Karlskron
Nächste Station BC Aichach

Markus Winkler und Sebastian Böhm werden ab der Saison 2019/20 an der Paar arbeiten

11.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:37 Uhr
Sie gibt es als Spielertrainer nur im Doppelpack: Markus Winkler (l.) und Sebastian Böhm (r.). −Foto: R. Kaufmann

Karlskron/Aichach (SZ) Es gibt Angebote, die sind kaum auszuschlagen. Markus Winkler und Sebastian Böhm flatterte vor Kurzem exakt so eines auf den Tisch - nämlich die Offerte des BC Aichach, sie als neues Spielertrainerduo für die Fußballsaison 2019/20 verpflichten zu wollen. Zugegeben, zunächst überlegten die Beiden noch kurz - aber dann stand für sie doch hundertprozentig fest, dass sie ab dem Sommer für den Traditionsverein an der Paar arbeiten wollen.

Gerade für Winkler geht damit ein kleiner Traum in Erfüllung, schließlich hatte er bereits einen großen Teil seiner Juniorenzeit beim BCA verbracht. Aber damit nicht genug: Seit einigen Jahren wohnt der einstige Brunnener auch in Aichach - er kann also in wenigen Monaten quasi vor der eigenen Haustür fußballerisch tätig sein. "Keine Frage, für mich ist das schlichtweg optimal", gibt der Mittelfeldakteur gerne zu.

Aktuell arbeiten Böhm und er ja noch als verantwortliches Duett für den SV Karlskron. Seit dem Sommer 2017 tun sie das - "und wir werden diesem Verein immer ausgesprochen dankbar dafür sein, dass er uns damals diese Topchance zum Einstieg ins Trainergeschäft geben hat", betont Winkler. "Wir hätten übrigens auch kein Problem damit gehabt, über die aktuelle Saison hinaus ein drittes Jahr beim SVK zu bleiben", ergänzt Böhm: "Denn wir bekamen bislang immer alle nur mögliche Unterstützung, außerdem besitzt die Mannschaft ein Riesenpotenzial."

Doch dann kam eben das Angebot aus Aichach. Dass die Karlskroner nicht laut jubelten, als sie von der Entscheidung ihres aktuellen Spielertrainerduos pro BCA erfuhren - wohl einleuchtend. "Zunächst einmal waren sie mächtig überrascht, hatten damit überhaupt nicht gerechnet", berichtet Winkler: "Aber dann zeigte der SVK doch sehr schnell Verständnis für uns. Es gab definitiv null komma null Knatsch zwischen uns - und es wird einen solchen auch weiterhin nicht geben." Böhm nickt zustimmend: "Wir wollen uns in der restlichen Saison so verabschieden, dass wir auch danach weiterhin gerne in Karlskron gesehen werden. Unser Ziel ist es, dass der nächste SVK-Trainer sagt: ,Die Beiden haben mir wirklich ein toll funktionierendes Team hinterlassen`."

Winkler und Böhm: Zwei Kumpels, die sich gerade in Sachen Fußball hervorragend verstehen. Daher stand für sie auch, als die Offerte aus Aichach hereinflatterte, sofort fest: "Uns gibt es weiterhin nur im Doppelpack." Was vor knapp zwei Jahren, mit ihrem gemeinsamen Wechsel von der DJK Langenmosen nach Karlskron, begonnen hatte - für das Duo ist's eine interessante Zusammenarbeit mit hohem Lerneffekt sowie großem Spaßfaktor. "Wir haben uns mittlerweile bestens aufeinander eingespielt. Jeder weiß genau, was der andere macht und kann", sagt Winkler. Böhm sieht's ebenso: "Ich lasse auf den Markus nichts kommen, er auf mich nicht. Gut, wir haben bei Weitem nicht immer die gleiche Meinung - aber letztlich kommen wir doch immer wieder auf einen gleichen Nenner. Mal hat eben der eine von uns das letzte Wort, dann wieder der andere."

Ihr große Philosophie: sich mit dem eigenen Verein hundertprozentig identifizieren und als Trainer exakt das vorleben, was sie vom Rest der Mannschaft wollen. "Auf dem Platz umherstolzieren und zu glauben, etwas Besseres zu sein, das wird nie unser Ding sein", betont Winkler. Böhm nickt zustimmend: "Gerade ich falle als Spieler auf dem Rasen nicht wirklich auf. Aber ich versuche das eben durch andere Dinge wettzumachen. So kann man eine Trainingseinheit locker schnell mal in zehn Minuten vorbereiten - oder sich intensiv Gedanken darüber machen. Und ich bin eben ein Typ, der stets Letzteres tut."

Ja, der Abwehrakteur liebt Fußball - mag es, über Taktiken zu philosophieren sowie sich in dieser Hinsicht weiterzubilden. Und mit Winkler hat er hierfür einen idealen Kumpel an seiner Seite. "Wir werden nie von uns behaupten, dass wir die Besten sind - aber versuchen stets, unser Bestes zu geben", erklären sie unisono.

Eine Einstellung, die eben auch beim BC Aichach Eindruck machte - und die eben letztlich dazu führte, dass der Traditionsverein das Spielertrainerduo aus dem Altlandkreis Schrobenhausen unbedingt haben wollte. Dass beim ehemaligen Bayernligisten ein ganz anderer Erfolgsdruck auf ihnen lasten wird wie aktuell noch in Karlskron - die beiden 28-Jährigen gehen nach außen hin locker damit um: "Kritiker gibt es doch überall. Wichtig ist für uns, dass der Verein mit uns zufrieden ist - und von Seiten des BCA haben wir für die neue Saison keine genaue Positionsvorgabe genannt bekommen. Wir müssen nicht unbedingt ganz vorne im Klassement mitspielen, sondern zunächst einmal versuchen, die Mannschaft zu stabilisieren und den Spaß in sie zurückzubringen."

Natürlich hoffen Böhm und Winkler, dass sie dies in der Kreisliga Ostschwaben tun dürfen. Sicher ist das allerdings nicht, denn der BCA schwebt in akuter Abstiegsgefahr. So muss er die aktuelle Winterpause auf dem Relegationsrang liegend verbringen - mit einem Punkt Abstand zum rettenden Ufer.

Roland Kaufmann