München
Weihnachten im Schnelldurchlauf

Für die Basketballer des FC Bayern geht es während der Festtage in der Liga und international Schlag auf Schlag

21.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:02 Uhr

München/Ingolstadt (DK) Von wegen besinnliche Weihnachtszeit: Für die Basketballer des FC Bayern geht es in der Liga und international weiter Schlag auf Schlag. Heute steht das Top-Duell in Bayreuth an, zwei Tage nach Weihnachten dann die letzte Prüfung im Eurocup im italienischen Reggio Emilia.

Aleksandar Djordjevic wirkte ein wenig müde, als er sich am späten Dienstagabend den Fragen der Pressevertreter stellte. Soeben hatten seine Schützlinge mit einem mühsam erkämpften 85:82 gegen den montenegrinischen Meister Buducnost Podgorica den neunten Sieg im neunten Eurocup-Spiel eingefahren. Richtige Feierstimmung wollte aber weder beim 50-jährigen serbischen Coach noch bei seiner Mannschaft aufkommen. Grund dafür ist in erster Linie der vollgepackte Spielplan sowie die mittlerweile sichtbaren Verschleißerscheinungen einer bislang ausgesprochen erfolgreichen, aber eben auch ungemein anstrengenden Saison. "Uns fehlte heute die Energie. Physisch und mental waren wir nicht auf dem Level", brachte es Djordjevic auf den Punkt.

29 Pflichtspiele haben die Münchner Korbjäger seit dem Saisonstart vor vier Monaten in den Knochen. Zu Buche steht bislang lediglich eine einzige Niederlage im Oktober gegen den Liga-Rivalen Würzburg um Ex-Coach Dirk Bauermann. Die Bayern haben sich mit starken Vorstellungen ohne Frage zum Top-Favoriten auf den Meistertitel gemausert. Aktuell führen die Djordjevic-Schützlinge die Bundesliga-Tabelle vor Alba Berlin an, im Eurocup hat das Team nach neun Spielen eine Weiße Weste und steht bereits als Gruppensieger fest.

Allerdings: Die beeindruckende Bilanz hat ihren Preis. Leistungsträger Vladimir Lucic und Neuzugang Stefan Jovic laborieren seit Wochen an Verletzungen, und auch spielerisch war die jüngste Partie gegen Montenegros Serienmeister vor allem in der ersten Halbzeit ein ziemlicher Krampf. Am Ende stand dennoch ein Sieg zu Buche, über den Djordjevic sagte: "Es ist wichtig, auch mal ein Spiel zu gewinnen, wenn man nicht so gut spielt. Uns war die Anstrengung der vergangenen Wochen deutlich anzumerken."

Das Problem: Zeit zur Erholung bleibt kaum. Bereits heute Abend (20.30 Uhr) treten die Bayern beim Tabellenfünften Bayreuth an. "Das wird das bislang schwerste Spiel der Saison, eine echte Prüfung für uns", prognostizierte Djordjevic. Bereits vier Tage später bricht der Bayern-Tross nach Italien auf. Dort steigt am Mittwoch das letzte Vorrundenspiel im Eurocup gegen Grissin Bon Reggio Emilia. Dort dürfte auf die Münchner ebenfalls Schwerstarbeit zukommen, denn die Italiener schielen noch auf Rang zwei und die Qualifikation für die Runde der besten 16 Teams. Abermals vier Tage danach geht es in der Liga zum Vorjahres-Halbfinalisten Ulm. Erst im Januar gibt es eine knapp zweiwöchige Spielpause.

Die Weihnachtstage werden die Münchner Basketballer und ihr Coach somit im Schnelldurchlauf verleben. Vor allem Djordjevic, der das orthodoxe Weihnachtsfest am 6. Januar feiert. Dieses dürfte etwas spärlicher als sonst ausfallen, denn bereits tags darauf steht die Liga-Partie beim Mitteldeutschen BC an. "Am 24. Dezember feiern wir aber auch ein Familienfest in München. Meine Familie ist ja inzwischen hier", sagte der FCB-Trainer, der dann doch noch ein wenig besinnlich-nachdenkliche Weihnachtsstimmung verbreitete: "Frieden und Gesundheit für alle. Das ist mein größter Wunsch zu Weihnachten."