Steingriff
Von Aresing nach Steingriff

Florian Hergeth wird neuer Chefcoach beim SVS - Christian Mayr übernimmt Posten als Co-Spielertrainer

14.05.2019 | Stand 23.09.2023, 7:00 Uhr
Haben mit dem SV Steingriff in der neuen Saison 2019/20 viel vor: (vorne, v. l.) Franz Rottenfußer (Klubchef), Christian Mayr (Co-Spielertrainer), Florian Hergeth (Cheftrainer), Michael Haslauer (Torwarttrainer), Marcel Walbaum (Abteilungsleiter) sowie (hinten, v. l.) Jürgen Schuller (Vize-Vereinsboss), Mathias Wagle (Bindeglied zwischen Junioren- und Seniorenbereich), Fabian Fichtner (Trainer der zweiten Mannschaft), Christian Endres (Trainer der zeiten Mannschaft) und Patrick Schelinski (stellvertretender Abteilungsleiter) −Foto: R. Kaufmann

Steingriff (SZ) Es ist geschafft, seit dem vergangenen Sonntag kann der SV Steingriff auch theoretisch nicht mehr absteigen.

Dementsprechend dürfen die Lilaweißen jetzt ohne Wenn und Aber für eine weitere Saison in der Fußball-Kreisklasse Aichach planen - und das tun sie, sogar mit großer Leidenschaft. Zwei wichtige Personalien sind hierbei seit Dienstagabend auch offiziell vom Tisch. Florian Hergeth wurde da nämlich als neuer Chefcoach vorgestellt, und Christian Mayr wird ab dem Sommer die Rolle als Co-Spielertrainer übernehmen.

Nach der Trennung von Bernhard Schwaiger am 1. April und der Tatsache, dass der daraufhin eingesetzte Interimstrainer Thomas Silc stets erklärt hatte, nur bis zum Ende der laufenden Saison aushelfen zu wollen, musste der SVS ja auf diesem Gebiet tätig werden - das Ganze zu einem Zeitpunkt, auf dem der Markt eher nicht mehr viel hergab. Aber die Lilaweißen klagten nicht darüber, sondern machten sich konzentriert an die Arbeit - und blieben hierbei ausgesprochen schnell beim Namen "Hergeth" hängen.

"Ihn hatte ich schon länger im Kopf. Von seinen bisherigen Stationen als Cheftrainer - beim BSV Berg im Gau II und momentan noch beim BC Aresing - hatte ich immer wieder nur gute Sache über den ,Flo' gehört", berichtet SVS-Vereinsboss Franz Rottenfußer. Umso überraschter sei er dann überrascht gewesen, dass Hergeth für die Saison 2019/20 noch nirgendwo unter Vertrag stand.

Dass die Zeit des 33-Jährigen beim BCA in diesem Sommer enden wird - nach drei Spielzeiten, mit dem Gewinn des Mei-stertitels in der A-Klasse Aichach 2016/17 als absolutes Highlight - natürlich hatte sich dies auch bis nach Steingriff herumgesprochen. Aber nicht nur bei den Lilaweißen war man insgeheim davon ausgegangen, dass Hergeth schon längst wieder bei einem anderen Klub unterschrieben hätte. Dass das doch nicht der Fall war, lag rein am 33-Jährigen selbst. "Ja, ich hatte durchaus das eine oder andere Angebot auf dem Tisch liegen", gibt er zu: "Aber ich wollte nicht um jeden Preis als Trainer weiterarbeiten. Wenn, dann muss für mich immer das gesamte Paket stimmen. "

Und jetzt, beim SVS sei exakt dies der Fall. "In Steingriff finde ich eine junge, reizvolle Mannschaft vor - und die Struktur rund um das Team passt hier ebenfalls hundertprozentig", sagt Hergeth. Was der Noch-Aresinger mit Letzterwähntem genau meint: Die Lilaweißen versuchen alles, um ihm mit einer Vielzahl an fähigen Leuten einiges an Arbeit abzunehmen. So gibt es mit Michael Haslauer ab dem Sommer einen namhaften Torwarttrainer, Fabian Fichtner und Christian Endres kümmern sich gleichberechtigt um die zweite Mannschaft, als Bindeglied zwischen Erwachsenen- und Seniorenbereich wird Mathias Wagle installiert - und die Abteilungsführung mit Marcel Walbaum sowie seinem Stellvertreter Patrick Schelinski scheint sich sowieso hundertprozentig auf Wellenlänge mit Hergeth zu befinden.

Zudem bekommt er mit Mayr einen Co-Spielertrainer an die Seite gestellt, der sich riesig auf diese Aufgabe freut: "Für mich ist das der nächste Schritt nach vorne, nachdem ich zuletzt gemeinsam mit Fichtner für unsere zweite Mannschaft verantwortlich war. " Der 30-Jährige wollte "sowieso" in die Richtung "Co-Trainer" gehen, andere Klubs waren deshalb ja schon auf ihn aufmerksam geworden. Aber letztendlich ist Mayr heilfroh, doch bei seinem Heimatverein bleiben zu können. "Als ich das Angebot vom SVS erhielt, rannte er damit offene Türen bei mir ein", erzählt er: "Denn ich bin der festen Überzeugung, dass es ein Vorteil für alle Beteiligten ist, dass ich in Steingriff wirklich jeden bestens kenne. "

"Das sehe ich übrigens ebenso", ergänzt Hergeth sofort: "Als mir der SVS vorschlug, dass Mayr mein Co-Trainer werden könnte und zudem weiterhin in der ersten Mannschaft spielt, hielt ich das sofort für eine super Idee. Ich mag es nämlich, im Team zu arbeiten. "

Was damit in der neuen Saison herausspringen soll? "Ich möchte von Anfang an nichts mit dem Abstieg zu tun haben, der Rest wird sich zeigen", sagt der Bald-Cheftrainer der Lilaweißen. Klubchef Rottenfußer sieht es ähnlich: "Wir wollen so schnell wie möglich von hinten weg und dann schauen, was sich vorne in der Tabelle so tummelt. Grundsätzlich gilt bei uns der Satz: ,Alles kann, nichts muss' bei uns. "

Unabhängig vom sportlichen Erfolg ist dem 37-Jährigen sowie seinen Kollegen in der SVS-Führung wichtig, dass die Steingriffer "grundsolide" bleiben. "Das bedeutet, dass es bei uns weiterhin keinen bezahlten Spieler geben wird", erklärt Rottenfußer: "Wir wollen vielmehr auch in Zukunft gute sowie vernünftige Voraussetzungen für unseren Nachwuchs schaffen, in Steingriff Fußball spielen zu können. Wir möchten ein Verein bleiben, der von seinen Eigengewächsen lebt - und damit auch Erfolg hat. " Hergeth als neuer Cheftrainer soll ab dem Sommer seinen Teil dazu beitragen - und bei den Lilaweißen sind sie sich absolut sicher, dass ihm das gelingen wird.

Roland Kaufmann