Burgheim
Punktgewinn nach 0:2-Rückstand

Dank toller Moral und eines Doppelpacks von Sebastian Limmer springt FC Gerolsbach auf einen Nichtabstiegsplatz

21.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:44 Uhr
Vorzeitiger Dienstschluss: Fabian Fottner (am Boden) handelte sich am Samstagnachmittag die Rote Karte wegen einer "Notbremse"ein. Trotzdem entführte der FC Gerolsbach einen wichtigen Punkt aus Burgheim. −Foto: H. Steurer

Burgheim (SZ) Immerhin, der FC Gerolsbach hat die Vorrunde der Kreisliga Ostschwaben nun nicht auf einem Abstiegsrang abgeschlossen. Dank eines verdienten 2:2 (0:2)-Unentschiedens beim TSV Burgheim kletterte er im letzten Moment doch noch über den ominösen Strich.

Kreisliga Ostschwaben
"Nur 13 Punkte aus 13 Partien sind eigentlich nicht das, was wir uns erwartet hatten. Wir hatten ursprünglich eine einstellige Position angepeilt - aber angesichts unserer bisherigen Verletzungsmisere bin ich mit dem Erreichten trotzdem zufrieden", sagt FCG-Fußballboss Herbert Krobath: "Man darf schließlich nicht vergessen, dass wir rein auf eigene Leute setzen, dass wir dementsprechend keinen Riesenkader zur Verfügung haben."

Das zeigte sich an diesem Samstag wieder extrem deutlich, als bei den Schwarzweißen plötzlich Personalnotstand pur herrschte. Gleich ein halbes Dutzend an Stammakteuren fiel da mehr oder minder kurzfristig aus den verschiedensten Gründen aus, die Aufstellung für das Match in Burgheim wurde dadurch zu einem regelrechten Puzzle für Sascha Brosi.

Und dennoch dachte der Interimscoach nicht daran, bei seinem Premierenspiel auf Sicherheit zu setzen - sondern setzte weitestgehend auf Offensive. "Seine Handschrift war bereits in diesen 90 Minuten deutlich erkennbar", berichtet Krobath zufrieden . Allerdings muss der FCG-Fußballboss einräumen, dass sie Seinen aufgrund eines kompletten Fehlstarts sehr schnell auch zu einer mutigen Gangart gezwungen wurden. So gerieten sie schon nach nicht einmal 120 Sekunden Spielzeit durch Julian Holatko in Rückstand, und nach Vorarbeit von Lukas Biber stellte Philipp Stadler bereits in der zehnten Minute auf 2:0 für den heimischen TSV.

"Danach waren wir allerdings wach - und am Drücker", erzählt Krobath. Ein Anschlusstreffer noch vor dem Halbzeitpfiff wäre seiner Ansicht nach absolut verdient gewesen - nur ein solcher fiel nicht, weil die Gerolsbacher im Abschluss wieder einmal zu glücklos agierten.

Aber sie steckten dennoch nicht auf, marschierten nach dem Seitenwechsel weiter mutig nach vorne. Die erste Belohnung hierfür gab es in der 53. Minute, als der diesmal bärenstarke Sebastian Limmer die Kugel einfach mal aus 25 Metern Torentfernung direkt nahm und sie sehenswert in den Winkel drosch - lediglich noch 1:2 aus Sicht der Schwarzweißen. Nur sieben Zeigerumdrehungen später folgte bereits der nächste Streich des 28-Jährigen - jetzt netzte er nach einem Abpraller von Sebastian Waltl unwiderstehlich ein.

2:2 damit nach rund einer Stunde Spielzeit, das Ganze nach vorherigem 0:2-Rückstand: Ganz klar, das Momentum schien nun auf Seiten des FCG zu liegen. Umso bitterer war's für die Gerolsbacher, dass sie ab der 65. Minute nur mehr zu zehnt auf dem Platz standen - weil Schiedsrichter Philipp Sofsky (FC Zell/Bruck) ein Vergehen von Fabian Fottner als "Notbremse" auslegte und dem 20-Jährigen folgerichtig die Rote Karte vor die Nase hielt.

Aber selbst in Unterzahl dachten die Schwarzweißen nicht daran, sich komplett zurückzuziehen. Prompt bekamen sie in der 87. Minute tatsächlich noch die Riesenchance auf den Siegtreffer, als Roman Redl allein auf den TSV-Kasten zusteuerte - nur der 27-Jährige wollte es bei seinem Comeback nach mehrwöchiger Verletzungspause zu gut machen, legte die Kugel in dieser Szene nochmals quer, und schon wurde sie von einem Burgheimer Defensivakteur aus der Gefahrenzone befördert.

"Alles in allem war das Remis am Ende gerecht", fasst Krobath die 90 unterhaltsamen Minuten in Burgheim zusammen: "Und jetzt fahren wir am kommenden Wochenende mit breiter Brust nach Pöttmes. Das wird dort ganz bestimmt ein geiles Spiel, zumal wir dann personell wieder besser aufgestellt sein werden als diesmal."

Roland Kaufmann