Ingolstadt
"Habe alles auf der Strecke gelassen"

Völlig ausgepumpt im Ziel: Die Deutsche Meisterin Luisa Moroff über ihren Titelgewinn in Ingolstadt

10.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:16 Uhr
Erschöpfte Siegerin: Luisa Moroff nach der Zielankunft. Die 22-Jährige hatte sich völlig verausgabt. −Foto: Foto: Kostudis

Ingolstadt (DK) Erschöpft sank Luisa Moroff im Ziel zu Boden, drehte sich schwer atmend auf den Rücken und streckte alle viere von sich.

Nur gestützt von zwei Helfern konnte die 22-Jährige einige Minuten später den Zielbereich verlassen. Ohne Zweifel: Die neue Deutsche Meisterin über die Mitteldistanz hatte alles gegeben.

Frau Moroff, im Ziel sah es kurzzeitig so aus, als müsste man sich Sorgen um Sie machen.

Luisa Moroff: Es geht schon wieder, alles gut. Die Beine tun mir einfach nur unglaublich weh. Ich habe heute alles auf der Strecke gelassen, vor allem gegen Ende musste ich echt beißen.

Wann wurde es richtig schwer?

Moroff: Ich hatte mir vorgenommen, die ersten beiden Laufrunden etwas lockerer anzugehen. Und es kam mir auch locker vor. Aber das war es dann wohl doch nicht (lacht). Jedenfalls bin ich dann anfangs der dritten Runde ganz schön eingegangen, und die letzte war einfach nur noch ein brutaler Kampf.

Waren Sie über die Abstände zu ihren Verfolgerinnen informiert?

Moroff: Ja, schon. Aber einmal wurde mir zugerufen, dass ich 24 Minuten Vorsprung habe. Ich wusste: Das konnte nie im Leben stimmen. Ich habe dann auf mich geschaut. Ich wollte mich nicht zu sicher fühlen.

Was bedeutet Ihnen der Sieg?

Moroff: Ich hatte mir das Podium vorgenommen. Ich wusste nicht, dass nur so wenige in der Elite an den Start gehen. Aber ich denke, für alle Mädels war es hart. Dass ich den Titel jetzt habe, bedeutet mir sehr viel. Es ist der nächste Schritt.

Wohin?

Moroff: Ich habe meine Vision 2020. In zwei Jahren möchte ich bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii an den Start gehen.

Wie haben Sie die Stimmung an der Strecke erlebt?

Moroff: Ingolstadt ist toll, die Strecke liegt mir sehr. Und die Stimmung war phänomenal.

Das Gespräch führte

Anton Kostudis.