Mühlried
Entspannt und stolz

SC Mühlried II steht noch ungeschlagen da

08.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:54 Uhr

Mühlried (SZ) Nicht nur die erste Mannschaft des SC Mühlried macht in dieser Saison eine Menge Spaß, auch seine zweite Vertretung ist derzeit enorm erfolgreich.

Weil der SCM II in der B-Klasse Aichach mit großem Abstand vorne liegt, dürfte sich auch bald die Frage nach einem möglichen Aufstieg stellen.

B-Klasse Aichach So entspannt, wie Ferdinand Hofmann über die Saison seiner Mannschaft spricht, darf man sich derzeit wohl grundsätzlich die Stimmung beim SC Mühlried vorstellen. Natürlich sind alle Beteiligten dort ehrgeizig - aber eben auch extrem gelassen und vor allem mit viel Spaß bei der Sache. "Wir haben uns vor der Saison nicht unter Druck gesetzt und bei beiden Mannschaften nicht den Aufstieg als Ziel ausgegeben", sagt der Trainer des SCM II. Dass es nun so gut läuft, sei natürlich erfreulich. Auch wenn das Kreisklassenteam beim 1:3 gegen den SV Steingriff einen Rückschlag hinnehmen musste, bleibt die Mannschaft als Dritter im Aufstiegsrennen. Die zweite Vertretung steht sogar noch besser da und führt souverän die Tabelle der B-Klasse Aichach an.
Hofmann ist seit mehreren Jahren als Spielertrainer für das zweite SCM-Team verantwortlich - und natürlich zufrieden mit der bisherigen Ausbeute. Unter den elf Siegen waren zwar auch drei Erfolge am grünen Tisch (weil die jeweiligen Gegner keine Mannschaft stellen konnten) - doch auch das ist ja eine Qualität, die die Mühlrieder eben in dieser Saison mitbringen: einen breiten und qualitativ trotzdem gut besetzten Kader. Trainiert wird beim SCM II kaum gemeinsam, weil viele Akteure (vor allem Studenten) unter der Woche nicht da sind - "aber an den Spieltagen hatten wir noch kein einziges Mal Probleme, eine komplette Mannschaft zu stellen", betont Hofmann stolz.
Ganz abgesehen davon profitierte das SCM-II-Team ja nicht nur von den Spielabsagen, sondern überzeugte vor allem in den elf Partien, in denen es auf dem Platz stand. Noch keine einzige davon ging verloren - stattdessen gab es acht Siege und drei Remis, was insgesamt zur Tabellenführung (mit elf Punkten Vorsprung auf Platz drei) führt. Und was (bei zwei am Ende sicheren Aufsteigern) automatisch zur Frage nach möglichen Ambitionen in Richtung A-Klasse führt.
Wie man diese beantworten soll? Hofmann ist sich selbst (noch) nicht ganz sicher. "Als ich damals als junger Spieler in die erste Mannschaft gekommen bin, waren wir noch in der A-Klasse", sagt er. "Das jetzt noch einmal mit der zweiten Vertretung zu erreichen, wäre für viele Spieler schon ein sportlicher Anreiz", so der 31-Jährige. Doch natürlich gibt es auch Bedenken. Als warnendes Beispiel dient der BC Aresing, der in der Vorsaison mit seiner Reservetruppe in die A-Klasse aufstieg und seitdem Woche für Woche vor allem darum kämpfen muss, elf Aktive auf den Platz zu bekommen. Vor allem die Tatsache, dass die Spielorte dann getrennt von der ersten Mannschaft wären, macht den Sprung in die höhere Liga häufig zu einem Problem.
"Das ist ein Thema, über das wir uns in der Winterpause grundsätzlich Gedanken machen müssen", sagt Hofmann. Also auch darüber, wie man den Kader (auch im Hinblick eines möglichen Aufstiegs der ersten Mannschaft) insgesamt gestalten würde. "Ohne Training geht es in der A-Klasse jedenfalls nicht mehr", betont er: "Wir bräuchten dann schon einen Stamm von Spielern, der regelmäßig da ist. " Die Frage nach einem möglichen Aufstieg: Stand jetzt bleibt sie also unbeantwortet.
"Vor allem gilt es zunächst, die gute Platzierung zu verteidigen", betont Hofmann. Am Sonntag (12 Uhr) muss sein SCM II zum viertplatzierten TSV Inchenhofen II - wenn man so will also zu einem seiner Verfolger. Bei einem Mühlrieder Sieg würde der Abstand bereits 14 Punkte betragen. "Wenn wir nicht mindestens Zweiter werden, wäre es eine verschenkte Saison", sagt der Trainer - ganz unabhängig von der Aufstiegsfrage. Es klingt wie eine deutliche Aufforderung an seine Mannschaft. Aber eben auch mit der nötigen Portion Gelassenheit, die die Mühlrieder Fußballer in diesen Tagen besonders auszeichnet.

Matthias Vogt