Schrobenhausen
Trotz Fehlstart offiziell keine Panik

56:63 gegen DJK-SB München: Green Devils verlieren auch ihr drittes Saisonspiel

15.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:40 Uhr
Keine Chance, um nach oben zu kommen: Die Schrobenhausen Green Devils mit Claus-Jürgen Ludwig (2. v. l.) liegen weiterhin ganz unten im Klassement. −Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Nach dem enttäuschenden 56:63 gegen den DJK-Sportbund München muss man sich in der 2. Regionalliga Süd Sorgen machen um die Green-Devils-Basketballer. Trainer Jörg Weber verfällt dennoch nicht in Panik. "Wir werden diesen Weg bis zum letzten Spieltag durchziehen", sagt er.

Es gab eine Szene an diesem Basketballabend, die besonders gut zum Ausdruck brachte, wie sehr der Fehlstart die Schrobenhausener offenbar doch belastet. Lukas Bäumel wurde im letzten Viertel ausgewechselt - und weil er dabei nicht mit Jörg Weber abklatschte, machte der Trainer dem 19-Jährigen zunächst eine klare Ansage, setzte ihn anschließend bis zum Spielende konsequent nicht mehr ein. Bäumel saß mit starrem Blick abseits des Geschehens auf der Bank: enttäuscht über die eigene schlechte Leistung und die schlechte Leistung des gesamten Teams. Die dritte Niederlage konnten seine Mannschaftskollegen trotz eines letzten Aufbäumens in der Schlussphase nicht mehr verhindern.
Bäumel entschuldigte sich hinterher, womit das Thema für Weber "erledigt ist" - und trotzdem steht das Talent ein bisschen exemplarisch für das Schrobenhausener Problem. Ein "hochbegabter Spieler" sei der 19-Jährige, sagt Weber. Wie viele seine Teamkollegen konnte es Bäumel aber beim zweiten Heimspiel viel zu selten auf dem Feld zeigen. "Vielleicht nehmen wir das Ganze ein bisschen zu ernst und stehen uns deshalb selbst im Weg", sagt Weber. Alleine die vielen freien Korbleger, die seine Mannschaft vergab, seien ein Beleg dafür, "dass vieles eben auch Kopfsache ist", so der SSV-Coach.
So stellt sich nach der dritten Green-Devils-Niederlage die grundsätzliche Frage, ob die Qualität für die 2. Regionalliga in dieser Saison nicht reicht - oder ob es eben auch an anderen Faktoren liegt. "Vielleicht ist im Moment nicht mehr drin", mutmaßt Weber, ohne seiner jungen Mannschaft zu große Vorwürfe zu machen - und widerspricht sich gleich darauf selbst: "Denn wir hätten ja auch dieses Spiel gewinnen können."
In der Tat war das Heimspiel gegen den DJK-Sportbund München ein Beleg dafür, dass die Liga ausgeglichen ist. Dass selbst Mannschaften, die weiter oben stehen - die Münchner sind Fünfter -, eigentlich schlagbar wären. Zwar liefen die Schrobenhausener nach einer extrem offensivschwachen ersten Halbzeit (nur 22 eigene Punkte) ab dem zweiten Viertel einem zweistelligen Rückstand hinterher, kämpften sich aber drei Minuten vor dem Ende - nach zwei erfolgreichen Dreiern von Johannes Keil - noch einmal bis auf zwei Punkte heran (54:56). Das Publikum war prompt wieder voll da. Und bei Claus-Jürgen Ludwigs Dreierversuch hätten die Hausherren kurz vor dem Ende sogar in Führung gehen können. Taten sie aber nicht, was weiterhin den allerletzten Tabellenplatz - hinter den ebenfalls noch sieglosen Milbertshofenern Basketballern - mit sich bringt.
Sich verrückt machen lassen, von Woche zu Woche die Bilanz beobachten oder Hochrechnungen betreiben, sei aber nun trotzdem der falsche Weg, meint Weber. Auch wenn bei starken Dachau Spurs (59:54-Sieg in Wolnzach) am nächsten Samstag die vierte Niederlage droht.
Was die Schrobenhausener - unabhängig von der Entwicklung in den kommenden Monaten - auf keinem Fall machen werden, sind "verrückte Dinge", wie Weber betont. Die HSB Landsberg beispielsweise reagierte in der Vorsaison auf die schwache Hinrunde mit der Verpflichtung von zwei Profis, stieg am Ende dennoch in die Bayernliga ab. "So etwas werden wir nicht tun. Ich habe diese Spieler - und ich will keine anderen Spieler", sagt Weber, der betont: "Wir werden unseren Weg bis zur Schlusssirene der allerletzten Begegnung durchziehen. Ich hoffe, dass alle bei uns mitziehen - und dann sehen wir ja, was dabei am Ende herauskommt."
Das gegen den DJK-Sportbund München unterlegene Green-Devils-Team: Juan Pablo Alanis Barrera (1 Punkt), Lukas Bäumel (3), Jonas Berlitz, Jakob Eiglmeier (4), Simon Ettenreich (2), Jonas Fiß, Florian Grille, Lorenz Höllbauer, Johannes Keil (9), Simon Koch (15) und Claus-Jürgen Ludwig (22).

Matthias Vogt