Berg im Gau
Martin Finkenzeller mag nicht mehr

Spielertrainer des BSV Berg im Gau wirft freiwillig hin - Tobias Mayr als Interimslösung

19.09.2018 | Stand 23.09.2023, 4:08 Uhr
Auf seine Kommandos werden die Spieler des BSV Berg im Gau in Zukunft nicht mehr hören. Martin Finkenzeller hat den Kreisklassisten jetzt auf eigenen Wunsch verlassen. −Foto: M. Schalk

Berg im Gau (SZ) Die sportliche Situation des BSV Berg im Gau ist aktuell zwar viel besser als in der Vorsaison und doch war die 0:2-Derbypleite bei der DJK Langenmosen II eine Niederlage zu viel für Martin Finkenzeller. Der 32-Jährige hat beim Kreisklassisten nun freiwillig hingeworfen. Der Trainer der zweiten Mannschaft übernimmt vorerst.

Die Details für seinen vorzeitigen Abschied habe er der Mannschaft am Dienstag in einer persönlichen Ansprache mitgeteilt, sagt Finkenzeller, der ansonsten nicht näher auf seine Beweggründe eingehen möchte. Nur so viel will der langjährige Pipinsrieder Bayernligaakteur verraten: "Wir hatten vor der Saison etwas besprochen, das wir dann seit dem Start nicht umgesetzt haben. Das alles gipfelte jetzt in dem schlechten Spiel in Langenmosen." Für Finkenzeller war es ein Zeichen dafür, dass seine Aufgabe in Berg im Gau vorbei ist.

Und sie endet nicht etwa im Streit. "Die Verantwortlichen können meine Entscheidung sogar nachvollziehen. Wir können uns weiterhin in die Augen schauen und ich werde ganz sicher mal wieder in Berg im Gau vorbeischauen", sagt Finkenzeller, der betont: "Was ich mitnehme, sind Erfahrungen aus einem tollen Verein, bei dem sich jeder Trainer eigentlich glücklich schätzen kann, wenn er dort arbeiten darf."

Eigentlich, denn gerade die vergangenen eineinhalb Jahre waren aus sportlicher Sicht die schwierigsten der jüngeren Klubgeschichte. "Da habe ich auch selbst ziemlich bluten müssen", sagt Finkenzeller. Auf dem Platz konnte der häufig verletzte Spielertrainer dem Team zu selten helfen und weil die Personalsituation auch ansonsten extrem schwierig war, ging es - ohne dass Finkenzeller dafür verantwortlich gemacht wurde - als abgeschlagener Tabellenletzter hinunter in die Kreisklasse. "So wollte ich mich aber nicht verabschieden", sagt er rückblickend. In der aktuellen Saison steht der BSV nun - nach drei Siegen und drei Niederlagen - auf einem Mittelfeldplatz, enttäuschte aber in einigen Partien dennoch, so dass der Abschied jetzt eben etwas verspätet kommt.

"Dass die Dinge sich jetzt so entwickelt haben, muss man natürlich auch zu großen Teilen der Mannschaft ankreiden", sagt BSV-Fußballabteilungsleiter Simon Eisenberger ganz deutlich und auch ein bisschen enttäuscht von seinem Team. Die Einstellung in den Partien, beziehungsweise in den Trainingseinheiten sei nicht so gewesen, wie es sich die Verantwortlichen eigentlich vorstellen. Stattdessen hätte es auch von Zuschauerseite immer wieder - größtenteils ungerechtfertigte - Kritik an Finkenzellers Arbeit gegeben. "Ich kann seine Entscheidung deshalb verstehen und wir gehen definitiv im Guten auseinander", betont auch Eisenberger, der sagt: "Jetzt ist die Mannschaft am Zug. Sie kann sich hinter niemandem mehr verstecken."

Beim Heimspiel gegen die SpVgg Joshofen Bergheim wird die zunächst vom Trainer der zweiten BSV-Mannschaft, Tobias Mayr, betreut. "Natürlich haben wir auf die Schnelle nicht den Königsweg parat", sagt Eisenberger. Man werde nun die Augen offen halten und versuchen, schnellstmöglich eine Lösung zu finden.

Matthias Vogt