Schrobenhausen
FCS-Spielertrainer auf Abschiedstour

Daniel Wittmann wird die Schrobenhausener nach dem Saisonende so gut wie sicher verlassen

25.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:46 Uhr
"Wir haben hier in den vergangenen Jahren schon etwas aufgebaut": Daniel Wittmann fungiert bereits seit der Saison 2016/17 als Spielertrainer des FC Schrobenhausen. Wo er ab dem Sommer kicken wird, steht noch in den Sternen. −Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Dass der FC Schrobenhausen in den vergangenen Jahren sein Image aufpoliert hat, ist auch eng mit seinem Spielertrainer Daniel Wittmann verbunden.

Zukünftig schlägt der Verein wieder eine etwas andere Richtung ein. Der 37-Jährige möchte die Saison deshalb noch ordentlich zu Ende bringen, danach trennen sich die Wege wohl.

B-Klasse AIC/ND"Eigentlich", sagt Daniel Wittmann, "ging es für uns ja schon seit den ersten Wochen der Saison um nichts mehr". Insofern ist die aktuelle Situation - nämlich dass es vor dem Endspurt ein wenig schwer fällt, die Mannschaft zu motivieren - nichts Ungewöhnliches für den Schrobenhausener Spielertrainer. Maximal könnte der FCS noch Tabellendritter werden - mehr nicht. Durch viele personelle Ausfälle und einen sich häufig wechselnden Kader sei man im Vergleich mit den zwei Führenden (TSV Schiltberg und FC Igenhausen) "nicht wettbewerbsfähig gewesen", sagt Wittmann. Man habe somit früh den Anschluss nach ganz oben verloren. Partien wie nun am Sonntag (15 Uhr), zu Hause gegen den SV Münster II (Vorletzter), zu gewinnen und die Saison zwischen dem dritten und fünften Platz zu beenden, seien nun die Ziele für die letzten Wochen 2018/19..
Danach ist für Wittmann höchstwahrscheinlich Schluss in Schrobenhausen - denn für die Saison 2019/20 hat der Traditionsklub ja mit Oguzhan Halici einen neuen Spielertrainer verpflichtet und schlägt insgesamt wieder eine etwas andere Richtung ein, die so schnell wie möglich raus aus der B-Klasse führen soll. Einerseits hat der Noch-Spielertrainer Verständnis dafür, dass der Verein die Liga satt hat und deshalb eine etwas ambitioniertere Kaderplanung betreibt. Ob der Weg allerdings der richtige ist? Wittmann ist mindestens skeptisch.
Und es ehrt den 37-Jährigen, dass er über seine "Ausbootung" in diesem Zusammenhang nicht öffentlich klagt - seine Enttäuschung verbergen kann er aber trotzdem nicht ganz. "Natürlich ist es schade", sagt er: "Ich glaube, wir haben hier in den vergangenen Jahren schon etwas aufgebaut und dazu beigetragen, dass der Ruf des Vereins wieder ein besserer ist. " Der Thierhauptener, der vorher schon als Spieler beim FCS war und seit der Saison 2016/17 auch als Trainer für die Mannschaft verantwortlich ist, hat vor allem dazu beigetragen, dass der (von manchen stets kritisch betrachtete) Stadtverein als sympathisches Team auftritt. "Auch sportlich wäre mehr drin gewesen", betont Wittmann. Dass es nicht zu mehr gereicht hat als zu guten Platzierungen in der B-Klasse, sei anhand des bunt zusammengewürftelten Kaders, einer geringen Trainingsbeteiligung und vielen personellen Änderungen aber erklärbar.
Wittmanns Engagement und seine Fähigkeiten, ein Team zusammenzuhalten, dürften (neben den fußballerischen Qualitäten) dennoch nicht unbeachtet geblieben sein - so dass es auch in Zukunft wieder Möglichkeiten für ihn geben sollte. "Es gibt hier und da ein paar Gespräche", sagt er, und betont: "Natürlich haben die ersten Erfahrungen als Trainer Spaß gemacht. " Dass er nur als Spieler in Schrobenhausen bleiben könnte, sei dagegen eher keine Option. "Ich möchte diese Saison jetzt noch ordentlich zu Ende bringen", verdeutlicht er. Danach trennen sich die Wege wohl. Wo sie genau hinführen, ist absolut ungewiss: Das gilt für Wittmann - genauso wie für den FC Schrobenhausen.

Matthias Vogt