RANDNOTIZ
Froomes Asthmaspray

26.07.2018 | Stand 23.09.2023, 4:13 Uhr
Timo Schoch

Es war wirklich nicht der Tag von Christopher Froome. Am Mittwoch verlor der Radprofi fast eine Minute bei der schweren Bergetappe in den Pyrenäen auf seinen Teamkollegen Geraint Thomas. Damit hat Froome wohl auch keine Chancen mehr in diesem Jahr seinen insgesamt fünften Tour-Gesamtsieg zu feiern.

Aber damit nicht genug: Als Froome nach Ende der Etappe nur noch gemütlich wieder den Pass vom Ziel zum Tourbus herunterrollen wollte, wurde er unsanft gestoppt. Ein übereifriger Polizist erkannte einen der wohl größten Stars im Peloton nicht und zog ihn vom Rad herunter. Nach längerer Verhandlung, auch mit seinem Bodyguard, der die zu aufdringlichen Fans abhalten soll, durfte Froome weiterfahren.

In den sozialen Medien gibt es natürlich nun viel Häme für Froome. Schließlich ist der 33-Jährige ein Feindbild für viele Radsportanhänger, die für einen sauberen Sport eintreten. Denn Froome hatte bei der Vuelta im vergangenen Jahr einen positiven Dopingtest, nachgewiesen durch eine extrem hohe Dosis des Asthmawirkstoffs Salbutamol. Seither wird Froome noch kritischer beäugt, wurde bei der Tour de France bereits von Fans bespuckt, bepöbelt und ausgepfiffen. Ein Anhänger versuchte Froome bei der 12. Etappe sogar vom Rad zu reißen. Dies gelang ihm nicht, dafür nun dem Polizisten, weil er Froome für einen Fan hielt. Der Brite verletzte sich dabei zum Glück nicht. Unbestätigten Berichten zufolge hatte Froome allerdings kurzzeitig Schnappatmung, als der Polizist ihn vom Rad riss. Er soll sich aber schnell wieder durch einen tiefen Zug an seinem Asthmaspray beruhigt haben.
 

Timo Schoch