Aichach
Eine dynamische Wiesn

Aichachs Volksfestveranstalter zieht zufriedene Bilanz: "Wir sind auf einem guten Niveau"

15.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:47 Uhr
Aus und vorbei: Das Aichacher Volksfest 2019 ging jetzt zu Ende. Die Veranstalter zeigten sich zufrieden, und auch die kleine Isabelle Pfisterer aus Klingen hatte ihren Spaß. −Foto: Erich Hoffmann

Aichach (SZ) Aichachs Volksfest ist zu Ende.

Begleitet von weitgehend perfekten Witterungsbedingungen, kamen Besucher ebenso wie auch Schausteller und die neue Festwirtin auf ihre Kosten. "Wir sind auf einem guten Niveau", bilanzierte Veranstalter Umberto Freiherr von Beck-Peccoz im Gespräch mit unserer Zeitung. Und friedlich war es auch. Die Polizei vermeldete keinerlei Ausschreitungen.

Von einer "gewissen Dynamik" sprach von Beck-Peccoz und meinte damit das Verhältnis zwischen Aichachs Wiesn-Fans und der neuen Festwirtin. Anfangs hätten die Gäste etwas "gefremdelt", dann aber schnell die neue Speisekarte und die Qualität des Essens sowie das ungewohnte Zelt angenommen. Michaela Kemper, Geschäftsführerin der Lanzl Gastronomie GmbH aus Ingolstadt, sei ihrerseits überaus angetan gewesen vom Publikum in der Paarstadt. "Sie fand es unglaublich, wie gerne und wie viel die Aichacher essen", sagte der Kühbacher Baron und schmunzelte. Michaela Kemper wollte das nur bestätigen. "Aichach ist ein Phänomen. Hier isst eigentlich jeder", so die Festwirtin, die sich in der Paarstadt nach eigenem Bekunden sehr wohl fühlt - "wir würden gerne wiederkommen".

Herausforderungen sind nach den Worten von Umberto von Beck-Peccoz für jeden Festwirt die "Großkampftage", an denen ein volles Festzelt im Hauruck-Verfahren bewirtet werden muss. Nach dem Einzug am Auftaktabend etwa, oder nach dem Festgottesdienst, wenn alle Besucher auf einen Schlag versorgt werden müssen. Kritik, lange aufs Essen warten zu müssen, habe es zum Start zwischendurch gegeben, "das hat sich aber sehr schnell eingespielt", betonte der Kühbacher Baron, der in diesem Zusammenhang sein überaus enges und vertrauensvolles Verhältnis zur Festwirtin hervorhob. Michaela Kemper gab das Kompliment zurück und verwies auf den Seniorennachmittag. 1650 Besucher seien angemeldet gewesen, exakt 1980 waren es am Ende. "Das ist schon eine Hausnummer. Da lassen sich Wartezeiten einfach nicht vermeiden", wie die erfahrene Festwirtin erläutert, die unterm Strich mit ihrer Premiere sehr zufrieden sei. Aufbauarbeit müsse man vielleicht noch etwas bei der Jugend betreiben, so Kemper. Sie engagiere bewusst die angesagtesten Showbands, zudem gebe es eine Bar mit frisch gemixten Cocktails. Das habe sich bisher noch nicht überall herumgesprochen. Geholfen hat heuer in jedem Fall das Wetter. Statt permanent großer Hitze, wie in den Vorjahren, gab es angenehme Temperaturen. Besonders erfreulich habe sich laut Umberto von Beck-Peccoz die Nacht der Tracht entwickelt und als fester Bestandteil des Wiesn-Programms etabliert. Dank einer "tollen und charmanten" Modenschau der Paartalia habe man ein volles Haus verbuchen können. Der Blaulichtabend und der Tag der Betriebe seien ebenfalls sehr gut gelaufen.

Einziges Sorgenkind ist momentan offensichtlich der Parteitag der Königlich Bayerischen Josefspartei. Die KBJP-Spitze habe ihm fast leid getan angesichts eines nahezu leeren Zeltes. Damit könne man nicht zufrieden sein, so von Beck-Peccoz. Am Festredner habe es aus seiner Sicht nicht gelegen. Die Seppen müssten vielmehr versuchen, ihre Ortsverbände stärker zu motivieren und persönlich einladen. Er sei gerne bereit, am Parteitags-Format zu arbeiten, "die Parteibasis ist jedenfalls groß genug". Ob es den Parteitag im nächsten Jahr wieder geben wird, sei einzig und allein eine Entscheidung der KBJP. "Die Seppen sind immer willkommen", untermauerte der Kühbacher Baron.

Nachdenken wolle er über den Zeitpunkt des Feuerwerks. Zuletzt wurde der Himmel über Aichach immer am ersten Samstag hell erleuchtet, er könne sich aber auch vorstellen, das Feuerwerk - wie es früher schon einmal der Fall war - am Freitag darauf zu zünden. Kritik an einer unnötigen Umweltbelastung ist Umberto von Beck-Peccoz bisher nicht zu Ohren gekommen. Die Leute freuten sich auf das Brillant-Feuerwerk, das nicht zuletzt auch dazu beitrage, das Geschäft der Schausteller anzukurbeln. Sollte es wider Erwarten eine Tendenz zu einem Aus für das Feuerwerk geben, wäre das für ihn kein Problem. "Wir würden uns viel Geld sparen. "

Robert Edler