Fussball
Vorbilder in Sachen Fairness

TSV Hohenwart II, SC Mühlried II sowie beide Teams des BSV Berg im Gau ragen heraus

17.01.2022 | Stand 22.09.2023, 23:18 Uhr
Eine von 35 Gelben Karten, die sich die Spieler des FC Schrobenhausen in der bisherigen Saison schon einhandelten: David Kramek (l.) sah diese im Derby beim SC Mühlried II. −Foto: M. Schalk

Schrobenhausen - Zugegeben, in erster Linie zählen beim Fußball die Tore. Beziehungsweise die Punktgewinne, die durch die jeweiligen Treffer eingefahren werden. Aber so ganz nebenbei wäre es natürlich schon schön, wenn bei aller Gier nach sportlichen Erfolgen die Fairness nicht zu kurz kommen würde. Gerade der Bayerische Fußball-Verband (BFV) legt darauf großen Wert - weshalb er auch regelmäßig dementsprechende Tabellen veröffentlicht.

In acht Spielklassen sind in der laufenden Saison insgesamt 22 Herrenteams aus dem Altlandkreis Schrobenhausen vertreten. Geht es rein nach den fußballerisch gewonnenen Zählern, dann führt aktuell nur eines von ihnen sein Klassement an (FC Gerolsbach die Kreisklasse Aichach). In Sachen Fairness sind es immerhin zwei (SC Mühlried die A-Klasse Aichach sowie TSV Hohenwart II die A-Klasse Donau/Isar IV).

Die beiden Vertretungen des BSV Berg im Gau befinden sich zwar jeweils "nur" auf Rang zwei (erste Garnitur in der Kreisklasse Neuburg, zweite Mannschaft in der A-Klasse Neuburg) - aber sie brachten bislang das Kunststück fertig, noch in keinem Punktspiel 2021/22 einen Platzverweis kassiert zu haben. Ansonsten schafften das aus dem Altlandkreis Schrobenhausen lediglich noch der BC Aresing II sowie die bereits erwähnten SC Mühlried II und TSV Hohenwart II. Dass von den Berg im Gauern wirklich noch niemand unfreiwillig vorzeitig zum Duschen musste, überrascht umso mehr, da den BSV-Teams immer wieder gerne eine sehr robuste sowie körperbetonte Gangart nachgesagt wird. Aber anscheinend gelang es den zuständigen Cheftrainern Mariusz Suszko (Berg im Gau I) und Dominik Gadletz (Berg im Gau II) in vorbildlicher Weise, den Einsatzwillen ihrer Mannen in die richtigen Bahnen zu lenken.

Auf der anderen Seite besitzt der Altlandkreis Schrobenhausen aber auch zwei Mannschaften, die sich in der bisherigen Spielzeit gar nicht brav präsentierten und dadurch sogar auf den letzten Positionen in ihren Ranglisten liegen. Nun gut: Dass sich darunter der FC Türkenelf Schrobenhausen befindet, überrascht nicht wirklich - denn er hat ja schon seit einigen Jahren das zweifelhafte Vergnügen, in Sachen Unfairness die höchsten Zahlen im gesamten Fußballkreis Ostschwaben zu besitzen. Stand jetzt hat er in der Saison 2021/22 schon wieder neun Platzverweise (neunmal Gelb-Rot, dreimal Rot) kassiert sowie 42 Gelbe Karten gesammelt. Die in diesem Zusammenhang immer wieder gerne genannte Erklärung, dass beim FCT das südländische Temperament mit schuld an dieser hohen Anzahl an persönlichen Strafen sei - sie greift nur bedingt. Denn dass es auch anders geht, beweist bislang die Truppe von Türkspor Aichach: Mit erst 25 Gelben, zwei Gelb-Roten und zwei Roten Karten weist sie in der Fairnesstabelle der B-Klasse Aichach momentan "nur" einen Wert von 3,15 auf - im Vergleich zu den üppigen 5,33 des FC Türkenelf in der B-Klasse Neuburg.

Ebenfalls Letzter im Bravheitstableau seiner Spielklasse ist der FC Schrobenhausen (A-Klasse Aichach). Den besten Wert im gesamten Fußballkreis Ostschwaben weist derweilen der FC Zell/Bruck II auf: Er hat sich in bislang 15 Partien in der B-Klasse Neuburg lediglich elf Gelbe Karten eingehandelt. Ansonsten nichts.

SZ

Roland Kaufmann