Schrobenhausen
Wichtige Dreier für Klassenerhalt

BC Aresing und SV Steingriff überzeugen mit mutigen Auftritten

07.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:33 Uhr
Fleißig gekämpft: Der SV Steingriff mit Martin Tyroller (l.) beendete gestern Nachmittag seine jüngste Negativserie, gegen die DJK Stotzard gab es einen nicht unverdienten 4:2-Sieg auf eigenem Terrain. −Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Der verrückte Abstiegskampf in der Kreisklasse Aichach geht unvermindert weiter. So gab es auch am gestrigen Sonntag wieder einige Überraschungen - mit der Konsequenz, dass der jetzt sechstplatzierte TSV Inchenhofen nur mehr drei Zähler über dem ominösen Strich liegt.

Kreisklasse Aichach

FC Affing II - SC Mühlried 3:3: "Normalerweise sind drei Punkte gegen einen solchen Kontrahenten absolute Pflicht", weiß Daniel Rapatzki. Aber trotz des mageren Unentschiedens beim neuen Tabellenvorletzten hat sich die Mühlrieder Position im Kampf um den Aufstiegsrelegationsrang weiter verbessert - der unerwarteten 0:1-Niederlage des FC Gundelsdorf in Gebenhofen sei Dank. "Wir sind nach wie vor auf Tabellenplatz zwei, wir haben mehr denn je alles in eigener Hand", so die dementsprechende Reaktion des SCM-Pressesprechers. Die Seinen agierten in Affing von Beginn an überlegen, schienen die Sache fest im Griff zu haben - und gerieten in der 27. Minute trotzdem völlig überraschend durch Sebastian Ströhl ins Hintertreffen. Die Mühlrieder Antwort kam dann gleich nach der Halbzeitpause - gnadenlos, in Form von drei Toren innerhalb von nur 18 Minuten. So staubte Stefan Jocham zunächst zum Ausgleich ab (47.), ehe Marco Rechenauer die Gäste per Doppelpack endgültig auf die Siegerstraße beförderte (54./65.). Das dachten sich wohl alle nach dem Mühlrieder 3:1 - und täuschten sich hiermit gewaltig! Ein unglückliches Eigentor von Nico Gumin brachte die Platzherren wie aus dem Nichts wieder heran (66.), ehe Ströhl im Nachsetzen gar für den 3:3-Gleichstand sorgte (70.). Dass sich Jocham dann auch noch den Luxus erlaubte, mit einem Foulelfmeter am FCA-II-Keeper Maximilian Manhard zu scheitern (76.) - es passte so recht zu diesem eher enttäuschenden Tag aus SCM-Sicht.

TSV Inchenhofen - BC Aresing 1:2: Aresinger Auswärtssiege in Inchenhofen sind absolute Raritäten. "Wir fanden vor dem Anpfiff spontan niemanden bei uns, der sich an den bislang letzten hiervon erinnern konnte", gibt Sebastian Schreier lachend zu. Dass es gestern nun endlich doch mal wieder einen Dreier der Gelbschwarzen auf dem TSV-Gelände zu bejubeln gab - das Ganze sogar verdientermaßen - lag laut BCA-Pressesprecher "vor allem an einer super Teamleistung", der Gäste. Und zum Matchwinner wurde schließlich der Spielertrainer höchstpersönlich. So erzielte Florian Flicker (mit freundlicher Unterstützung durch einen Inchenhofener Abwehrrücken) zunächst das 1:0 (11.), um in der 34. Minute auch noch einen an ihm selbst verursachen Foulelfmeter sicher zu verwandeln. Wer nach dem Seitenwechsel dann einen großen TSV-Sturmlauf erwartete, der sah sich getäuscht. Nur zweimal kamen die Platzherren gefährlich vor den BCA-Kasten - und lediglich Elias Landsbeck brachte die Kugel dabei tatsächlich im Aresinger Netz unter, wobei sich das Match da bereits in der Nachspielzeit befand (90.+1).In der Tabelle kletterten die Schwarzweißen durch diesen Sieg bis auf Rang acht nach oben. Hätten sie verloren, würden sie nun auf einem Abstiegsplatz liegen.

SV Steingriff - DJK Stotzard 4:2: Thomas Silc kehrte zurück, und schon gewannen die Lilaweißen wieder! Ob es nun rein am Trainerwechsel lag, sei einmal dahingestellt - auf jeden Fall zeigte sich die SVS-Truppe im Vergleich zu den Vorwochen nun deutlich verbessert. Nach einem Doppelpack von Kapitän Sebastian Kraus (23. Foulelfmeter/42.) ging sie folgerichtig schon in der ersten Halbzeit mit 2:0 in Führung, der erste Punktrundensieg seit dem 4. November schien bereits da in greifbare Nähe zu rücken. Zwei Blackouts in der Steingriffer Defensive, die von Thomas Lechner (52.) beziehungsweise Alexander Lechner (55.) rigoros ausgenutzt wurden, ließen das Match aber beinahe wieder kippen. Plötzlich ging im Lager der Lilaweißen doch wieder die Angst umher, auf einmal war das gesamte Selbstbewusstsein aus dem ersten Durchgang wie weggeblasen. Es spricht jedoch für die SVS-Kicker, dass sie sich aus dieser misslichen Lage befreiten. So bereitete Patrick Eckstein über die linke Seite sehenswert vor, Tobias Wintermayr vollendete in der Mitte eiskalt - und schon lagen die Platzherren erneut vorne (73.). Sebastian Heinzlmeier zerstörte dann mit einer herrlichen Direktabnahme ins lange Eck (78.) auch allerletzte Zweifel an einem Heimsieg, der die Lilaweißen bis auf den siebten Tabellenplatz nach oben spülte. Aber der Schein trügt, der SVS befindet sich trotzdem nur drei Punkte von der Abstiegszone entfernt.

Roland Kaufmann