Drittletzter Spieltag, Samstag, FC Kempten gegen FC Ehekirchen: Es hätte das absolute Topspiel zwischen dem Zweiten und dem Dritten um den zweiten Tabellenplatz der Landesliga Südwest werden können. Doch im Fußball zählt bekanntlich nicht der Konjunktiv. Nach den jüngsten drei sieglosen Spielen, darunter zwei Niederlagen, ist die Truppe um das Spielertrainerduo Michael Panknin und Simon Schröttle ins Tabellenmittelfeld zurückgefallen – und muss bei nunmehr nur noch vier Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsrelegationsplatz auch wieder die hintere Region im Blick haben.
Landesliga Südwest• FC Kempten - FC Ehekirchen (Samstag, 14 Uhr)
Wobei: Absteigen kann der FCE nicht mehr. Denn die beiden punktquotient-besseren der fünf Landesliga-14. entgehen der Abstiegsrelegation. Und da liegt die Südwest-Gruppe derzeit mit einem Quotienten von 1,258 Punkten pro Spiel (der FV Illertissen II holte 39 Punkte aus 31 Spielen) in Front. Auf Platz zwei liegt die Nordwest-Staffel mit 1,226 gefolgt vom Nordosten (1,065), dem Südosten (1,032) und der Mitte-Gruppe (1,0).
Mindestens 43 Zählerreichen
Bemüßigt man ein bisschen den Rechenschieber, dann wird schnell klar, dass den derzeit führenden Landesliga-Gruppen mindestens 43 Zähler reichen, damit man mit Platz 14 direkt gerettet ist. Und jetzt kommt es: Der FC Ehekirchen hat bereits jetzt schon 43 Punkte. Ein paar sollen trotzdem noch dazukommen, wenn es nach Spielertrainer Panknin geht. Er sagt: „Wir würden natürlich gleich am besten unseren 1:0-Hinspielsieg gegen Kempten wiederholen. Aber auch in den beiden anderen Spielen gegen den TSV Bobingen und den SC Oberweikertshofen wollen wir noch etwas Zählbares mitnehmen.“
Kempten hatkräftig gepunktet
Kräftig gepunktet hat zuletzt der FC Kempten, der die jüngsten fünf Duelle allesamt gewann und sich somit die besten Chancen im Rennen um den zur Bayernliga-Relegation berechtigenden zweiten Tabellenplatz erspielte. Die letzte Niederlage gab es beim 2:3 gegen den Meister SpVgg Unterhaching II. „Aus meiner Sicht gibt es in dieser Liga nur ein Spitzenteam – und das sind die Hachinger“, sagt Panknin und ergänzt: „Ansonsten sind viele Mannschaften auf dem gleichen Level und oftmals haben nur Kleinigkeiten entschieden. Man sieht es ja auch noch immer daran, wie eng es im Tabellenmittelfeld noch immer zugeht. Pro Spieltag kann man entweder einen Sprung nach oben machen oder auch schnell abrutschten.“
Letzteres ist seiner Truppe passiert. Nach dem 1:1 beim TV Erkheim – es war noch ein Spitzenspiel – und den darauffolgenden beiden Pleiten gegen den SC Aufkirchen (2:3) und den FC Memmingen II (1:2) finden sich die Weiß-Schwarzen auf Rang neun wieder. „Die Leistung hat dreimal gepasst. Insgesamt war es eine gute Phase von uns. Allerdings haben wir nur einen von neun möglichen Punkten geholt“, sagt Panknin. Als Grund macht der 34-Jährige einen Mix aus mangelhafter Chancenverwertung und Schwächen in der Defensive aus. Deshalb fordert er vor der Reise ins Allgäu von seinen Mannen volle Konzentration. „Wir müssen einerseits wieder zielstrebiger werden und andererseits besser verteidigen“, sagt der FCE-Trainer, der alle Akteure an Bord hat.
Neuer Kader nimmt Gestalt an
Der FC Ehekirchen bastelt weiter an seinem Kader für die Saison 2024/25. Wie der Landesligist mitteilt, hat er jetzt zwei Spieler vom VfB Eichstätt verpflichtet. Leon Lauber und Tobias Vollnhals wechseln von Grün auf Schwarz-Weiß.
Vollnhals ist im Landkreis kein Unbekannter, in der Saison 2022/23 spielte er eine Saison lang für den VfR Neuburg. In der Bayernligamannschaft des VfB Eichstätt bekam der 20-Jährige zuletzt aber kaum Möglichkeiten (nur ein Einsatz in dieser Saison), lief dafür aber 24-Mal für die Reserve in der Bezirksliga Oberbayern Nord auf. Vollnhals sehe beim FC Ehekirchen „Chancen, sich weiterzuentwickeln“, teilt Markus Bissinger mit. Er sei im defensiven Zentrum „sofort einsetzbar“ und werde der Mannschaft „direkt weiterhelfen“, ist der Abteilungsleiter überzeugt.
Der 18-jährige Lauber kommt aus der Jugend des VfB und spielte dort eine gute Runde, sodass er bis zu einer Verletzung schon ab und zu im Bayernligakader (ohne Einsatz) aufgetaucht war. „Er ist ein Talent, das in Benjamin Flicker seinen nächsten Förderer sieht“, heißt es in der Pressemitteilung des FCE. Lauber sei im kompletten Mittelfeld einsetzbar „und wird uns dort sicherlich viel Freude bereiten“, so Markus Bissinger. Man freue sich, dass sich die beiden Talente jetzt für den FC Ehekirchen entschieden haben.
DK
