Pipinsried
Erhebliche Veränderungen

Schon jetzt stehen acht Abgänge beim Fußball-Regionalligisten FC Pipinsried fest

14.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:14 Uhr
Absoluter Leistungsträger: Beim FC Pipinsried hoffen sie wirklich alle, dass Kasim Rahibic auch in der Saison 2018/19 noch für die Gelbblauen kicken wird. −Foto: Foto: H. Kramer

Pipinsried (SZ) Die tolle Fußballsaison des FC Pipinsried weckt Begehrlichkeiten. Dem kleinen Dorfklub droht nach seinem ersten erfolgreichen Regionalligajahr ein Umbruch. Die Verantwortlichen blicken der neuen Spielzeit dennoch äußerst zuversichtlich entgegen.

Irgendwann, als beide Mannschaften nach dem 3:3-Unentschieden schon gemütlich zur abschließenden Grillfeier vor dem Pipinsrieder Sportheim übergegangen waren, gab es aus Sicht des FCP noch eine erfreuliche Nachricht zu vermelden: Christoph Burkhard hatte seinen Vertrag am Samstagabend gerade um ein weiteres Jahr verlängert. Der Ex-Profi, der nach anfänglichen Schwierigkeiten immer besser in die Saison fand, wird die Mannschaft als eine ihrer wichtigsten Stützen also auch in ihre zweite Regionalligaspielzeit führen.
Es war ein positives Signal in einer nicht ganz einfachen Zeit für die Pipinsrieder Verantwortlichen. Nicht alle Akteure, die am Fußballmärchen des kleinen Dorfklubs in den vergangenen Jahren mitgewirkt hatten, tun es nämlich Burkhard gleich. Vor dem Match gegen den VfR Garching wurden schon Ünal Tosun (Türkgücü-Ataspor München), Manuel Müller, Gilbert Diep, Leon Dekorsy und Maximilian Ettner (alle Ziele unbekannt) verabschiedet. Nun gut, Diep, Dekorsy und Ettner brachten es gemeinsam nur auf 336 Regionalligaminuten. Doch mit Müller (31 Einsätze, sieben Tore) sowie Tosun (28 Einsätze, zwei Tore) gehen zudem zwei Stammspieler. Und dabei bleibt es nicht - denn am Montag bestätigte der Sportliche Leiter Roman Plesche weitere Abgänge: Auch Arbnor Segashi (ebenfalls Türkgücü-Ataspor München), Dennis Liebsch (möglicherweise TSV Schwaben Augsburg) und der zweitbeste FCP-Torschütze, der im Sturm gesetzte Atdehdon Lushi, gehen. "Wir konnten uns nicht einigen", so Plesche.
Der Sportliche Leiter sieht es nun zum einen als ein "positives Zeichen", dass die FCP-Spieler so begehrt sind. "Das unterstreicht ja noch einmal die große Leistung, die wir in dieser Saison vollbracht haben", sagt er. Zum anderen kämen durch die Abgänge jetzt auch große Herausforderungen auf alle Verantwortlichen zu. "Wir haben unsere Hausaufgaben aber gemacht und sind vorbereitet. Wir werden auch in der neuen Saison eine gute Mannschaft ins Rennen schicken", sagt Plesche, der in den kommenden Tagen die ersten Neuzugänge präsentieren will.

Doch nicht nur das Personal wird sich ändern, auch die Trainingsintensität. "In Sachen Fitness könnte in der neuen Saison noch mehr möglich sein", sagt Plesche. Dann darf, anders als von Ex-Klubboss Konrad Höß befohlen, auch öfter als zweimal pro Woche trainiert werden.
Unsicher sind derweilen noch ein paar andere Personalien: Torhüter Thomas Reichlmayr zum Beispiel, der ebenfalls vom finanzkräftigen SV Türkgücü-Ataspor umworben sein soll. Oder Kasim Rabihic, der beste Torschütze und (nach seinem Wechsel von Rot-Weiß Essen) auffälligste Offensivspieler in der gerade abgelaufenen Saison. Schon bald sollen die Gespräche mit dem 25-Jährigen abgeschlossen sein.

"Er wird wohl nicht in der gleichen Liga wechseln - sondern wenn, dann zu etwas Höherklassigem", sagt Plesche, der betont: "Kasim ist hier gesetzt, kennt unseren Trainer gut, hat einen sehr hohen Status. Auch so etwas kann ja zur Leistung beitragen. Insofern ist längst nicht sicher, dass er wirklich geht." Am Samstag traf Rabihic (aus Pipinsrieder Sicht hoffentlich nicht zum Abschied) gleich dreimal (23./45./90.+3), was - weil auf der anderen Seite Dennis Suck (7.) sowie Tom Zimmerschied (27./38.) für den VfR Garching trafen - zu einem spektakulären 3:3-Unentschieden führte. Und weil beide Mannschaften - der VfR Garching den vierten Platz, der FCP den Klassenerhalt - etwas zu feiern hatten, führte es insgesamt zu der besagten Gemütlichkeit vor dem Sportheim. Zumindest an diesem Samstagabend. Die heißen Wochen der Saisonplanung stehen beim FC Pipinsried jetzt erst bevor.

Matthias Vogt