Schrobenhausen
Namhafter Schrobenhausener für den FCS

Ex-Bayernligakicker Oguzhan Halici wird im Sommer neuer Spielertrainer beim B-Klassisten

10.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:36 Uhr

−Foto: Schäffler, Stefanie, Schrobenhausen (Schäffler, Stefanie)

Schrobenhausen (SZ) Darüber spekuliert wurde ja schon seit Längerem, jetzt ist es von offizieller Seite auch bestätigt worden: Oguzhan Halici wird in der neuen Fußballsaison das Amt des Spielertrainers beim FC Schrobenhausen übernehmen.

Klubpräsident Winfried Buchhart redet nicht lange um den heißen Brei herum: "Ich will endlich aus der B-Klasse heraus. Es kann nicht der Anspruch eines Stadtvereins sein, immer nur in der untersten Gruppe mitzukicken." Und um dieses Ziel möglichst zeitnah zu erreichen, müsse eben ein absoluter Könner an der Spitze der Mannschaft stehen. Einer wie Halici, der im Laufe seiner Karriere bereits jede Menge Erfahrung in der Bayernliga (beim VfB Eichstätt), Landesliga (beim FC Ehekirchen) sowie Bezirksliga (beim SV Karlshuld und FCE) gesammelt hat.

Bis in den Spätherbst 2018 war der 27-Jährige zuletzt als Co-Spielertrainer des BC Aichach tätig gewesen - ehe er diesen Job nach gewissen Differenzen mit dem Kreisligisten kurzerhand kündigte. "Dieser Umstand spielte uns selbstverständlich in die Karten", gibt Buchhart zu: "Dadurch konnten wir es tatsächlich wagen, zu ihm Kontakt aufzunehmen."

Halici nahm das FCS-Interesse an seiner Person auch gerne zur Kenntnis - und zeigte sich von Beginn an nicht abgeneigt. "Bei mir wird sich in privater Hinsicht bald eine Menge ändern", berichtet er: "Daher hatte ich sowieso vor, fußballerisch nicht mehr ganz so hoch tätig zu sein - weil das normalerweise stets mit langen Fahrten sowie viel Zeit verbunden ist."

Aber nun gleich hinunter bis in die Niederungen der B-Klasse? "Damit habe ich absolut kein Problem. Irgendwo muss ich als Chef-Spielertrainer ja anfangen - und der FCS gibt mir jetzt die Möglichkeit dazu", erklärt das Mittelfeld-Ass: "Ich sehe das Ganze in Schrobenhausen als Riesenherausforderung für mich an, zumal wir uns in der neuen Saison wohl in der Rolle der Gejagten befinden werden. Auch wenn es in Anführungszeichen dann nur die B-Klasse ist: Dort muss ich ebenfalls gute Arbeit leisten, um erfolgreich zu sein."

Und Halici will erfolgreich sein. Das Konzept von Klubchef Buchhart, mit einer jungen Truppe schnellstens aufzusteigen - es gefiel dem 27-Jährigen von Beginn an. Nun gut, ein bisschen Bedenkzeit sowie ein paar ausführliche Gespräche erbat er sich dann doch, ehe es eine endgültige Zusage von ihm gab - "aber wirklich lange dauerte das nicht", schmunzelt der Mittelfeldakteur, der übrigens nur wenige hundert Meter vom Schrobenhausener Sportgelände entfernt wohnt.

Ob es vom FCS-Präsidenten auch das Versprechen gab, zusätzliche Verstärkungen zu verpflichten - so, wie es aktuell im Altlandkreis immer wieder zu hören ist? Halici sagt dazu nichts - dafür spricht Buchhart: "An den Gerüchten, dass wir für die neue Saison einige Neue holen, ist tatsächlich etwas dran. Und es werden allesamt Spieler aus der näheren Umgebung sein", so der 60-Jährige. Konkrete Namen möchte er jedoch noch nicht nennen: "Ich bitte um Verständnis, dass wir das erst zu einem späteren Zeitpunkt tun wollen. Jeder Sommerneuzugang von uns soll die Möglichkeit haben, sich bei seinem derzeitigen Verein noch adäquat in der laufenden Saison zu verabschieden."

Was Buchhart in diesem Zusammenhang wichtig ist: Zu einem Rückfall in alte FCS-Zeiten, als mit (zu) viel Geld der Erfolg erkauft werden sollte und es dann ein bitterböses Erwachen in der damaligen Bezirksoberliga gegeben hatte, soll es definitiv nicht mehr kommen. "Mit mir als Präsident werden wir solche Dinge nicht mehr machen. Mein Ansinnen ist es vielmehr, vor allem mit jungen Spielern aus dem Raum Schrobenhausen Spaß zu haben - auf dem Fußballplatz, aber auch außerhalb. Ich möchte eine junge Gruppe aufbauen, die sich gut versteht, gemeinsam etwas unternimmt - und zugegeben, natürlich auch in sportlicher Hinsicht Erfolg hat."

Anders ausgedrückt: Buchharts Absichten gehen keinesfalls in die Richtung, in den nächsten Jahren gleich mehrere Durchmärsche hinzulegen. "Mein Ziel ist es nur, endlich aus dieser B-Klasse herauszukommen. Das muss einfach sein", sagt der ehemalige Bundesligaschiedsrichter klipp und klar: "Auch gegen ein Dasein irgendwann in der Kreisklasse - vielleicht mit Lokalderbys gegen den SV Steingriff, den BC Aresing und den SC Mühlried - hätte ich selbstverständlich nichts einzuwenden. Aber von mehr möchte ich definitiv nicht reden. Wenn andere das tun, ist das komplett überzogen."

Nochmals zurück zu Halici - beziehungsweise zu dessen Plänen bis zu seinem Amtsantritt beim FCS im Sommer: "Ich mache bis dahin in fußballerischer Hinsicht überhaupt nichts. Wie anfangs schon erwähnt, kommt bei mir privat im Frühjahr einiges zusammen - da wäre es jedem Verein gegenüber unfair, wenn ich für ein paar Monate bei ihm zusagen würde und dann immer wieder weg wäre", verrät der 27-Jährige. Angebote, unter anderem von einem namhaften Bezirksligisten aus dem Kreis Ostschwaben, hätte es durchaus für ihn gegeben - trotzdem hält sich Halici nun lieber in Eigenregie fit. "Und der FC Schrobenhausen kann sich sicher sein, dass ich das sehr gewissenhaft tue", verspricht der baldige Chef-Spielertrainer: "Ich werde gerade in Sachen Gewicht nicht zulegen - egal, was kommen sollte."

Roland Kaufmann