Augsburg
Von Spiel zu Spiel

FC Pipinsried startet mit 3:0-Erfolg bei Schwaben Augsburg in die neue Saison und gibt sich dennoch zurückhaltend

15.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:47 Uhr
Zum Niederknien: Der Augsburger Torhüter Fabio Zeche (Mitte) und seine Teamkollegen waren chancenlos gegen die Vorstellung, die der Aufstiegsfavorit mit seinen Torschützen Oliver Wargalla (links) und Pablo Pigl (rechts) beim Saisonauftakt ablieferte. −Foto: M. Schalk

Augsburg/Pipinsried (SZ) Als Warnung an den TSV 1865 Dachau waren Fabian Hürzelers Aussagen nach dem überzeugenden 3:0-Auswärtssieg bei Schwaben Augsburg sicherlich nicht gedacht.

Und trotzdem könnte man sie beim Landkreisrivalen ja vielleicht so aufgefasst haben. Das Motto, das man mit durch die Saison tragen werde, laute nämlich "immer besser zu sein als in der Vorwoche", sagt der Pipinsrieder Spielertrainer. Und da der Regionalligaabsteiger schon beim Auftakt gegen Schwaben Augsburg richtig gut war, darf man gespannt sein, was im Dachauer Hinterland in dieser Saison noch so alles passieren wird.

Nun ja, so ganz überraschend war die überzeugende Vorstellung allerdings nicht. Schließlich haben die FCP-Verantwortlichen ja vor dieser Saison eine individuell hochkarätig besetzte Mannschaft zusammengestellt, von der man aber eben noch nicht wusste, ob sie auch eine wirkliche Mannschaft ist. 16 Neue musste Hürzeler als ein Teil der Doppelspitze, gemeinsam mit seinem Spielertrainer-Partner Muriz Salemovic, integrieren. Die Eindrücke nach der Vorbereitung: gut, aber eben auch noch ohne wirkliche Aussagekraft. Der Sieg in Augsburg sei somit "der nächste wichtige Schritt, um als Team weiter zusammenzuwachsen", sagt Hürzeler. Wichtig sei vor allem, dass die Mannschaft mit einem Erfolgserlebnis gestartet ist, "damit nach dem Abstieg gleich wieder eine positive Stimmung im Klub entfacht wird", so der Spielertrainer.

Doch nicht nur dass, sondern vor allem wie das 3:0 in Augsburg zustande kam, war schon auf gewisse Weise beeindruckend. Wie gedankenschnell und präzise das Zusammenspiel in der Offensive bereits klappte, wie sicher das Team um Kapitän Stephan Thee in der Abwehr stand - der Plan sei "voll aufgegangen", sagt Hürzeler. Erst recht, als Oliver Wargalla, einer der wenigen Dagebliebenen, den Ball für die klar überlegenen Gäste endlich über die Linie drückte (31.). Die Vorarbeit kam vom neuen Offensivspieler Pablo Pigl, der anschließend noch selbst zweimal traf (34./43.). Noch vor der Pause war die Auftaktpartie entschieden.

Der FC Pipinsried sei kein Gegner, mit dem man sich über eine Saison hinweg messen könne, meinte Augsburgs Trainer Markus Deibler. Doch ob die Gelb-Blauen nun tatsächlich der Aufstiegsfavorit Nummer eins sind? "Natürlich wird die Mannschaft, wenn sie ihr Potenzial voll ausschöpft, vorne mitspielen", sagt Hürzeler, der aber betont: "Im Fußball kann so viel passieren. Wir haben unser Ziel intern so festgelegt, dass wir stets nur von Spiel zu Spiel schauen. "

Das nächste wird noch dazu ein ganz besonderes: Am Freitag (18.30 Uhr) kommt nicht nur ein ebenfalls hoch gehandeltes Team, sondern der Landkreisrivale zum Derby in die NAT-Arena. Dass seine Mannschaft in Augsburg nicht auch die zweite Halbzeit gewann, sondern in Sachen Intensität und Zweikampfbereitschaft ein paar Prozent nachließ, sieht Hürzeler kritisch. "Das war nicht gut, das müssen wir vor dem Dachau-Spiel ansprechen", so der 26-Jährige. Ein paar Punkte, um sich weiter zu verbessern, muss es ja schließlich noch geben.

Matthias Vogt