Tiflis
Länderspieltor Nummer sieben

Melike Pekel trifft für die Türkei in Georgien und steht mit ihrem Klub im Champions-League-Viertelfinale

16.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:59 Uhr
Türkische Fußball-Nationalspielerin aus Schrobenhausen: Melike Pekel, die seit dem Sommer 2017 bei Paris St. Germain unter Vertrag steht, war zuletzt in Tiflis im Einsatz. −Foto: kx

Tiflis/Paris (SZ) Es lauft derzeit bei Melike Pekel. Nicht nur, dass sie mit ihrem Verein Paris St. Germain mittlerweile ins Viertelfinale der Champions League eingezogen ist - auch für das türkische Damenfußball-Nationalteam war die Schrobenhausenerin zuletzt wieder zweimal im Einsatz.

Nach Tiflis ging es diesmal, in die Hauptstadt Georgiens. "Zuvor hatte ich mir unter diesem Land überhaupt nichts vorstellen können", gibt die 23-Jährige zu: "Jetzt weiß ich aber, dass es dort sehr schön ist." Länderspielreisen sind für sie eben weit mehr, als nur schnell mal irgendwo zu kicken. Pekel ist offen für Neues, möchte ihren Horizont stetig erweitern. Und ihre Nation repräsentieren zu dürfen, empfindet sie als Riesenehre.

Umso mehr war die Torjägerin davon begeistert, dass es rund um die beiden Länderspiele in Tiflis gegen Georgien eine Einladung ins dortige Konsulat der Türkei gab - anlässlich des 80. Todestages von Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk. Gerade das gemeinsame Singen der Nationalhymne dort, aber auch schon die Veranstaltung an sich - laut der Schrobenhausenerin "eine ganz tolle Sache voller Emotionen". Also etwas, an das sie sich immer wieder gerne erinnern werde.

An die sportlichen Duelle gegen Georgien denkt die 23-Jährige ebenfalls gerne zurück. Vor allem an das erste der beiden Kräftemessen tut sie das, denn in jenem gelang ihr in der 66. Minute der 1:0-Führungstreffer für die Türkei. Am Ende stand es dann 2:0, und drei Tage später gab es gegen den gleichen Kontrahenten sogar einen 5:0-Kantersieg - allerdings ohne einen weiteren Streich von Pekel, obwohl sie jeweils die gesamten 90 Minuten auf dem Platz stand. Was soll's? Sie hob sich ihr achtes Länderspieltor einfach für eine spätere Gelegenheit auf.

"Ich bin sehr happy, dass ich mal wieder zwei Spiele mit der ?Natio' hatte. Es ist immer wieder schön, unter Türken zu sein", sagt sie nach ihrem inzwischen 19. Einsatz für das Nationalteam. Und schon im Januar geht es in dieser Hinsicht weiter, dann steht bereits der nächste Lehrgang auf dem Programm. "Wir wollen uns schließlich bestens für den Herbst 2019 vorbereiten, denn da beginnen wieder die Qualifikationsspiele für die EM", verrät Pekel: "Und einmal mit der Türkei an einer Europameisterschaft teilnehmen können, das wäre natürlich eine riesengroße Sache."

Wahrscheinlich eine ebenso große Sache, wie wenn ihr mit PSG der Gewinn der Champions League 2018/19 gelingen würde. In der Runde der letzten Acht stehen die Pariserinnen mit ihrer Angreiferin aus Schrobenhausen bereits - nachdem es im Achtelfinale gegen Linköpings FC zu zwei Siegen gereicht hatte: In Schweden gab es ein 2:0, in der französischen Metropole dann ein knappes 3:2 - wobei Pekel in beiden Partien als Einwechselspielerin zum Einsatz kam und insgesamt 43 Minuten lang auf dem Platz mitwirken durfte.

In der nächsten Runde wartet auf sie und ihren PSG der ebenso namhafte FC Chelsea - wobei das Hinspiel am 20. März in London ausgetragen wird. Eine Woche später treffen sich beide Teams dann an der Seine erneut wieder.

Zum Schluss noch ein Blick in die Division 1 Féminine, der höchsten Frauenfußballliga Frankreichs: Dort ist Pekel mit ihrem Team aus Paris immer noch ungeschlagen - und trotzdem nur auf Tabellenposition zwei, da es in bislang neun Partien "nur" zu acht Siegen gereicht hat und sich Olympique Lyon andererseits noch überhaupt keine Blöße gab. Am morgigen Sonntagabend (21 Uhr) treffen die beiden Schwergewichter nun direkt aufeinander.

Roland Kaufmann