Gerolsbach
Ein eingespieltes Team

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18.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:45 Uhr
Höhenflüge erwarten sie sich nicht beim FCG, das Saisonziel heißt Klassenerhalt. Der sollte gelingen, wenn Spieler wie Roman Redl (weißes Trikot) nicht ausfallen. −Foto: Foto: Steurer

Gerolsbach (SZ) Auf Kontinuität setzen die Verantwortlichen des FC Gerolsbach in ihrer zweiten Kreisligasaison. Zwei Abgängen stehen vier Neuzugänge gegenüber, welche allesamt dem eigenen Jugendbereich entstammen. Mit ihnen soll auch in der anstehenden Spielzeit wieder der Klassenerhalt gelingen.

Rückblick
Mit Tabellenplatz acht im Schlussklassement waren sie im Gerolsbacher Lager letztendlich mehr als zufrieden, 35 Zähler holten die FCG-Fußballer in ihrem Aufstiegsjahr und schlossen die Runde dadurch sogar als bester aller Aufsteiger ab. "Wir haben unsere Ziele absolut erreicht, es gibt überhaupt keinen Grund, warum wir irgendetwas kritisieren sollten", bestätigt Abteilungsleiter Herbert Krobath. Als kleinen Kritikpunkt könnte noch eingeworfen werden, dass die Gerolsbacher an Weihnachten bei zwei Zählern Vorsprung auf die Abstiegszone noch bange Blicke nach hinten werfen mussten, aber auch diesen fegt Krobath mit absolut schlüssigen Argumenten locker weg: "Wir agierten zum Saisonfinale hin so präsent, das war schon einfach nur richtig stark." In der Tat verlor sein FCG von den letzten zehn Partien der abgelaufenen Runde nur noch zwei, was letztlich den Ausschlag dafür gab, dass in Gerolsbach nicht mehr gezittert werden musste.

Trainer
Dass Daniel Stampfl für dieses tolle Abschneiden ein Löwenanteil gebührt, das kann und will Krobath überhaupt nicht herunterspielen. "Daniel und auch sein Co-Trainer Sebastian Waltl machen einfach nur einen überragenden Job", erklärt Gerolsbachs Abteilungsleiter, der besonders bei Stampfl regelrecht ins Schwärmen gerät: "Er hat unsere Spieler toll weiterentwickelt, hat immer einen klaren Plan, ist im Vorstand, bei der Mannschaft und auch bei den Fans hoch angesehen - kurzum, mehr können wir uns von einem Trainer eigentlich nicht wünschen." Einen kleinen Wunsch freilich hegt Krobath dann doch, wenn er über die anstehende dritte Saison seines 28-jährigen Spielertrainers beim FCG nachdenkt. "Es wäre schön, wenn uns Daniel jetzt auch auf dem Rasen wieder helfen könnte. Neben seinen überragenden Fähigkeiten als Trainer ist er schließlich auch noch ein sensationeller Kicker", weiß der Abteilungsleiter über den Ex-Mittelfeldspieler des TSV Jetzendorf. Zwei schwere Knieverletzungen sorgten dafür, dass Stampfl in der abgelaufenen Saison nur auf vier Einsätze kam.

Kader
Mit Stefan und Thomas Brunner haben zwei Kicker den FCG in Richtung SC Griesbeckerzell verlassen. Kompensieren sollen dieses Abgänge Sven Böhm, Tobias Schenk, Daniel Fischer und Andreas Keimeier, die allesamt aus der U19 zum Team stoßen. Eigentlich wollten die Gerolsbacher Verantwortlichen zudem noch auf dem Markt aktiv werden, dies allerdings war nicht von Erfolg gekrönt. "Im Gesamtpaket war trotz einiger Gespräche letztlich aber einfach nichts dabei, was gepasst hätte", so Krobath, der dabei speziell mit den finanziellen Vorstellungen von so manchen potenziellen Neuzugängen nichts anfangen konnte: "Das ist für einen Verein wie den FC Gerolsbach schlichtweg nicht darstellbar gewesen." So sieht er die Stampfl-Elf auf einem ähnlichen Niveau wie in der Vorsaison - und versucht den fehlenden Neuzugängen das Positive abzugewinnen: "Wir sind definitiv eingespielt und das kann ja auch ein Vorteil sein, gerade zu Saisonbeginn."

Perspektiven
Der Start in die neue Runde wird auch gleich maßgeblich sein für den Saisonverlauf, wie der FCG-Fußballboss glaubt. "Dass wir gut aus den Löchern kommen, wird unfassbar wichtig. Schaffen wir das, bin ich mir sicher, dass wir unser großes Ziel, den erneuten Klassenerhalt, erreichen werden", so Krobath. Der Auftakt für die Stampfl-Elf hat es dabei allerdings gleich mal in sich, gastiert doch schon am ersten Spieltag der TSV Pöttmes beim FCG. "Das ist schon ein echter Knaller, andererseits haben wir gegen die Pöttmeser in der vergangenen Spielzeit auch vier Punkte geholt", blickt der Abteilungsleiter auf die Saisonouvertüre gegen den Tabellendritten der letzten Runde.

Tipp
Genau jene Pöttmeser erwartet Krobath nun am Ende ganz oben. "Mit dem Spielermaterial kann der Meistertitel normalerweise nur über den TSV Pöttmes gehen", sagt er. Das Verfolgerfeld hält er indes für komplett offen, speziell bei den neu eingegliederten Augsburger Vereinen werde erst der Saisonverlauf Aufschluss über deren Stärke geben. "Ob zudem der SC Griesbeckerzell wieder eine ähnlich furiose Runde hinlegen kann wie zuletzt, wird auch spannend zu sehen sein", so der Gerolsbacher Abteilungsleiter.

SZ-Prognose
Das zweite Jahr nach einem Aufstieg gilt gemeinhin als das schwerste - und auch für die Gerolsbacher Fußballer wird dies nun wohl gelten. Die Kreisliga Ostschwaben ist in der Breite sicherlich keinen Deut schlechter geworden, hat mit den Aufsteigern TSV Burgheim, TSV Friedberg, TSV Firnhaberau und dem Neuling DJK Lechhausen kein Fallobst hinzubekommen. Das 14er-Feld wird wohl ausgeglichen wie nie sein, weshalb sich kein Team eine Schwächeperiode leisten kann. Der Kader der Gerolsbacher freilich ist erwiesenermaßen absolut kreisligatauglich - wenn denn der Zusammenhalt auf dem Platz stimmt, woran es in der Vergangenheit manchmal haperte. Hinzu kommt, dass der Kader nicht der allergrößte ist, Verletzungen von Leistungsträgern sollten also nicht in großer Häufigkeit passieren. Schafft der FCG-Kader also, Homogenität und Kontinuität unter einen Hut zu bekommen, wird's definitiv was mit dem Ziel Klassenerhalt.

Christian Bork