nicht Realität werden", versicherte Schmid unter dem zustimmenden Nicken der Experten vom Planungsbüro Wipfler.

Bevor es aber konkret wurde in Sachen Kosten für die Anwohner, stellten die Planer Andreas Brinkmann und Markus Hilger erst einmal das Projekt selbst vor: Konkret, so erläuterten sie, gehe es um die Sanierung und den Ausbau der Hartacker- und Waldstraße auf der gesamten Länge von der Kreuzung mit der Bahnhofstraße bis zur Ilmbrücke in Hartacker.

Auffällig seien dabei die sehr unterschiedlichen Zustände der Fahrbahn wie auch der Seitenstreifen und der Gehwege. "Wir haben da vor allem in der Waldstraße Stücke, die sind ein einziger Flickenteppich. Die müssen unbedingt gemacht werden. Und dann haben wir Stücke, zum Beispiel bei der Schule, da sind nur kleine Reparaturen fällig", sagte Schmid.

Entsprechend spreche er sich auch dafür aus, nur die Fahrbahn ganz beziehungsweise teilweise zu erneuern, die Seitenstreifen wo nötig zu sanieren und die Gehwege "passend herzurichten und zu pflastern". Eine Idee, die auch bei den Bürgern auf Zustimmung stieß. "Das macht schon Sinn", hörte man erste Stimmen.

Noch zufriedener waren die Zuhörer, als Schmid erste Zahlen vorlegte, an denen sich ablesen ließ, mit welchen Belastungen die Anwohner zu rechnen haben werden: Bei einem rund 700 Quadratmeter großen Grundstück mit einer zulässigen Bebauung mit zwei Vollgeschossen werde man wohl bei rund 2500 Euro liegen, hieß es.

Zwar, das bestätigte auf Anfrage auch Schmid, seien die Kosten jetzt noch nicht fix - "was genau es kostet wird die Ausschreibung erbringen" -, aber schon sehr fundiert.

All das Aussagen, bei denen man den Stein vom Herzen einiger Zuhörer förmlich fallen hörte, waren doch im Vorfeld von vielen Summen im deutlich fünfstelligen Bereich befürchtet worden. Die aber wollten Schmid und seine Verwaltung, das sagte er mehr als einmal, niemandem zumuten.

"Es ist nicht zulässig und sogar rechtswidrig, dass die Stadt die Maßnahme komplett zahlt. Aber wir haben versucht, das so bürgerfreundlich wie möglich zu machen", sagte er und erläuterte, dass die Stadt 70 Prozent der Kosten für die Fahrbahn übernehme. "Das geht, weil es eine Haupterschließungsstraße ist." Die Kosten für die Gehwege könne die Stadt in der vorliegenden Variante sogar ganz übernehmen. In Summe entfielen von der geschätzt 2,2 Millionen Euro teuren Maßnahme so rund 507 000 Euro auf die Anlieger. Dazu komme, dass auch ein nicht unerheblicher Teil des Anliegeranteils auf Grund der Schul- und Kindergartengrundstücke an der Hartackerstraße auf die Stadt zurückfalle.

"Mir war wichtig", betonte Schmid, "euch da so bald wie möglich mit ins Boot zu holen. Wenn heute eine Mehrheit sagen würde: ,Nein, das ist uns zu teuer oder das wollen wir nicht.' Dann werde ich dem Stadtrat empfehlen, es nicht zu machen - der entscheidet ja schließlich am Ende was passiert."

Dazu allerdings kam es nicht, denn keiner der unzähligen Anwesenden hob am Ende die Hand als Schmid fragte, ob sich jemand dagegen ausspreche. Einige Vorschläge zum Ausbau hatten die Bürger hingegen schon: Der vielleicht Wichtigste war dabei der Wunsch nach einem Radlweg. Ein Anliegen, dass, so versprach Schmid, "geprüft wird und in irgendeiner Form auch umsetzbar sein wird".