Beißen, Kämpfen, Jubeln

14.07.2011 | Stand 03.12.2020, 2:37 Uhr

Faris Al-Sultan, der Sieger des Triathlons 2010, wird auch dieses Jahr wieder teilnehmen und die Zuschauer elektrisieren - Foto: Archiv

Startpass und Trainingsjacke, Sonnencreme und Energierigel, Getränke, Schwimmbrille, ein Rennrad und noch vieles mehr. Ein Triathlon ist kein Zuckerschlecken, das merkt man schon bei den Vorbereitungen für den Start. Alles muss bis ins kleinste Detail geplant werden, wenn der große Tag nicht zum Desaster geraten soll.

Die Athleten haben wochenlang trainiert, um am Sonntag in Topform schwimmen, Rad fahren und laufen zu können. Dabei haben sie die Wahl zwischen der Jugend- und Jedermann-Distanz oder der olympischen Distanz, die mit Einzelstreckenlängen von 1,5 km, 40 km und 10,4 km genau doppelt so lang ist.

Erneut ist der Baggersee Dreh- und Angelpunkt des Ingolstädter Triathlons, bei dem dieses Jahr auch die Bayerischen Meisterschaften ausgetragen werden. Die Schwimmstrecke führt über Umwege vom Kinderbadestrand bis zu den Beachvolleyballplätzen und wenig später, wenn sich alle Starter im Getümmel zurechtgefunden haben, steigen sie aufs Rad und fahren los in Richtung Mühlhausen, die Olympischen sogar noch weiter, fast bis nach Neuburg und wieder zurück ins Naherholungsgebiet. Für die letzte Teildisziplin, das Laufen, scheint der Baggersee wie geschaffen und daher führt die Laufstrecke einmal bzw. zweimal komplett um das Gewässer herum. Start und Ziel liegen dabei auch dieses Mal bei den Sandplätzen.

Neu im Programm ist ein Staffelrennen über die olympische Distanz, bei dem je ein Starter eine Teilstrecke für sein Team bewältigt. Die Zeiten aller drei Teilnehmer werden dann am Ende zu einer Gesamtzeit addiert. Bei diesem Rennen sind alle Arten von Damen-, Herren- und gemischten Staffeln zugelassen und die Wechselzonen liegen in einem gesonderten Bereich, zur besseren Koordination des Wettkampfes.

Sollten sich die guten Prognosen bewahrheiten, so werden dieses Jahr 1650 Sportler an den Start gehen und damit 450 mehr, als im letzten Jahr. Nach den zahlreichen positiven Rückmeldungen der Athleten und auch der Zuschauer aus dem letzten Jahr konnte das Kontingent der Starter derart aufgestockt werden, dass der Ingolstädter Triathlon immer mehr zu einem Großereignis wird, obwohl er erst seit knapp zwei Jahren existiert.

Selbst der tragische Tod eines Athleten, der 2010 beim Schwimmen einen Schwächeanfall erlitten hatte und wenig später im Krankenhaus verstorben war, konnte den Aufwärtstrend des längst überregionalen Ereignisses nicht stoppen.

Dem Veranstalter und Organisator Gerhard Budy ist es auch dieses Jahr gelungen, Faris Al-Sultan, den Vorjahressieger und Gewinner des Ironman Hawaii 2005, zu einer Teilnahme zu bewegen. Dafür reisten er und seine Frau im Winter extra nach Abu Dahbi, um dort Kontakte zu knüpfen und den Münchner Ausnahmetriathleten nach Ingolstadt einzuladen. Mit Erfolg, wie schon bald danach verkündet wurde.

Ein Wermutstropfen ist allerdings die mangelnde finanzielle Unterstützung, mit der Budy zu kämpfen hat. Er möchte den Sportlern und Fans etwas bieten, benötigt dazu jedoch die Hilfe regionaler Sponsoren. Falls in Ingolstadt im nächsten Jahr tatsächlich die Deutsche Meisterschaft ausgetragen werden soll, so muss in dieser Hinsicht noch einiges verbessert werden.