Langenmosen
Diesmal besser als Platz vier?

Altlandkreisvereine vor dem Start in die neue Fußballsaison (1): die DJK Langenmosen

17.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:44 Uhr
19 von 39 DJK-Toren erzielte Florian Wenger (r.) in der vergangenen Saison. Auch 2018/19 ist der Spielertrainer einer der großen Hoffnungsträger in Langenmosen. −Foto: Foto: Kerpf

Langenmosen (SZ) Viermal in Folge Tabellenvierter im Endklassement der Kreisliga Ostschwaben. Das macht Hoffnung auf noch mehr. Doch vor der Saison 2018/19 hat die DJK Langenmosen nun ein paar Abgänge zu kompensieren, die ihr ganz besonders wehtun.

nRückblick

Wenn Roland Stegmayr, Fußballabteilungsleiter der DJK Langenmosen, die vergangene Saison beurteilen soll, dann am liebsten mit Blick auf beide Vertretungen in der Punktrunde. "Die zweite Mannschaft hängt ja quasi am Tropf der ersten und gerade in der ersten Saisonhälfte haben wir das bei unserem großen Verletzungspech auch gespürt", so der 34-Jährige. Dass es die Reserve, die ja nur eine Liga weiter unten in der Kreisklasse spielt, trotzdem noch geschafft hat, einen Spieltag vor Saisonende den Klassenerhalt zu sichern, und das Kreisligateam zum vierten Mal in Folge Rang vier erreichte, "ist für einen kleinen Verein wie wir es sind schon eine tolle Sache", so der Abteilungsleiter. "Es wäre das i-Tüpfelchen gewesen, wenn unsere erste Mannschaft noch etwas weiter vorne hätte eingreifen können", sagt Stegmayr, der betont: "Aber natürlich sind wir auch so ganz zufrieden."

nTrainer

Die Zufriedenheit hat natürlich auch mit dem Trainergespann zu tun, auf das die Langenmosener deshalb auch in Zukunft gerne setzen. Jürgen Grammer, der 2017/18 häufig beim Kreisligateam aushelfen musste, soll nach Möglichkeit vor allem die zweite Mannschaft als Spielertrainer anführen. Ex-Landesligaakteur Florian Wenger, der seinen Vertrag schon im Winter frühzeitig verlängert hatte, ist weiterhin für die erste Vertretung verantwortlich. Wie wichtig der 25-Jährige für die Blau-weißen ist, zeigt alleine seine Statistik der vergangenen Saison. Fast die Hälfte aller DJK-Tore (19 von 39) gingen auf das Konto des Spielertrainers. Dazu kamen acht Vorlagen. Eine Veränderung gibt es allerdings doch: Torwarttrainer Martin Kühne tritt aus beruflichen Gründen kürzer. "Das ist sehr schade. Er hat unsere Torhüter durch sein Training, seine Erfahrung und mit vielen wertvollen Tipps definitiv weitergebracht", sagt Stegmayr.

nKader
Mit Stefan Kellner wechselt der Abwehrchef und Kapitän zum Bezirksligisten TSV Jetzendorf. "Das tut uns natürlich weh", betont Stegmayr. Und weil auch Andreas Gumbiller aufhört, Christoph Engel zudem berufs- beziehungsweise studiumsbedingt kürzer treten möchte, ist der eingespielte Defensivverbund ein wenig gestört. Kompensieren möchten die Langenmosener das einerseits mit jungen, talentierten Nachwuchskräften. Niklas Groß (18) und Moritz Schleibinger (19) kommen aus der eigenen Jugend, der aktuell noch verletzte Sebastian Natzer (20) vom SV Steingriff. "Ich glaube nicht, dass wir die Abgänge sofort eins zu eins ersetzen können. Aber durch mannschaftliche Geschlossenheit und taktische Disziplin werden wir versuchen, die Lücken bestmöglich zu schließen", erklärt der Abteilungsboss.

nPerspektive
Eine "sorgenfreie Saison spielen": Auch wenn Stegmayr diese Aussage eigentlich nicht so gerne mag ("Was soll das schon bedeuten?"), ist es wohl das, was dem Ziel der DJK für 2018/19 am nächsten kommt. Das heißt zunächst einmal, gut aus den Startlöchern zu kommen, "damit man sich nicht schon früh in Regionen wiederfindet, in denen man sich eigentlich nicht aufhalten will", wie der 34-Jährige betont. Abgesehen davon sollen die jungen Neuzugänge bestmöglich in den Kader integriert und an das Niveau der Kreisliga herangeführt werden. Natürlich würde der Tabellenvierte der Vorjahre trotzdem gerne wieder so weit oben wie möglich mitmischen. Ein guter Mittelfeldplatz und der erneute Klassenerhalt der zweiten Mannschaft seien aber Ziele, mit deren Erreichen man zufrieden wäre.

nTipp
"Aus bekannten Gründen" müsse man den TSV Pöttmes natürlich als Topfavoriten auf den Meistertitel auf der Rechnung haben, sagt Stegmayr mit einem Schmunzeln. Auch in diesem Jahr hat der Klub schließlich wieder viele (finanzielle) Anstrengungen unternommen, um den Sprung in die Bezirksliga zu schaffen. Dahinter gebe es ein paar Kandidaten: den SSV Alsmoos-Petersdorf, der nun doch mit Torjäger Stefan Simonovic (ein Wechsel in die Landesliga schien so gut wie sicher) in die Saison geht, den SC Griesbeckerzell oder auch den BC Rinnenthal. Als möglichen Geheimtipp nennt Stegmayr auch den BC Aichach. "Pöttmes und eine dieser Mannschaften werden wohl um die ersten beiden Plätze spielen", vermutet er.

nSZ-Prognose
Viermal in Folge Platz vier im Endklassement. Das ist einerseits toll, zeigt aber andererseits auch, dass zum Sprung ganz nach oben stets ein Stück fehlte. Ob das in der neuen Saison besser wird? Ein paar wichtige Stützen haben das Team verlassen oder stehen vorübergehend nicht zur Verfügung, die Nachwuchsakteure müssen sich erst an das Kreisliganiveau gewöhnen. Mit dem Angriff auf die Aufstiegsplätze wird es daher wieder nichts. Der DJK-Kader ist aber auch zu gut, um in Abstiegsgefahr zu geraten. Heißt: Der kleine Umbruch im Kader führt 2018/19 zu einem Platz im gesicherten Mittelfeld. Vielleicht ja sogar zum fünften Mal in Folge zu Rang vier.

Matthias Vogt