Spa-Francorchamps
Doppelerfolg in den Ardennen

BMW gewinnt den 24-Stunden-Klassiker in Spa-Francorchamps - Bester Audi auf Rang drei

29.07.2018 | Stand 02.12.2020, 15:58 Uhr

Spa-Francorchamps (DK) BMW hat sich im Prestigeduell der bayerischen Hersteller beim 24-Stunden-Rennen von Spa gegen Audi durchgesetzt.

Bei der 70. Auflage des Klassikers in den Ardennen siegten der Österreicher Philipp Eng, der Brite Tom Blomqvist und der Norweger Christian Krognes im BMW M6 des norddeutschen Walkenhorst-Teams. Beste Audi-Mannschaft war das Team Montaplast by Land Motorsport, das hinter einem weiteren BMW des Rowe-Teams Rang drei belegte. Insgesamt fuhren drei Audi unter die ersten Acht.

Im Superpole-Einzelzeitfahren für die 20 schnellsten Teams aus dem Zeittraining zeigte der Belgier Dries Vanthoor des belgischen WRT-Teams das Potenzial des Audi R8: Mit seiner Rundenzeit von 2:18,578 Minuten war er der einzige Fahrer, der die 2:19er-Marke unterbot. Serienpromoter SRO reagierte prompt: Vor dem Rennen wurde das Mindestgewicht aller Audi R8 um 15 Kilogramm erhöht. Zudem durfte Vanthoor seine Pole-Position nicht behalten, da bei der technischen Nachuntersuchung eine Fixierung mit Klebeband im Ansaugtrakt festgestellt wurde. Die Sportkommissare annullierten Vanthoors Super-Pole-Rundenzeiten und erteilten eine Drei-Minuten-Stop-und-Go-Strafe für das Rennen. "Es tut uns sehr leid, dass dies die exzellente Leistung von Dries und seinen Teamkollegen überschattet", sagte Audi-Kundensportleiter Chris Reinke. "Es war niemals unsere Absicht, die Leistungsfähigkeit des Rennwagens zu beeinflussen. "

Der Audi mit der Startnummer eins absolvierte schon nach der ersten Rennrunde seinen Strafstopp und kehrte mit zwei Runden Rückstand ins Feld der 63 gestarteten Autos zurück. Von dort startete die Mannschaft mit Vanthoor, dem Spanier Alex Riberas und Christopher Mies die Aufholjagd, doch letztlich blieb der Einsatz unbelohnt: In der vorletzten Rennstunde führte Überhitzung zum vorzeitigen Aus.

Während des Rennens, das von vielen Zwischenfällen und sogar einer zwischenzeitlichen Unterbrechung nach einer schweren Kollision in der Nacht gekennzeichnet wurde, entpuppte sich das französische Audi-Team Saintéloc immer mehr als Anwärter auf einen Podiumsplatz. Die Vorjahressieger hatten den Vorteil, den fünfminütigen Pflichtboxenstopp während einer Neutralisierung des Rennens absolviert zu haben, und gewannen so relativ viel Zeit.

Dennoch wurde es nichts mit einem Podiumsplatz, denn Schlussfahrer Frédéric Vervisch ging in der letzten Rennstunde zwischenzeitlich fast der Treibstoff aus. So wurde das Team Land Motorsport, das ohne Werksstatus an den Start gegangen war, bestes Audi-Team auf Rang drei der Gesamtwertung. Die südafrikanischen Brüder Kelvin und Sheldon van der Linde sowie der Schweizer Jeffrey Schmidt hatten im Ziel 37,9 Sekunden Rückstand auf den siegreichen BMW. Dahinter folgte der Saintéloc-Audi auf Platz vier. Der R8 mit den Audi-DTM-Fahrern Robin Frijns, Nico Müller und René Rast belegte Position acht.

Ein weitgehend problemfreies Rennen und ein Boxenstopp weniger als die Konkurrenz war für das Walkenhorst-BMW-Team letztlich der Schlüssel zum Erfolg. Die Rowe-Mannschaft komplettierte den Doppelerfolg für BMW, das in Spa den 24. Gesamtsieg feierte. Audi führt dagegen zur Saisonhalbzeit in der Intercontinental GT-Challenge. "Nach 2011, 2012, 2014 und 2017 hätten wir auch in diesem Jahr in Spa gerne gewonnen", sagte Reinke. "Während uns einzelne schnelle Rundenzeiten gelangen, konnten wir über die Distanz mit dem Extragewicht aber nicht um den Sieg kämpfen. Einen Glückwunsch an die Gewinner, aber auch an unsere Fahrer, die starke Leistungen gezeigt haben. "