Beilngries
"Ein Erpressungsversuch"

Vertreter der Bürgerliste üben Kritik am Landratsamt

19.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:56 Uhr

Beilngries (rgf) Den ganzen Abend über haben sich die Stadträte am Donnerstag in Streitlaune gezeigt. Spürbar war dies beispielsweise, als es um eine Grundstückseinfriedung an der Max-Prinstner-Straße ging. Bürgermeister Alexander Anetsberger erläuterte kurz die Vorgeschichte.

Antragsteller Matthias Rohmann hatte dort in dem als Außenbereich eingestufte Gebiet an einem Grundstück eine 87,50 Meter lange und 2,40 Meter hohe Einfriedung errichtet - die Stadt hatte er im Vorfeld aber nicht um Zustimmung gebeten. Das sollte im vergangenen Oktober nachträglich passieren. Verschnupft über diese Vorgehensweise legte die Stadt damals ihr Veto ein.

Vom Landratsamt sei nun aber der Hinweis gekommen, dass man an dieser ablehnenden Haltung künftig auch bei anderen Anträgen gemessen werden könnte, so der Rathauschef. "Und das wollen wir natürlich nicht." Er empfahl daher, dem bereits umgesetzten Vorhaben nun auch zuzustimmen. Johannes Regnath (CSU) pflichtete dem bei. Anton Bauer (BL/FW) war ganz anderer Meinung. "Das ist eindeutig ein Erpressungsversuch des Landratsamtes", schimpfte er. Und nun zeige sich wieder das Problem der Beilngrieser Stadtpolitik: "Man knickt wieder vor dem Landratsamt ein." Anetsberger wertete diese Worte als "starken Tobak". Er empfinde es vielmehr als "Dummheit", wenn man nun sehenden Auges beim Landratsamt "mit Vollgas gegen die Wand rennen" würde. Helmut Schloderer (BL/FW) merkte an, dass man sich künftig Zeit und Sitzungsgeld sparen könne, wenn ohnehin das Landratsamt entscheide. Letztlich hatte aber Anetsberger die Mehrheit auf seiner Seite. Die Bürgerliste und Claudia Bach (parteilos) stimmten dagegen.