Kühbach
In einer anderen Eisstockwelt

Damen des TSV Kühbach gewinnen souverän Bundesliga-Süd-Finale

14.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:38 Uhr
Anton Stadlmair
Strahlende Meisterinnen in der Bundesliga Süd: Veronika Filgertshofer, Lisa Seitz, Franziska Schwertfirm, Regina Gilg und Marianne Weigl vom TSV Kühbach. −Foto: A. Stadlmair

Kühbach (SZ) Schon vor knapp zwei Monaten hatten Kühbachs Damen beim Europacupwettbewerb im österreichischen Kufstein selbst die kritischsten Eisstockexperten mit einer beeindruckenden Demonstration ihres Könnens von den Sitzen gerissen.

Dass dies keine Eintagsfliege war, unterstrichen sie nun am vergangenen Wochenende: Mit einer wiederum hochkarätigen Vorstellung holten sich die TSV-Frauen da den Meistertitel in der Bundesliga Süd und wurden nach dem letzten Schuss von den rund 200 Finalzuschauern sogar mit stehenden Ovationen gefeiert.
Mit dem beruhigenden Vorrundenpolster von vier Punkten war das Kühbacher Quintett - bestehend aus Veronika Filgertshofer, Franziska Schwert-firm, Lisa Seitz, Regina Gilg und Marianne Weigl - zur zweitäg-igen Rück- und Finalrunde nach Waldkraiburg gereist. In der dortigen WM-Arena war schon in den ersten Aktionen erkennbar, dass es keineswegs gewillt war, seinen Vorsprung nur zu verteidigen. Die Parole lautete vielmehr, möglichst schnell die Erfolgsspur zu finden, um das eigene Polster weiter zu vergrößern.
Dieses Vorhaben wurde gleich in den Auftaktpartien in die Tat umgesetzt. Während hierbei das Konzept gerade gegen Massing (18:6) und den alten Rivalen Mehring (25:3) voll aufging, hing der Erfolg gegen Lampoding aber an einem seidenen Faden. Erst eine kleine Korrektur bei der Schussabgabe führte doch noch dazu, um aus einem 0:13-Rückstand ein 17:13 zu machen.
Vielleicht lag es an dieser erfolgreichen Aufholjagd, dass sich Filgertshofer & Co anschließend in einen wahren Spielrausch steigerten - und Oberbergkirchen (23:3), Taufkirchen (27:3), Selb (22:6) sowie Engelsberg (25:7) fast ohne Fehlschub regelrecht deklassierten. Es war eine Augenweide, mit welcher Sicherheit die drei TSV-Angriffsschützinnen Filgertshofer, Gilg und Seitz ihre hohe Trefferquote herunter spulten sowie "Defensivkünstlerin" Schwertfirm zudem ihr 18 Quadratmeter großes Spielfeld beherrschte.
Erst in der achten Partie zeigten sie erstmals Nerven. Kühbachs Team vernachlässigte da sein Angriffsspiel - und die defensivstarken Peitingerinnen entführten mit einem 18:10 zu Recht beide Zähler. Die beiden Schlussspiele des ersten Tages gegen Fischbachau (14:8) und Schachten-Auerbach (17:11) gingen jedoch wieder an das Quintett des TSV.
Am zweiten Wettbewerbstag, im Restprogramm der "Quali", ließen sich die Kühbacherinnen ebenfalls nicht mehr düpieren und behaupteten mit zwölf Punkten Vorsprung souverän den ersten Platz. Im ersten der vier Bahnenspiele, die im "play up and down-Modus" abgewickelt wurden, traf der TSV dadurch wieder auf den Zweitplatzierten, den TSV Peiting - und wieder zog er in einer hochklassigen Partie mit dem letzten Schuss den Kürzeren. Diese Niederlage hinterließ aber keine Spuren, denn im zweiten Anlauf glückte den Kühbacherinnen dann mit einem 30:0-Kantersieg gegen Neunburg vorm Wald der frühzeitige Einzug ins Halbfinale.
Dort kam es gleich erneut zum Aufeinandertreffen mit Neunburg - und auch hier spielten die Kühbacherinnen in einer anderen Eisstockwelt, hielten die Oberpfälzerinnen mit 14:3 sicher in Schach. Nachdem Peiting im zweiten Vorschlussrundenmatch gegen Massing die Oberhand behalten hatte, lautete das Finale eben TSV Kühbach gegen den TSV Peiting.
Nachdem sich die Kühbacherinnen die zwei vorangegangenen Niederlagen gegen die Oberbayern mehr oder weniger selbst zuzuschreiben hatten, drückten sie nun mit ihrem charakteristischen Offensivspiel dem Match ihren Stempel auf. Dem hatten die Peitingerinnen nichts Gleichwertiges entgegen zu setzen, sodass der verdiente Kühbacher 23:5-Sieg zum Titelgewinn auch von der Höhe her in Ordnung ging.
 

Anton Stadlmair