Ergolding (SZ) Erneuter Riesenerfolg für den Pool-Billard-Club Hoaße Greim: Bei den Bayerischen Meisterschaften in der Altersgruppe der Senioren holte sich der Schrobenhausener Reinhold Wachall im 10-Ball souverän den Titel und qualifizierte sich damit für die Deutschen Meisterschaften, die Anfang November in Bad Wildungen ausgetragen werden.
Ja, an den Wettbewerb in Ergolding wird sich Wachall wohl immer gern erinnern. Nach der viertägigen Veranstaltung kehrte er nämlich mit dem zweiten Bayrischen Meistertitel seiner Karriere zurück nach Hause. Dass er wieder - wie schon 2015 - den ersten Rang in der Disziplin 10-Ball belegte, zeigt, welche Stellung er hier im Laufe der Jahre erarbeitet hat.
Begonnen hatten die Titelkämpfe für Wachall aber bereits zwei Tage zuvor, denn auch schon in der Disziplin 8-Ball hatte sich der PBC-Akteur locker für die Landesmeisterschaften in Ergolding qualifiziert. Doch in dieser Disziplin lief es dann alles andere als gut für den 45-Jährigen. Seine Entscheidung, extra einen Tag früher anzureisen, um sich am Turniertag die Reisestrapazen zu ersparen, erwies sich im Nachhinein als falsch. Der PBC-Akteur fand im Hotel nämlich nicht den nötigen Schlaf, startete deshalb müde sowie unkonzentriert in den Turniertag. Und ehe sich der Schrobenhausener dann versah, war er nach zwei Niederlagen gegen Mario März vom BSV Ergolding (0:5) sowie Thomas Stöger vom SC Dingolfing (1:5) bereits ausgeschieden.
Vor dem 10-Ball-Wettbewerb schlief Wachall dann in den eigenen vier Wänden - um sich anschließend zwar ohne große Titelambitionen. aber doch mit einer großen Portion Ehrgeiz frühmorgens auf den Weg nach Niederbayern zu machen. Und von Beginn an zeigte er dort, auf dem schwierigen Tischmaterial in Ergolding, eine klare Leistungssteigerung im Vergleich zur 8-Ball-Konkurrenz zwei Tage zuvor.
Aus dem starken Teilnehmerfeld wurde ihm mit Harald Holzner sofort wieder ein Lokalmatador aus der Oberligamannschaft des BSC Ergolding zugelost. Dank seiner Erfahrung drehte er diese Partie nach einem Rückstand aber noch und kämpfte sich mit einem 5:4 in die zweite Runde. Hier wartete der frischgebackene Titelträger der 9-Ball-Konkurrenz, Dirk Schwedes (BSV Ergolding), auf Wachall. Trotz guter Leistung musste sich der Schrobenhausener am Ende zwar knapp mit 4:5 geschlagen geben, aber mit einem deutlichen 5:3-Erfolg über Ralf Schachner vom TV Schweinheim qualifizierte er sich dennoch für die K. o. -Runde.
Im Viertelfinale zeigte Wachall komplett fehlerfreies Billard und fertigte Mario Metz vom PBV Schweinfurt deutlich mit 5:1 ab. Also auf in die Runde der letzten Vier - wo ihm mit Sascha Zinowsky (BSV Ergolding) der nächste große Brocken gegenüberstand. Der ehemalige Bundesligaspieler sowie Deutsche Meister zeigte sich in der Tat als erwartet starker Gegner und hielt lange gut mit. Dann jedoch zeigte sich Wachall ein Stück weit abgebrühter , setzte sich mit 6:4 durch und zog dadurch verdientermaßen ins Finale ein.
Sein Kontrahent dort war ein alter Bekannter - nämlich Schwedes. Und das Endspiel entwickelte sich schnell zu einem wahren Krimi, in dem sich zunächst der Schrobenhausener im Hintertreffen befand (0:2 und 2:3). Anschließend jedoch spielte Wachall seine große Erfahrung aus 30 Jahren Billardkarriere aus und triumphierte doch souverän mit 6:4. Ja, der Bayerische Meistertitel im 10-Ball ging heuer absolut verdientermaßen an den Akteur des PBC Hoaße Greim.
Dadurch hat er sich nun gleichzeitig für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert - und auch hier will der Schrobenhausener im Kampf um den Titel ein gewichtiges Wort mitreden. Gegen weiteres Edelmetall in seiner Sammlung hätte Wachall absolut nichts einzuwenden.
Andreas Bichler
