Technik, Tricks und Kreativität

Die neuen Disziplinen bei Olympia

14.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:04 Uhr
Moderne Sportarten wie Freestyle-Ski und Snowboarding sollen die Olympischen Spiele attraktiver machen. −Foto: Foto: Soriano (AFP)

In Sotschi feiern zwölf neue Disziplinen ihr Debüt - die Resonanz ist bisher positiv. Durch die Aufnahme von Sportarten wie Snowboarding oder Freestyle-Ski wollen die Funktionäre die Spieler attraktiver für die Jugend machen.

Sepp Rottmoser hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Er ist Deutscher Meister, Europameister, Weltmeister. Dennoch kennen ihn Kenner der Szene. Denn Rottmosers Disziplin ist Skibergsteigen – und die ist nicht olympisch. Das will Armando Mariotta, Präsident des Internationalen Verbandes der Skibergsteiger so schnell wie möglich ändern. Die Chancen stehen nicht schlecht, schon während der Olympischen Winterspiel in Sotschi wird darüber verhandelt werden, ob Skibergsteigen bei den Spielen 2018 oder 2022 sein Olympia-Debüt feiern wird.

Andere Sportarten haben den Sprung in das Olympische Programm bereits geschafft. In Sotschi sind zwölf neue Disziplinen im Programm. Durch die Aufnahme von Sportarten wie Snowboarding oder Freestyle-Ski wollen die Funktionäre die Spieler attraktiver für die Jugend machen. Die Spiele sollen moderner werden. 

Das müssen sie auch, damit junge Leute sich nicht konkurrierenden Wettkämpfen zuwenden und die Attraktivität der Spiele sinkt. Die Snowboarder und Slopestyler bringen Spaß, Action und Lässigkeit nach Sotschi. Und tragen gleichzeitig eine große Verantwortung: Durch junge Sportarten werden auch wieder Nachwuchssportler zum Leistungssport bewegt. Die Nachwuchsarbeit in Deutschland hinkt allerdings noch stark hinterher – Sportstätten müssen dringend geschaffen werden.

Snowboarding gehört seit den Winterspielen von Nagano im Jahr 1998 zum olympischen Programm. Anfangs nur in zwei Disziplinen, ist die Sportart mittlerweile in fünf Disziplinen am Start. Die Athleten messen sich im Parallel-Riesenslalom, in der Halfpipe und im Snowboardcross. In Sotschi feierten nun Parallel-Slalom und Slopestyle ihr olympisches Debüt. 

Im Parallel-Slalom und -Riesenslalom geht es um Geschwindigkeit. Zwei Sportler treten gleichzeitig auf zwei nebeneinander liegenden Kursen in zwei Läufen gegeneinander an. Die Rennen werden im K.-o.-System entschieden. Im Vergleich zum Parallelslalom gibt es im Parallel-Riesenslalom größere Torabstände.
 
Dagegen fährt im Snowboardcross eine Gruppe von mindestens vier Fahrern gleichzeitig eine Abfahrtsstrecke hinab, nur zwei kommen in die nächste Runde. Im Gegensatz zum Slalom und Riesenslalom gibt es auf der Strecke jedoch Steilkurven, Schanzen, Senken und weitere Herausforderungen. 

In der Halfpipe kommt es dagegen auf t an. Die Athleten müssen von Seite zu Seite ihre Sprünge mit akrobatischem Geschick vorführen, die von der Jury bewertet werden. Im Slopestyle fahren die Snowboarder einen Hindernisparcours ab, den sogenannten „Terrain Park“. Dabei müssen „Kicker“ (Sprungschanzen) und „Rails“ (Geländer) überwunden und möglichst spektakuläre Tricks gezeigt werden. Sieger ist, wer die meisten Punkte der fünf Jury-Mitglieder bekommt.

Freestyle-Skiing gehört sogar schon seit den Olympischen Winterspielen von 1992 in Albertville zum Programm. Die Sportart ähnelt in den meisten Disziplinen dem Snowboarding, die Athleten zeigen hier mit Ski und Stöcken ihr Geschick. Auch hier war anfangs nur die Buckelpiste olympisch, mittlerweile gehören auch Sprung und Skicross dazu. In Sotschi feierten zudem Slopestyle und Halfpipe ihr Debüt.

Im Sprung zeigen die Athleten auf einer Sprungschanze mit fast senkrecht nach oben weisender Absprungfläche Saltos, Drehungen und Grätschen. Es werden Punkte für Schwierigkeit und Ausführung vergeben. 
Und auch auf der Buckelpiste zeigen die Sportler Sprünge und Salti. Punkte gibt es hier für die Geschwindigkeit, Technik und Sprünge.