Schrobenhausen
Immerhin zweimal auf Platz eins

DJK Langenmosen und FC Schrobenhausen in ihren Fairnesstabellen ganz vorne - FC Türkenelf ist "Rote Laterne" los

21.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:32 Uhr
Ein seltenes Ereignis: Die Akteure des TSV Weilach kassierten in der gerade zu Ende gegangenen Saison 2017/18 zusammen nur 42 Gelbe Karten. Das waren die zweitwenigsten in der gesamten A-Klasse Aichach. −Foto: Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Zugegeben, mit dem Gewinn eines Meistertitels konnten die Herrenfußballteams aus dem Altlandkreis Schrobenhausen nicht in der Saison 2017/18 dienen. Aber zumindest in zwei Fairnesstabellen standen sie ganz oben.

Vorbild Nummer eins: die Truppe der DJK Langenmosen. Keine Mannschaft in der Kreisliga Ostschwaben kassierte weniger Gelbe Karten als die Blauweißen (47), und auch deren Anzahl an Platzverweisen hielt sich in engen Grenzen (zweimal Gelb-Rot, zweimal Rot) - zumindest für dieses Vierzehnerfeld.

In allen vier ostschwäbischen B-Klassen hingegen wären die Langenmosener mit ihrem Wert von 2,42 bestenfalls nur an drittletzter Stelle gelandet. Womit sich die Frage stellt, ob weiter oben tatsächlich um einiges härter gekickt wurde. Oder waren die Schiedsrichter unten einfach nachsichtiger mit den Akteuren?

Fakt jedenfalls ist, dass sich der FC Schrobenhausen in all seinen 20 Punktspielen insgesamt nur 19 Gelbe Karten einhandelte - also im Schnitt nicht einmal eine Verwarnung pro Partie. Andererseits: Was soll man von einem Klub auch anderes erwarten, dessen aktueller Präsident einst als Referee 60 Erstligamatches in Deutschland geleitet hatte und der auch danach noch lange Jahre als DFB-Schiedsrichterbeobachter aktiv gewesen war? Ja, gerade Winfried Buchhart dürfte die erste Position seines FCS in der Brave-Buben-Wertung der B-Klasse Neuburg I sehr freuen. Allerdings hätte er wohl auch gegen einen sportlichen Aufstieg in die A-Klasse nichts einzuwenden gehabt.

Die vom Schnitt her allerfairste Mannschaft aus dem Altlandkreis war 2017/18 der SV Steingriff II: Ebenso wie der BSV Berg im Gau II, der SC Mühlried II und der BC Aresing II blieben die Lilaweißen komplett ohne Platzverweise - und im Vergleich zu den anderen Dreien mussten sie sich etwas weniger Gelbe Karten zeigen lassen.

Absolut unglaublich die Statistik des TSV Dasing II: In seinen 24 Matches in der B-Klasse Aichach II kassierte er nur lächerliche 13 Verwarnungen. Gelb-Rote oder gar Rote Karten blieben komplett Fehlanzeige - wodurch dieses Team die Saison mit dem besten Fairnesswert im gesamten Fußballkreis Ostschwaben abschloss (0,54). Und ganz nebenbei lieferten die Dasinger damit auch den Beweis hierfür ab, dass sich regelkonformes Kicken und Erfolg nicht ausschließen - denn mit 53 Zählern auf ihrem Konto stiegen sie am Ende souverän auf.

Das Gegenbeispiel dazu gab's von den Fußballern der DJK Brunnen: Mit 39 Gelben, zwei Roten und drei Gelb-Roten Karten waren sie unangefochten die "bösesten Buben" der B-Klasse Neuburg I - was sie nicht daran hinderte, in sportlicher Hinsicht absolut verdientermaßen den Sprung eine Etage nach oben zu schaffen. Die Blauschwarzen nahmen's übrigens mit Humor - und verewigten diesen Fakt sogar auf ihren Erfolgs-T-Shirts ("Wir sind mit den notwendigen fairen Brutalität aufgestiegen").

Apropos Erfolg: Einen winzig kleinen schaffte auch der FC Türkenelf Schrobenhausen - denn in Sachen Disziplin ist er den allerletzten Platz in Ostschwaben nun los. Diesen wenig schmeichelhaften Titel sicherte sich stattdessen der SV Hammerschmiede II - dank 84 Gelber Karten sowie elf Feldverweisen in 22 Spielen. Der FCT handelte sich in vier Matches mehr immerhin acht Verwarnungen weniger ein.

Roland Kaufmann