Ingolstadt
Ein bunt gemischtes Team

Breitschaft-Architekten starten wieder beim Halbmarathon - nicht nur Mitarbeiter am Start

26.04.2018 | Stand 23.09.2023, 3:02 Uhr
  −Foto: Fotos: privat

Ingolstadt (DK) Wenn am Samstag um 17.30 Uhr der Startschuss zum Ingolstädter Halbmarathon fällt, werden natürlich viele Einzelkämpfer an den Start gehen. Allerdings gibt es auch viele Mannschaften, die versuchen, die Distanz von 21,1 Kilometern gemeinsam möglichst schnell zu bewältigen. Eines dieser Teams stellen seit vielen Jahren die Breitschaft-Architekten.

"Natürlich versuche ich immer, meine Leute vom Büro für den Lauf zu motivieren", sagt Ralf Breitschaft (klines Bild), Leiter des gleichnamigen Architekturbüros. Die Reaktionen unter den Mitarbeitern fallen dabei sehr unterschiedlich aus. Für den 56-Jährigen ist das kein Problem. "Ich suche meine Bewerber ja auch nicht danach aus, ob sie sportlich genug sind und gerne an Wettkämpfen teilnehmen", sagt er und lacht. Zwar seien auch heuer wieder nicht alle seiner Mitarbeiter beim Halbmarathon dabei, für mindestens eine Mannschaft habe es seit der ersten Austragung im Jahr 2001 allerdings immer gereicht - in manchen Jahren sogar für mehrere.

Insgesamt neun Mitarbeiter beschäftigt das Architekturbüro in Ingolstadt, vom Standort in München kommen drei weitere hinzu. 2008 erreichte das Team seine Bestmarke, zumindest was die Mannschaftsstärke beim Halbmarathon betrifft. Sechs Läufer aus dem Hause der Breitschaft Architekten gingen damals beim Lauf an den Start. In den Jahren 2006 und 2007 habe man sogar eine private Schülerstaffel ins Rennen geschickt. "Drei von ihnen sind sogar heute noch in unserer Mannschaft dabei, auch meine Tochter", erzählt Ralf Breitschaft stolz. Meist sei es eine bunt gemischte Truppe des Architekturbüros, die sich aus Freunden, Mitarbeitern, Handwerkern, Bauherrn und sonstigen Weggefährten zusammensetzt. So auch dieses Mal. Eine Mannschaft besteht laut Reglement aus fünf Läufern, deren Zeiten im Ziel zusammengezählt werden. Einmal habe Breitschaft es sogar geschafft, den marokkanischen Langstreckenläufer Mohamad Ahansal für das Team zu gewinnen. "Er hat unsere Zeit natürlich erheblich verbessert", sagt der Architekt und lacht.

Ralf Breitschaft selbst geht nicht nur bei der Arbeit als Vorbild voran. Laufen und Sport im Allgemeinen gehören für ihn einfach zum Leben dazu. "Früh morgens vor der Arbeit ist das für mich der perfekte Start in den Tag", sagt er. Die Uhrzeit sei allerdings auch einer der Gründe, warum es mit einem gemeinsamen Training mit den Mannschaftskollegen nur selten klappt. "Da müsste ich erst mal Überzeugungsarbeit leisten", sagt er. Außerdem habe natürlich jeder einen individuellen Trainingsplan und eine eigene Laufgeschwindigkeit. Hinzu kommt bei den meisten Läufern freilich ein gewisser sportlicher Ehrgeiz. "Wir machen auch oft gemeinsam beim Triathlon mit", erzählt der Architekt. Für die kürzeren Distanzen seien zumindest beim Laufen und Fahrradfahren erfahrungsgemäß leichter Teilnehmer unter den Mitarbeitern zu finden. "Nur die Schwimmer muss man immer recht lange suchen", sagt er.

Die gemeinsame Teilnahme an den Sportveranstaltungen mit seinen Kollegen und Weggefährten bedeutet für Ralf Breitschaft hauptsächlich Spaß. "Die Atmosphäre ist vor allem beim Halbmarathon immer super. Die Leute an der Strecke gehen voll mit", schwärmt er. Gewiss habe aber auch schon immer der Gedanke eine Rolle gespielt, seine Mitarbeiter beim Sport etwas näher zusammenbringen zu können. "Auch wir haben bei der Arbeit täglich mit unseren kleinen Katastrophen zu kämpfen", sagt er. Natürlich sei es gerade in diesen Stresssituationen wichtig, dass die Mitarbeiter auch als Team funktionieren. Das Zusammensein sei beim Lauf das Wichtigste. "Nach dem Wettkampf gibt es immer ein kleines Fest. Da kommen dann alle Mitarbeiter, auch diejenigen, die nicht mitgelaufen sind", so Breitschaft.

Dazu zählt in diesem Jahr ausnahmsweise auch Ralf Breitschaft selbst. Aus gesundheitlichen Gründen kommt eine Teilnahme am Halbmarathon für den 56-Jährigen heuer noch zu früh. Unterstützen wird der Architekt sein Laufteam am Samstag selbstverständlich trotzdem vom Straßenrand aus.

Marius Ritter