Ingolstadt (DK) Am Ende ist der Ingolstädter Triathlon doch eine klare Angelegenheit für den Publikumsliebling aus München: Mit über zwei Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten Christian Brader überquert Faris Al-Sultan die Ziellinie am Baggersee.
Bereits bei der ersten Disziplin, dem Schwimmen, übernimmt Al-Sultan die Führung. Als er nach 18:12 Minuten aus dem Wasser steigt, ist der Abstand auf Brader und dem späteren Dritten Bastian Glockshuber schon beträchtlich. „Es war klar, dass sich Al-Sultan früh absetzt, aber er war auch nicht mein Maßstab“, sagt Glockshuber. Beim Radfahren überzeugt Al-Sultan mit Konstanz und Cleverness: Zunächst hängt er sich an eine Gruppe aus Athleten der Bayerischen Polizeimeisterschaft. Sie ist wenige Minuten vorher gestartet und daher bereits auf der Strecke. Bis kurz vor der Ortseinfahrt von Gerolfing bleibt er mit der Gruppe zusammen. Doch auf Dauer ist er zu schnell für den Rest: Bereits in Dünzlau, drei Kilometer weiter, ist er schon alleine auf weiter Flur.
Weiter geht es über Mühlhausen und Pettenhofen nach Egweil. Nach dem Ortsausgang führt der Weg links weg auf eine kleine, maximal zwei Meter breite Teerstraße, auf der zudem einige Erdklumpen liegen. Für Al-Sultan stellt auch dieses Stück kein Problem dar. Doch später haben die anderen Fahrer hier etwas mit dem geringen Platz zu kämpfen. Der Abschnitt ist allerdings nicht sonderlich lang. Vielleicht 500 Meter. Dann geht es links auf eine größere Straße. Kurz vor Unterstall nutzt Al-Sultan ein langes Gefälle, um richtig Fahrt aufzunehmen. Er fährt nun zeitweise fast 70 Kilometer pro Stunde. Danach kommt allerdings auch eine lange Steigung, auf der die Fahrer natürlich Tempo einbüßen. So auch der große Favorit. Doch Al-Sultan besticht auf der gesamten Strecke durch unglaubliche Konstanz. Rund 40 Kilometer pro Stunde beträgt sein Durchschnittstempo, selbst als es schon wieder Richtung Baggersee zurückgeht, erweckt er keinen Eindruck von Müdigkeit. Und wird auch nicht langsamer.
Der Abstand auf seine Verfolger beträgt auf der Höhe von Dünzlau in etwa eine Minute. Dafür geht es dahinter spannender zu: Stefan Rupprecht (TSV Neuburg) und Christian Brader (TV Memmingen) liegen fast gleichauf, obwohl Brader nach dem Schwimmen noch deutlich die Nase vorne hat. Glockshuber, der nach dem Schwimmen sogar vor Brader auf das Rad steigt, ist dagegen bereits deutlich abgefallen. „Ich habe versucht mit Brader mitzuhalten, aber nach einem guten Kilometer ist er davongezogen“, sagt Glockshuber. Auch Rupprecht muss der Neuburger etwa auf Höhe von Unterstall an sich vorbeiziehen lassen. Am Ende kommt der Neuburger hinter seinem Teamkollegen Christian Wittke als Fünfter vom Radfahren zurück. Auf der fünf Kilometer langen Laufstrecke um den Baggersee kann er im Anschluss Boden gutmachen: Wittke, der vorzeitig aufgeben muss, holt er bereits nach einem Kilometer ein. Auch Rupprecht bekommt er noch zu fassen und schafft es auf Position drei ins Ziel. „Nach em ich letztes Jahr den vierten Platz erreicht habe, wollte ich dieses Mal auf das Podium“, sagt Glockshuber. „Ich bin happy und zufrieden mit meiner Leistung.“
Während bei der olympischen Distanz vor allem die Plätze hinter Al-Sultan umkämpft sind, ist auf der Mitteldistanz der erste Platz lange offen. Erst auf der 21 Kilometer langen Laufstrecke setzt sich Favorit Jan Raphael durch. Beim Radfahren sind die ersten vier Kontrahenten nahezu gleich auf: Florian Seifert führt hauchdünn mit drei Sekunden Vorsprung vor Raphael. Nur wenige Sekunden danach kommt der spätere Zweite Per Bittner in die Wechselzone und selbst der Vierplatzierte Fabian Conrad liegt noch in Schlagdistanz. Erst nach der Laufstrecke setzt sich doch noch der Favorit durch: „Mir kam die Strecke entgegen, darum konnte ich mich noch absetzen“, sagt er.
