Deutschland verliert 3:4 gegen Kanada

02.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:25 Uhr
Gut gekämpft aber verloren - das deutschce Team um den Ingolstädter Publikumsliebling Thomas Greilinger (mit dem A auf der Brust) −Foto: Tom Webel

Ingolstadt (dk) Auch gegen Kanada hat Deutschland knapp verloren. Am Ende hieß es 3:4 aus Sicht der Gastgeber. Die deutsche Mannschaft hatte sich als echtes Team präsentiert und teilweise atemberaubende Kombinationen gezeigt. Zum Schluss musste sie sich jedoch den individuellen Qualitäten der Kanadier geschlagen geben.

Das Spiel läuft noch nicht lange, als ein Kanadier über den Schläger von Thomas Greilinger stolpert. Der Arm des Schiedsrichters schnellt nach oben - Strafzeit gegen Deutschland. Die Fans in der Halle pfeifen. Mit vollem Einsatz übersteht die deutsche Mannschaft die Unterzahl. Gute zwei Minuten vor Ende des Viertels sind die Kanadier wieder in Überzahl. Dieses Mal lassen sie sich die Chance nicht entgehen. Nach einem schönen Querpass vor dem Tor macht Max Grassi das 1:0. Es folgt zur Abwechslung eine Strafzeit gegen Kanada. Michael Wolf nutzt die Gelegenheit 24 Sekunden vor Ende des Viertels zum 1:1-Ausgleich. Vor dem Pausenpfiff sehen die Zuschauer in der Halle - aber seltsamerweise nicht die Schiedsrichter - einen Ellbogencheck ins Gesicht von Stephan Daschner.

Im zweiten Drittel geht es hin und her. Die Partie bleibt spannend. Aber keiner der beiden Mannschaften gelingt ein Tor. Daran ändern auch die Strafzeiten nichts, die von den Schiedsrichtern vermutlich per Würfelbecher oder Münzwurf verteilt werden. Das dritte Viertel beginnt mit einem Hammer-Schuss von Lokalmatador, Publikumsliebling und ERC-Stürmer Thomas Greilinger. Bald darauf gibt es wieder eine Strafzeit gegen Deutschland, begleitet von einem Pfeifkonzert. Abermals Max Grassi nutzt die Gelegenheit und erhöht auf 2:1 für Kanada. Nur Sekunden später ein Schuss aufs Tor des deutschen Torhüter Joey Vollmer. Der muss den Puck prallen lassen. Jonathan Spady stochert nach und erzielt das 3:1.

Die deutsche Mannschaft wirft nun alles nach vorne. Immer wieder zischt der Puck nur Zentimeter am Tor der Kanadier vorbei. Dann endlich der kollektive Aufschrei: Nach Vorarbeit von Thomas Greilinger erzielt Michael Wolf nach 32 gespielten Minuten den 2:3-Anschlusstreffer. Kurz darauf gibt es eine Strafzeit gegen Kanada. Michael Wolf, Felix Schütz und Thomas Greilinger passen den Puck vor dem kanadischen Tor in atemberaubender Geschwindigkeit hin und her. Michael Wolf holt aus und versenkt zum 3:3. Alles ist wieder offen.

2500 Zuschauer in der Halle sehen einen Schlussabschnitt, der verhalten beginnt, dann aber ordentlich Fahrt aufnimmt. Als sich das Spiel dem Ende entgegen neigt, verlegen sich die Kanadier auf Zeitspiel, Halten und Haken. Die Schiedsrichter greifen sicherheitshalber nun nicht mehr ein. Das deutsche Team verliert kurzzeitig das Konzept und Dave Hammond macht Sekunden vor dem Schluss das 4:3 für Kanada.
 
Das war es dann. Das deutsche Team hat mit vollem Einsatz gekämpft und sich als Mannschaft präsentiert, leider aber als Mannschaft, in der es ein Gefälle gibt, was die Fähigkeiten angeht. Auf der einen Seite stehen Greilinger, Wolf, Schütz und weitere DEL-Spieler. Andere Mitspieler können da nicht immer mithalten. Die Kanadier hatten ein wenig mehr Glück und die größere individuelle Qualität. Die deutschen Fans feiern ihr Team dennoch. Sie haben gutes Inline-Hockey mit vollem Einsatz gesehen.