Schach auf dem Eis

So funktioniert Curling!

06.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:06 Uhr

−Foto: AFP

Früher belächelt, heute bejubelt: Curling hat sich unter den Disziplinen der Olympischen Winterspiele zu einer echten Attraktion gemausert. Zurecht, schließlich steckt in dem Spiel mit Steinen und Besen allerhand Taktik, Konzentration und Spannung.

Beim Curling treten stets zwei Teams gegeneinander an, die jeweils aus vier Aktiven bestehen. Das Spielfeld ist in der Regel rund 45 Meter lang und fünf Meter breit. Auf beiden Seiten befinden sich sogenannte Häuser, auf die gespielt wird. Ein blauer Kreis schließt hier jeweils einen weißen und einen roten Kreis ein, in der Mitte des Hauses befindet sich ein weißer Punkt (tee).

Gespielt wird mit sogenannten Steinen mit einem Griff. Die Spielgeräte werden meist aus Granit angefertigt. Jede Mannschaft hat acht Steine – zwei pro Spieler. Ziel des Spiels ist es, die eigenen Steine möglichst nah an das Zentrum des gegenüberliegenden Hauses zu spielen. Die Mannschaften wechseln sich ab. Sind alle Steine gespielt, wird abgerechnet. Für jedes eigene Spielgerät, das näher am Zentrum ist als das beste des Gegners, gibt es einen Punkt. Ist kein Stein innerhalb des Hauses, gibt es keine Punkte. Man spricht dann von einer Null-Runde.

Es ist erlaubt, ja sogar nötig, die gegnerischen Steine mit den eigenen aus dem Weg zu kegeln. Hinter jedem Spielzug steckt eine gehörige Portion Taktik, die der Skip, eine Art Kapitän, ausgibt. Der Spitzname „Schach auf dem Eis“ ist kein Zufall.

Neben einer gehörigen Portion Taktik kommt es beim Curling aber auch auf die Besen an. Hat ein Spieler seinen Stein losgeschickt, wischen die Kollegen die Eisfläche vor dem Spielgerät. Auf diese Weise haben sie Einfluss darauf, wie stark der Stein vom Eis gebremst wird. Auch die Richtung des Stoßes lässt sich beeinflussen. Berühren dürfen die Wischer den Stein aber nicht. Passiert das, ist der Stoß ungültig
Gespielt werden in der Regel zehn Durchgänge. Das Team, das am Ende die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt. Steht es nach zehn Durchgängen unentschieden, werden so viele Zusatzrunden gespielt, bis es einen Sieger gibt.

Seit den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano werden beim Curling Medaillen vergeben. Als große Könner haben sich bei den Männern bislang die Norweger, Schweizer und Kanadier präsentiert. Bei den Frauen hatten meist die Schweden die Nase vorne. Für die Deutschen gab es bislang wenig Grund zum Jubeln, und auch diesmal stehen die Chancen nicht allzu gut. Die Frauen sind nicht qualifiziert, die Männer gehen als Außenseiter an den Start.