Schrobenhausen
Wohl die allerletzte Chance

Für die Green Devils muss im Kampf gegen den Abstieg unbedingt ein Sieg gegen TSV Weilheim her

15.02.2019 | Stand 23.09.2023, 5:58 Uhr
Geht der Daumen bereits nach unten? Für Johannes Keil uund seine Schrobenhausen Green Devils sieht es aktuell in der 2. Regionalliga Süd überhaupt nicht gut aus. −Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Es ist ein Endspiel, das diesen Namen wirklich verdient: Verlieren die Schrobenhausener Basketballer am heutigen Samstagabend (19.30 Uhr) zu Hause gegen den TSV Weilheim, steigen sie ziemlich sicher in die Bayernliga ab. Wie würde es dann weitergehen mit den Green Devils?

Welche Spieler würden auch in der Bayernliga bleiben? Würde sich eine Mannschaft formieren, die in naher Zukunft wieder die Rückkehr in die 2. Regionalliga schaffen kann? Und welche Auswirkungen hätte ein Abstieg wohl für den gesamten Verein, das Umfeld, die Basketballfans in Schrobenhausen? Es sind viele Fragen, die sich vor dem Saisonendspurt um die Green Devils drehen. Fragen, die für Coach Jörg Weber aber (noch) keine übergeordnete Rolle spielen. "In unserer aktuellen Situation sollte sich niemand damit beschäftigen, was in Zukunft sein könnte. Jeder soll sich nur auf die restlichen Partien konzentrieren", sagt er. Also zunächst voll und ganz auf das heutige Heimspiel.
Denn eines ist klar: Verlieren die Schrobenhausener (drei Siege) gegen den TSV Weilheim (fünf), sind sie (sportlich) wohl so gut wie sicher abgestiegen. Im Umkehrschluss würde ein Sieg freilich noch nicht den Klassenerhalt bedeuten. "Doch dann hätten wir - auch mit den Heimspielen, die in dieser Saison noch kommen - zumindest wieder eine Ausgangsposition, die uns ein bisschen hoffen lässt", sagt der Coach.
Seine Ansprache (genau wie die des verletzten Kapitäns Sebastian Ritzer) war in dieser Trainingswoche deshalb noch einmal deutlich. Vor allem, da spätestens die jüngste Auswärtsniederlage in Milbertshofen auch die Frage aufwarf, ob alle Spieler noch mit dem nötigen Engagement bei der Sache sind. Verletzungssorgen, Unzufriedenheit und auch daraus entstandene interne Unstimmigkeiten - all das sind wohl gleichzeitig Ursachen und Auswirkungen der schwierigen Situation. Doch all das soll, da es "um das große Ganze geht", wie Weber betont, bis zum Saisonende keine Rolle mehr spielen. "Es ist jetzt zum Beispiel nicht entscheidend, wie viel Spielzeit jeder Einzelne hat", so der Coach, der stattdessen an den Teamgedanken appelliert: "Wir haben alle in den guten Zeiten den Verein und das Umfeld genossen. Es geht jetzt auch darum, etwas zurückzugeben." Denn: "Es wäre ewig schade, wenn wir in dieser Saison tatsächlich absteigen würden", betont er.
Für den Gegner am heutigen Samstagabend hat sich der Coach auch eine etwas andere Aufstellung einfallen lassen. So möchte er mit Jakob Eiglmeier, Dominik Burgemeister und Claus-Jürgen Ludwig in der Startformation vor allem Geschwindigkeit in die Partie bringen, weil er dort im Hinspiel den Schwachpunkt des Aufsteigers aus Weilheim erkannt hat. "Das hat in der vergangenen Trainingswoche sehr gut ausgesehen", so der 47-Jährige. Seine Stärke hat der TSV Weilheim vor allem aus der Distanz, das Team hat die mit Abstand beste Dreierstatistik aller Abstiegskandidaten (6,5 pro Partie) - und mit Andreas Thumser (3,2 pro Partie) in dieser Disziplin den Führenden der gesamten 2. Regionalliga Süd in seinen Reihen.
Wer weiß, was passieren würde, sollten die Green Devils am heutigen Samstagabend tatsächlich verlieren. Vermutlich würden sie sich damit wohl vieles von dem einreißen, was sie sich in den vergangenen Jahren aufgebaut haben. Noch ist es aber längst nicht so weit, bekräftigt Weber. "Die Lage ist ja noch nicht so hoffnungslos, wie es vielleicht den Anschein macht", sagt er. Und nach einem Heimsieg gegen den TSV Weilheim würde es sogar noch besser aussehen. Bloß ein solcher muss eben erst noch her.

Matthias Vogt