Rinnenthal
Gerolsbacher Leidenszeit geht weiter

Schmerzhafte 0:4-Pleite zum Punktrundenauftakt nach der Winterpause - Schon seit dem 17. September ohne Dreier

11.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr

Nicht zu stoppen: Rinnenthals Torjäger Benedikt Engl (r.) schnürte am Sonntagnachmittag einen Dreierpack gegen den FC Gerolsbach. In dieser Szene kam Thomas Plöckl (2. v. r.) zu spät. - Foto: H. Steurer

Rinnenthal (SZ) Enttäuschend, ernüchternd, einfach nur bitter: Auch in seinem ersten Punktspielauftritt nach der Winterpause hat der FC Gerolsbach nicht die Wende zum Guten geschafft. Stattdessen setzte es beim BC Rinnenthal eine herbe 0:4 (0:1)-Abfuhr.

Dieses Negativerlebnis muss von den Schwarzweißen nun erst einmal verdaut werden - zumal es höchst unnötig zustande kam. Nein, um vier Tore schlechter als der aktuelle Tabellenfünfte der Kreisliga Ostschwaben - das waren sie an diesem Sonntag keinesfalls. Allerdings stellten sich die Gerolsbacher in den entscheidenden Momenten zu naiv an.

So hätte auf dem nur schwer bespielbaren, kräfteraubenden Untergrund ein Führungstor extrem gut getan. Aber nichts da, nach nur 180 Sekunden lag die FCG-Truppe selbst mit 0:1 hinten - weil sich Kapitän Alexander Gräf einen fatalen Rückpass genau in die Füße von BCR-Stürmer Benedikt Engl geleistet hatte und der dann das unverhoffte Geschenk abgebrüht ausnutzte. Ja, exakt so ein kaltschnäuziger Goalgetter fehlte den Gerolsbachern an diesem Tag. Stattdessen hatten sie einen Sebastian Limmer in ihren Reihen, der im Abschluss äußerst glücklos auftrat. Nicht nur, dass der 27-Jährige schon vor dem frühen Rückstand eine sogenannte "Hundertprozentige" versiebt hatte (2.) - kurz danach tat er es erneut (5.). Wenn nur eine dieser Chancen gesessen hätte - wer weiß, was für die Schwarzweißen noch möglich gewesen wäre.

In der 27. Minute rückte Limmer erneut in den Mittelpunkt des Geschehens, als ein Freistoß genau vor seine Füße abgeblockt wurde -14 Meter zen-tral vor dem BCR-Kasten, also eigentlich in bester Lage. Aber auch das half nicht, nun jagte der Angreifer die Kugel fulminant über den Querbalken. Also wieder nichts mit dem ersten Gerolsbacher Punktspieltreffer des Kalenderjahres 2018. Stattdessen erneutes Entsetzen bei den mitgereisten Schlachtenbummlern. Das durfte doch nicht wahr sein.

Andererseits besaßen auch die Rinnenthaler ihre Chancen. Tobias Friedl etwa hatte Pech mit einem Pfostenschuss (25.), und in der 39. Minute musste FCG-Schlussmann Sebastian Ickes gleich zweimal innerhalb von wenigen Augenblicken sein ganzes Können aufbieten - zunächst gegen Friedl, dann gegen Elias Bradl.

Also lebte die FCG-Hoffnung auf einen Punktgewinn weiter. Die Einwechslung von Regisseur Bernd Probsdorfer (46.) brachte dann zusätzlichen Schwung, der Ausgleich lag mehr denn je förmlich in der Luft. Dumm nur für die akut abstiegsgefährdeten Schwarzweißen, dass sie ihre Abschlussschwäche auch im zweiten Durchgang nicht ablegen konnten - beziehungsweise dass BCR-Keeper Felix Fuhrmann nun förmlich über sich hinauswuchs. Wie er nämlich gegen Limmer (48.) und anschließend aus kürzester Distanz gegen Sebastian Waltl (52.) rettete, das war schon allerhöchste Torhüterkunst.

Auf der anderen Seite reichte dann bereits ein genialer Steilpass von Agustin Barbano auf Engl, um die gesamte Gerolsbacher Abwehr auszuschalten - und schon stand es 0:2 aus FCG-Sicht (54.). Was für ein Nackenschlag, was für ein Schock! Beziehungsweise aus der Traum der Schwarzweißen von einem wichtigen Erfolgserlebnis im Kampf um den Klassenerhalt. Denn dass die cleveren Rinnenthaler in den verbleibenden 35 Minuten keine Zwei-Tore-Führung mehr verspielen würden, war wohl jedem der rund 200 Zuschauern klar.

"Trotzdem ist es nicht akzeptabel, wie wir dann in der Schlussphase aufgetreten sind", ärgerte sich FCG-Spielertrainer Daniel Stampfl. 75 Minuten lang hatte er gestern nach langer Verletzungspause persönlich durchgehalten, war erstmals seit dem 20. November 2016 wieder in der Startelf gestanden - aber kaum saß der 27-Jährige dann draußen, brach seine Elf komplett zusammen. Die Konsequenz daraus waren zwei weitere Gegentore - erzielt durch Martin Oswald (77.) und nochmals Engl (88.).

"In den entscheidenden Situationen machten wir stets den Fehler zu viel", so Stampfl. Viel mehr wollte er lieber nicht mehr sagen. Aber dass ihm diese Niederlage extrem weh tat, war dem Chefcoach deutlich anzusehen. Langsam schlich er nach dem Schlusspfiff über das Spielfeld in die Kabine, in sich gekehrt, nachdenklich. Sein Schlusskommentar: "Na ja, so wirklich viel ist doch nicht passiert. Am nächsten Sonntag haben wir zu Hause die Möglichkeit, das Ganze gegen einen direkten Konkurrenten aus dem Tabellenkeller gutzumachen."

In der Tat: Am 18. März kommt der FC Stätzling II nach Gerolsbach, also der derzeitige Tabellenvorletzte. Ein FCG-Sieg ist jedoch dann absolute Pflicht, und mit dieser Drucksituation müssen die Schwarzweißen erst mal zurecht kommen. Übrigens: Der bislang letzte Dreier der Gerolsbacher datiert vom 17. September (2:0 zu Hause gegen den SV Feldheim). Damals war noch Sommer im Altlandkreis Schrobenhausen.