Heideck (HK) Erstmals sind die Heidecker Stadtmedaillen bei einer Feier verliehen worden und nicht wie bisher beim Neujahrsempfang. Die junge Harfenistin Francesca Manzetti eröffnete die Feier, indem sie "Blaue Diamanten" funkeln ließ. Auch den weiteren Abend bereicherte sie mit virtuosem Spiel.
Diamanten gab es bei der Ehrung nicht, dafür aber Stadtmedaillen, siebenmal Bronze und zweimal Silber. Bürgermeister Ralf Beyer gab zunächst die Kriterien bekannt: "Die Stadt Heideck ehrt Personen, die über ihre eigentliche berufliche Aufgabe und über das normale Maß hinaus über Jahre hervorragende Leistungen für die Bürger Heidecks unentgeltlich erbracht haben." Zum ersten Mal konnten auch Menschen in die Auswahl kommen, die zwar nicht in Heideck wohnen, dafür aber zum Wohle der Stadt ehrenamtlich tätig sind. Außerdem können nun auch Gruppen geehrt werden.
Bürgermeister Bayer erinnerte im Anschluss an die Verdienste der Medaillenempfänger. Zunächst gab es die Bronzemedaillen: Bernhard Fenzel ist bereits seit 2004 Vorsitzender der DJK Laibstadt und kümmert sich um Jugendarbeit und Nachwuchsförderung. Seit kurzem wird eine Judoabteilung für Kinder angeboten. Verbesserungen im Vereinsheim und auf dem Sportplatz sind mit sein Verdienst, ebenso der Aufstieg der erste Fußballmannschaft in die Kreisklasse.
Reinhold Lang ist seit 37 Jahren aktiv in der Freiwilligen Feuerwehr Heideck. Seit 1992 hat er verschiedene Ämter inne, darunter als Zugführer und stellvertretender Kommandant. Viele Festlichkeiten wurden unter seiner Regie ausgerichtet.
Über drei Jahrzehnte gehört Helga Schütz dem Skiclub Heideck an. Mit ihrem Mann Roland war sie das Gründungsmitglied und ist "die gute Seele" des Vereins. Nicht nur beim Skilift, sondern auch bei Veranstaltungen ist "ihre zuverlässige Hilfe immer geschätzt". 14 Jahre lang war sie zudem im Vorstand engagiert.
Markus Steib ist als "Heidecker Nachtwächter" bestens bekannt. Seine Führungen, die er mit heiteren Anekdoten bereichert, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Zusammen mit Eva Schultheiß und Werner Wildner hat er dafür die Geschichte Heidecks aufbereitet. Außerdem war er 19 Jahre lang als Abteilungsleiter in der Sparte Triathlon beim TSV Heideck tätig und hat zahlreiche Veranstaltungen organisiert. Die Mitgliedschaft bei der Feuerwehr und beim Stammtisch Fanny kommt noch dazu.
Franz Trost aus Tautenwind ist seit 37 Jahren im Vorstand des Pfeifenclubs engagiert und für alles zuständig, was mit Werkzeugen und Material zu tun hat. Sobald im Dorf Hilfe benötigt wird, ist er zur Stelle, ob bei Handwerklichem oder hinter dem Grill. Seit 40 Jahren ist er Mitglied der Feuerwehr und er "verkörpert sozusagen die Dorfgemeinschaft".
Ruppert Zeiner war vor 30 Jahren Initiator der LBV-Ortsgruppe Heideck. Seit damals ist er deren Vorsitzender und seit mehreren Jahren übt er dieses Amt auch auf Kreisebene aus. Bayernweit einmalig ist die Zusammenarbeit mit der Ortsgruppe von Bund Naturschutz,. Streuobstanlagen, Heckenbepflanzungen und Fledermäuse zählen zu den Betätigungsfeldern. Hinzu kommt sein Engagement im Schützenverein und in der KAB.
Die silberne Stadtmedaille erhielt Elisabeth Schlosser. Sie ist seit Jahrzehnten sowohl im kirchlichen als auch im sozialen Bereich engagiert. Im Kirchenchor ist sie die rechte Hand des Chorleiters Franz Stengl. Sie kümmert sich um das Notenmaterial für Chor und Orchester, und sie organisiert die Aufführungen. Beim VdK Heideck betreut sie ehrenamtlich Senioren, macht Krankenbesuche und überbringt Geburtstagswünsche. Sie "hat für alle Menschen ein offenes Ohr und hilft bei täglichen Problemen".
Ohne Franz Stengl gäbe es das Heidecker Weihnachtskonzert nicht. Er ist Programmgestalter und Dirigent dieser anspruchsvollen Konzerte, bei denen der Kirchenchor von Gesangssolisten, sowie von Musikern der Nürnberger Symphoniker, der Philharmoniker und aus anderen Orchestern unterstützt wird. Als Organist, Chorleiter und Dirigent gestaltet er seit 1975 ehrenamtlich die Gottesdienste. Trotz seiner umfangreichen beruflichen Tätigkeit nimmt er sich Zeit für die Chorproben und für die musikalische Begleitung von Beerdigungen. Zudem ist er Kirchenpfleger in Selingstadt. In Zeiten von zunehmendem Egoismus sei ein selbstloser Einsatz umso wichtiger, sagte Stengl. Er wolle "ein Zeichen von Menschlichkeit und Verbundenheit setzen, seiner christlichen Verantwortung gerecht werden und den Menschen durch die Musik eine Freude bereiten".
Zwei Empfänger der Bronzemedaillen konnten an diesem Abend nicht kommen: Luise Köstler und Gerhard Kerl.
Auszeichnung fürs komplette Team
Heideck (mkl) Bei der Stadtbücherei Heideck wurde gleich das ganze Team ausgezeichnet, allen voran Waltraud Perner. Im Jahre 1999 hatte die Bücherei vier Mitarbeiterinnen, die 2600 Ausleihen bearbeiteten. Heute sind 30 Ehrenamtliche im Alter von 10 bis 75 Jahren tätig. Durchschnittlich werden bis zu 20 000 Ausleihen jährlich gezählt. Die Umstellung des Bestandes auf EDV, die Gestaltung einer Homepage und die "Onleihe", also die digitale Ausleihe, haben die Beliebtheit der Bücherei weiter gesteigert. In der Zusammenarbeit mit Kindergarten, Schule und Seniorenwohnheim wird die Leseförderung großgeschrieben. Waltraud Perner freute sich über die Auszeichnung als ein Weihnachtsgeschenk für sie und ihr Team. Ständig würden sich ihre Mitarbeiter weiterbilden, denn schließlich solle eine Bücherei ein Ort der Begegnung sein.
