Langenmosen
Einzeltraining in luxuriöser neuer Heimat

Sportler während der Coronavirus-Zwangspause (11): Werner Rath

02.04.2020 | Stand 23.09.2023, 11:29 Uhr
Hat mit dem PBC Hoaße Greim in jüngster Zeit viel geleistet: Vereinsboss Werner Rath. −Foto: A. Bichler (Archiv)

Langenmosen - Eigentlich hat Werner Rath allen Grund, stolz zu sein.

 

"Seit 34 Jahren gibt es nun schon unseren Verein - aber in einer so komfortablen Lage wie jetzt befand er sich noch nie", vermeldet der Vorsitzende des PBC Hoaße Greim. Ja, der Umzug gerade erst von Weilach in die neuen Räume nach Langenmosen - er bedeutete für die Poolbillardakteure aus dem Altlandkreis Schrobenhausen einen weiteren Riesenschritt nach vorne. "Unsere zukünftige Heimat ist regelrechter Luxus", berichtet Rath: "Von den Gegebenheiten dort ist wirklich jeder begeistert. "

Bis es so weit war, bis der Schritt nach Langenmosen abgeschlossen werden konnte, hatte der Verein eine Menge Arbeit zu erledigen. Allen voran natürlich sein Boss - was sich prompt auf seine sportlichen Leistungen auswirkte. "Training war da lange Zeit Nullkommanull möglich", erinnert sich der 49-Jährige. So mühte er sich in der ersten Hoaße-Greim-Vertretung zwar nach Kräften - aber als fleißiger Punktesammler konnte er seine Teamkameraden nicht mehr unterstützen. Und doch ist der Erhalt der Verbandsliga West für den PBC weiterhin möglich - falls die Saison überhaupt fortgesetzt wird. Denn auch für die Poolbillardspieler gilt aktuell: Spielzeit unterbrochen wegen der Corona-Krise. "Es liegt in der Tat alles auf Eis - und die Frage, wann die Verbandsverantwortlichen die ganzen Termine später unterbringen wollen, stellt sich nicht nur uns bei der Hoaßen Greim", sagt Rath. Dass sie im Altlandkreis Schrobenhausen auf jeden Fall weitermachen wollen - wohl allzu verständlich, denn momentan haben sie erst zwei Siege auf dem Konto, sind damit punktgleich mit dem Tabellenvorletzten aus Haunstetten - und zwei Teams müssten am Ende definitiv hinunter, eventuell sogar drei. "Es wäre schon toll, wenn wir das noch auf sportlichem Weg klären könnten", so der 49-Jährige: "Aber selbst, wenn die Saison komplett abgebrochen werden sollte, könnte der Verband doch niemals den Ist-Zustand des Klassements als Grundlage für Auf- und Abstieg hernehmen. Das würde sofort eine Revolution durch die Vereine nach sich ziehen. "

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Mit dem PBC Hoaße Greim an vorderster Linie? Rath lacht: "Das wohl weniger. Gerade ich persönlich sehe die momentane Saison eher locker, meine Prioritäten 2019/20 lagen und liegen - wie bereits angedeutet - nicht hundertprozentig beim Sport. " Womit wir wieder beim Umzug nach Langenmosen wären. "Natürlich hoffe ich, dass sich dieser für uns auf lange Frist auszahlt", so der Vereinsboss. Aber so schön die Räume auch sind, so toll alles wirkt - sein Verein hatte trotzdem zuletzt einen leichten Mitgliederverlust verzeichnen müssen. "Das ist wohl normal bei einem Standortwechsel - aber natürlich möchten wir das schnell wieder in die andere Richtung umdrehen", erklärt Rath dazu.

In Weilach hatte sich der PBC Hoaße Greim ja immer wieder im Ferienprogramm engagiert, um Nachwuchs zu gewinnen - und auch in Langenmosen würde er das im Sommer gerne tun. "Die Frage ist bloß, was bis dahin sein wird? Wird aufgrund der Corona-Krise überhaupt ein Ferienprogramm für Kinder und Jugendliche möglich sein? ", so Rath. Gleiche Zweifel bestünden für einen Tag der offenen Tür, den sein Verein in Langenmosen ganz oben auf der Agenda hat, um sich in der neuen Gemeinde richtig vorzustellen. "Ja, wir hoffen definitiv wieder auf steigende Mitgliederzahlen - aber müssen wir Öffentlichkeitsarbeit betreiben können, ansonsten dürfte sich kaum etwas tun. "

Vorerst ist auf jeden Fall Zwangspause angesagt - zumindest offiziell. "Aber jeder bei uns, der einen Schlüssel zum Vereinsheim hat, kommt trotzdem hin und wieder zum Trainieren", verrät Rath. Er selbst mache da keine Ausnahme: "Es gibt im Poolbillard schließlich so viele Einheiten, die man alleine durchziehen kann. Da sind zwei Stunden pro Woche locker mal drin - selbst ohne einen direkten Gegner. " Erst recht in einer schönen neuen Umgebung wie jetzt der in Langenmosen.

SZ

Roland Kaufmann