Weilheim
Wieder eine herbe Auswärtsklatsche

Green Devils gehen im Abstiegsgipfel beim TSV Weilheim mit 64:93 unter

12.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:56 Uhr
In Weilheim ohne echte Siegchance: Jakob Eiglmeier (l.) und sein Green-Devils-Team. −Foto: M. Schalk

Weilheim (SZ) Anstatt des ersten Auswärtssieges gab es für die Green-Devils-Basketballer die nächste Klatsche in einer fremden Halle. Das 64:93 beim TSV Weilheim: Ein Ergebnis, das den Schrobenhausenern große Sorgen bereiten muss - oder einfach "nur" das Resultat der schlechten Voraussetzungen?

Am Ende war es Jörg Weber dann auch egal, ob seine Mannschaft nun mit 20 oder 30 Punkten Differenz verliert. So setzte der Schrobenhausener Trainer in der Schlussphase vor allem die jungen Nachwuchsakteure - zum Beispiel Sebastian Kramer, der mit einer guten Leistung auf sich aufmerksam machte - ein, probierte zudem ein paar Sachen aus. Lange Zeit hatte es für sein Team beim Abstiegsgipfel der 2. Regionalliga Süd in Weilheim gar nicht so schlecht ausgesehen, hatte sich der Rückstand in einem erträglichen Rahmen - neun Punkte zur Halbzeitpause, später sogar noch einmal sechs Punkte Differenz - bewegt. Wie schnell ein Ergebnis aber beim Basketball in wenigen Minuten anwachsen kann, ist nichts Ungewöhnliches. "Bei unserem Gegner fiel in der Schlussphase alles rein, bei uns gar nichts", ärgert sich Weber. Nach dem 61:92 in Dachau kam somit innerhalb weniger Minuten die zweite Auswärtsklatsche 2018/ 19 zustande.
"Ein Resultat unserer schlechten Voraussetzungen", nennt es Weber, und hat natürlich ein paar Erklärungen dafür. Eine davon: der Schrobenhausener Kader. Mit dem "letzten Aufgebot" sei man in Weilheim angetreten, sagt er. Mit Florian Grille, Lorenz Höllbauer, Simon Koch, Sebastian Ritzer, Uli Steiner und Thomas Wenger fehlten tatsächlich sechs Spieler aus dem eigentlichen Aufgebot. Dass Timothy Spatschek wieder zurück ist, sei zwar "auf lange Sicht eine große Verstärkung", betont Weber. "Dass er aber gleich im ersten Spiel einen Dreier nach dem anderen verwandelt, konnte man ja nicht erwarten", so der Green-Devils-Coach weiter.
Ein weiteres Problem war aus Schrobenhausener Sicht kein unbekanntes: "Die Jungs wollen so ein Spiel unbedingt gewinnen und stehen sich dann immer wieder selbst im Weg", erklärt der Trainer. Einzelaktionen, anstatt im Kollektiv zu denken, seien die Folge. "Und dann zerfällt die Mannschaft irgendwann - auch weil wir gerade keinen Leader haben, der in dieser Phase die nötige Ruhe reinbringt". So stellten die Weilheimer in der entscheidenden Phase ihre Verteidigung um, was die Green Devils viel cleverer hätten lösen können. Stattdessen passierte ihnen ein Ballverlust nach dem anderen, was auf der anderen Seite zu einfachen TSV-Punkten führte. "Das war von allen Gegnern bisher derjenige, der in der Defense am wenigsten Druck gemacht hat", sagt Weber. Oder, anders ausgedrückt: "Auch wenn es bei diesem Ergebnis komisch klingt, wäre das im Vergleich zu anderen Teams in der Liga ein schlagbarer Gegner gewesen."
Doch auch dieser Gegner liegt in der Tabelle der 2. Regionalliga Süd jetzt einen Sieg vor den Schrobenhausenern, die weiterhin Vorletzter sind. Immerhin: Die MIL Baskets kassierten beim 65:82 gegen Nördlingen im sechsten Spiel die sechste Niederlage und stehen nach wie vor dahinter. Am nächsten Samstag kommt mit München Basket der Tabellenzweite nach Schrobenhausen, der erst ein Saisonmatch verloren hat. Die Münchner siegten am Wochenende mit 73:68 gegen den TSV Wolnzach - unter anderem dank der 32 Punkte des ehemaligen Schrobenhauseners Sebastian Ebertz.
Das in Weilheim unterlegene Green-Devils-Team: Juan Pablo Alanis Barrera (2 Punkte), Lukas Bäumel (17), Jakob Eiglmeier (2), Simon Ettenreich, Jonas Fiß (2), Johannes Keil, Sebastian Kramer (9), Claus-Jürgen Ludwig (24) und Timothy Spatschek (8).

Matthias Vogt