Pfaffenhofen
Doch kein Riesenrad

Betreiber hat für Pfaffenhofener Volksfest am Mittwochabend kurzfristig abgesagt - Laufgeschäft als Ersatz

05.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:26 Uhr
Auf ein Riesenrad, wie hier im Jahr 2017 (Foto oben), müssen die Pfaffenhofener heuer beim Volksfest nach einer kurzfristigen Absage verzichten. −Foto: Ludwig Schrätzenstaller

Pfaffenhofen (PK) Schlechte Nachrichten für Nostalgiker: Nach dem "Hau den Lukas" hat auch der Betreiber des Riesenrads kurzfristig für das Pfaffenhofener Volksfest abgesagt - aus personellen Gründen, wie es aus Schaustellerkreisen heißt. Als Ersatz gibt es nun mit der "Spaßfabrik" ein Laufgeschäft im Zentrum des oberen Festplatzes.


Es wäre zu schön gewesen: Eigentlich sind Riesenräder ein seltener Anblick auf ländlichen Volksfesten. Doch Pfaffenhofen hätte heuer das dritte Jahr in Folge eines bieten können. Doch daraus wird nun doch nichts.

Eigentlich hätte das Riesenrad am Mittwoch nach seiner letzten Station auf dem Volksfest im niederbayerischen Kapfham in Pfaffenhofen ankommen sollen. Darauf war einiges der Aufbaulogistik, auch anderer Schausteller, abgestimmt. Doch bis in den späten Nachmittag hinein blieb der Platz gegenüber der Weißbierhütte leer. Dann die kurzfristige Absage - gerade einmal 48 Stunden vor der Eröffnung am heutigen Freitag: Wie die Pfaffenhofener Stadtverwaltung mitteilt, habe der Betreiber des Riesenrads, das die Stadtverwaltung fürs diesjährige Pfaffenhofener Volksfest gebucht hatte, am Mittwochabend gegen 18 Uhr abgesagt.

Eine 21 Meter breite Lücke im Vergnügungspark wäre aus Sicht der Organisatoren eine Katastrophe. Also machte sich die städtische Kulturabteilung sofort auf die Suche nach einem Ersatz-Fahrgeschäft, das Einspringen kann. Die Schaustellerfamilie Zinnecker aus dem Landkreis Mühldorf am Inn sagte kurzfristig ihr Kommen mit der "Spaßfabrik" zu. Dieses Laufgeschäft über mehrere Etagen dürfte manchem noch vom Volksfest 2016 in Erinnerung sein, wo es ebenfalls schon einmal Station in Pfaffenhofen machte und laut Stadtverwaltung gut bei den Besuchern ankam.

"Da hatten wir ein Riesenglück - auch Dank guter Kontakte in die Schaustellerszene", sagt der städtische Hauptamtsleiter Hans-Dieter Kappelmeier vom Volksfest-Organisationsteam. "Normalerweise ist es nicht mehr möglich, so eine große Lücke in nur zwei Tagen aufzufüllen. " Für die Beteiligten war das aber nicht ganz einfach: "Wir waren am Mittwoch noch bei Wien", sagt Alwin Zinnecker, Sprecher der gleichnamigen Schaustellerfamilie. "Aber wir haben spontan zugesagt. " Immerhin sei man dem Pfaffenhofener Volksfest seit Jahrzehnten verbunden. Nach einer langen, schlaflosen Nachtfahrt kam das Team gestern um 4 Uhr früh am Festplatz an und begann sofort mit dem Aufbau, so Zinnecker - damit heute zur Eröffnung alles fertig ist.

Auch anderswo am Festplatz an der Ingolstädter Straße wurde gestern mit Hochdruck die heutige Eröffnung vorbereitet: Bei der Achterbahn wurden mit einem Kran die Fahrbahnsegmente an Ort und Stelle gehoben und verschraubt, im großen Festzelt wurden Bierbänke zu Hunderten aufgestellt und am unteren Hauptplatz wurde am Nachmittag hydraulisch das V-Maxx aufgerichtet: Ein Looping-Karussell, das mit einer Flughöhe bis 55 Meter und 100 Kilometern pro Stunde Höchstgeschwindigkeit nichts für schwache Nerven ist.

Michael Kraus