München
Mit Skai in die Luft

BMW-Tochter Designworks beteiligt an Entwicklung eines neuartigen, wasserstoffbetriebenen Fluggeräts

19.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:28 Uhr
Fliegt umweltfreundlich mit Wasserstoff: Das Flugtaxi Skai, entwickelt vom US-Startup Alaka'i. −Foto: Skai

München (DK) Schon wieder geht ein neues Flugtaxi in die Luft: Die Passagierdrohne Skai wird von ihren Erfindern als weltweit neuartiges, umweltfreundliches Fortbewegungsmittel gepriesen.

Entwickelt wurde Skai vom US-Startup Alaka'i Technologies. Co-Designer des futuristisch anmutenden Fliegers ist die BMW-Tochter Designworks. Skai besitzt einen umweltfreundlichen Wasserstoffantrieb und bietet Platz für vier Passagiere. Vier Stunden kann Das Fluggerät in der Luft bleiben - das reicht für einen Flug von München nach Hamburg.

Alaka'i Technologies wurde von ehemaligen Mitarbeitern der Nasa, Raytheon, Boeing und dem US-Verteidigungsministerium gegründet. Der Skai-Prototyp wurde kürzlich in Los Angeles enthüllt. Er ist laut einem Sprecher voll funktionsfähig, der Erstflug stehe "unmittelbar" bevor.

Nach Auskunft von Alaka'i soll die Höchstgeschwindigkeit der Drohne bei bis zu 190 Stundenkilometern liegen, im Schnitt schafft Skai einen Schnitt von 137 Sachen. Im Gegensatz zur schnellen Konkurrenz wie Lilium ist das Fluggerät auf Effizienz ausgelegt, da das Unternehmen eher von Kurzstreckenflügen von Skai ausgeht. Um das Fluggerät möglichst leicht zu halten, bestehen einige Komponenten aus Kohlefasern. Den Strom für die sechs Elektromotoren wird in drei Brennstoffzellen erzeugt, die mit Wasserstoff betrieben werden. 200 bis 400 Liter Wasserstoff fassen die Tanks - das reicht für eine Strecke von mehr als 600 Kilometern.

Selbst beim Ausfall eines Rotoren gelangt das Flugtaxi noch sicher ans Ziel, heißt es. Ein Fallschirm steht für den Notfall bereit. Obwohl die Passagierdrohne autonom fliegen kann, sitzt bei den ersten Testflügen ein Pilot mit an Bord.

Der Hersteller Alaka'i hat Designworks beauftragt, Komponenten von Skai zu entwickeln. Die BMW-Tochter ist ein eigenständiges Unternehmen. Die in Medien verbreitete Darstellung, BMW würde zusammen mit Alaka'i ein Flugtaxi entwickeln,sei also nicht ganz korrekt, heißt es aus der Münchener Konzernzentrale. Urbane Flugmobilität sei ein hochspannendes und faszinierendes Thema, erklärt ein BMW-Sprecher auf unsere Anfrage. "Als Premium-Anbieter von Lösungen für die Mobilität von morgen beobachte die BMW Group im Bereich der Forschung auch dieses Themenfeld mit großer Aufmerksamkeit. Flugtaxis oder Drohnen dürften in den meisten Städten keinen nennenswerten Teil des Mobilitätsbedarfs abdecken", heißt es weiter in der Stellungnahme. "Eine Verlagerung der urbanen Mobilität in die Luft kann die heutigen Verkehrsprobleme nicht sinnvoll lösen."

Andere Unternehmen hingegen sehen im Flugtaxi ein Transportmittel der Zukunft. Experten meinen, dass sie bald auch in Deutschland an den Start gehen könnten. Ingolstadt liegt im Rennen um die besten Plätze ganz vorne; Mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung im Juni 2018 haben die Stadt Ingolstadt und die umliegenden Landkreise, der Freistaat Bayern sowie verschiedene Partner aus Industrie und Forschung ihre Bereitschaft erklärt, in der Region Ingolstadt innovative Mobilitätskonzepte für den Luftraum entwickeln und erforschen zu wollen.
 

Suzanne Schattenhofer