London
Mission erfüllt

Das Dreamteam der USA besiegt Spanien im Finale des Basketball-Turniers – hat dabei aber mehr Mühe als gedacht

12.08.2012 | Stand 03.12.2020, 1:10 Uhr

London (dapd) Als das Dreamteam VI seine Gold-Mission erfüllt hatte, hüpften die Basketball-Millionäre zu den Klängen von „Born in the USA“ wie kleine Jungs durch die Halle. Es war aber ein härteres Stück Arbeit als erwartet für Kobe Bryant, LeBron James, Kevin Durant und Co. beim 107:100 (59:58) im Finale gegen Europameister Spanien. Am Ende erlebten IOC-Präsident Jacques Rogge und zahlreiche Promis jedoch den insgesamt 14. Triumph der USA bei Sommerspielen. Durant war mit 30 Zählern der überragende Punktesammler.

„Es ist eine Erleichterung, denn wenn wir nicht als Gewinner zurückgekommen wären, wäre es ein Desaster gewesen“, kommentierte Mike D’Antoni, Trainerassistent des US-Teams, den Erfolg. „Dieser Sieg ist für die USA, es geht nur um diese drei Buchstaben“, jubelte dagegen Superstar James. Mit den Worten „sensationell, das war’s für mich, die anderen Jungs sind gut genug“, gab Bryant Raum für Spekulationen über einen möglichen Rücktritt aus dem Dreamteam.

Die „Herren der Ringe“ hatten in diesem Finale beweisen wollen, dass sie so spektakulär wie das legendäre erste Dreamteam von 1992 um Michael Jordan spielen können. Doch vor 20 000 Fans in der North Greenwich Arena stahl ihnen zunächst ein Mann namens Juan Carlos Navarro die Show. Der Mann vom FC Barcelona brachte die Spanier mit drei Dreiern mit 12:7 in Führung.

US-Trainer Mike Krzyzewski wurde in einer Auszeit deutlicher zu seinen Stars, und die retteten mit Mühe und Not eine Ein-Punkte-Führung in die Pause. Auf der anderen Seite drehte Pau Gasol, Teamkollege von Bryant bei den Los Angeles Lakers, richtig auf. Als er Spanien mit einem spektakulären Dunking 65:64 in Führung brachte, witterten die Fans in der Halle eine Sensation. Nur einmal – 2004 in Athen – hatte ein Dreamteam der USA seine Gold-Mission nicht erfüllen können.

Das ausgeglichene und dramatische Spiel entwickelte sich im dritten Viertel zum Privatduell zwischen den überragenden Punktesammlern Pau Gasol und Durant. Nur hauchdünn 83:82 für die USA stand es vor den letzten zehn Minuten. Doch jetzt präsentierten sich die Herren Superstars wirklich als Team, während Spanien einfach nicht mehr regelmäßig in den Korb traf.

37 Sekunden vor Schluss wurden die Topstars beim Stand von 105:96 ausgewechselt und jubelten dem Publikum schon vor der Schlusssirene als Olympiasieger zu. Dann liefen sie mit US-Fahnen durch die Arena – fast so wie beim Olympiafinale 2008, als das Dreamteam V mit 118:107 gegen Spanien gewonnen hatte.