Neuburg
Die Sache mit den eigenen Gesetzen

Handballer des SSV Schrobenhausen verlieren Derby in Neuburg nach indiskutabler Vorstellung

19.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:36 Uhr
Bekam in Neuburg eine Menge zu tun: Simon Reindl (r.), der Keeper des SSV Schrobenhausen. −Foto: M. Schalk

Neuburg (baa) Herber Rückschlag für die Handballer des SSV Schrobenhausen im Titelrennen der Bezirksklasse Altbayern Nord/West! Ausgerechnet im Landkreisderby in Neuburg zeigten sie nun eine inakzeptable Leistung und mussten dort folgerichtig eine äußerst bittere 28:31-Niederlage hinnehmen.

Im Vorfeld der Partie waren die vielen mitgereisten SSV-Fans noch ebenso positiv gestimmt wie die Mannschaft selbst, dass beide Punkte mit nach Schrobenhausen entführt werden. Die bisherigen Rückrundenauftritte hatten in der Tat auf ein erfolgreiches Match der SSV-Herren hoffen lassen. Allerdings gelten in einem Derby doch immer eigene Gesetze - vor allem, wenn es zwischen den Schrobenhausenern und dem TSV Neuburg ausgetragen wird. Schon im Hinspiel hatten sich die SSV-Akteure äußerst schwer gegen die eingespielte Truppe von der Donau getan und konnten damals gerade so mit einem Tor Vorsprung gewinnen. Trotzdem galten die Schrobenhausener jetzt doch wieder als klar favorisiert, schließlich rangieren die Neuburger aktuell nur auf dem siebten Tabellenrang der Bezirksklasse Altbayern Nord/ West, also eigentlich weit abgeschlagen von den SSV-Handballern entfernt.
Konnten die Gäste mit dieser Rolle nicht umgehen? Jedenfalls lief es bei ihnen von Anfang an nicht rund an diesem Spieltag. Nach einem 0:1-Rückstand konnten sie zwar gleich das Ergebnis umdrehen (2:1) - aber dass dies bereits die letzte Führung an diesem Sonntag für die Schrobenhausener sein sollte - nein, daran dachte zu diesem Zeitpunkt definitiv keiner in der Halle.
Die Neuburger - lediglich mit acht Spielern zum Derby angetreten - nutzen die vielen Fehler der Gäste gnadenlos aus und erarbeiteten sich dadurch schon nach gut zehn Minuten ein kleines Polster von drei Toren (6:3). Immer wenn es danach aussah, dass die SSV-Handballer doch in die Gänge kommen, passierten die nächsten Fehler bei ihnen - und die Neuburger nutzten die daraus entstandenen Möglichkeiten eiskalt aus. So blieb der Vorsprung des TSV zunächst i kontinuierlich bei zwei beziehungsweise drei Toren.

Die Schrobenhausener bekamen die Partie einfach nicht in den Griff, und ab Minute 20 wurde es noch schlimmer: Wieder trugen nun einfache Ballverluste oder viel zu unkonzentriert vorgetragene SSV-Abschlüsse im Angriff dazu bei, dass es die Neuburger einfach hatten, ihren Vorsprung auszubauen. So lautete der Spielstand in der 24. Minute bereits 13:8 für die Hausherren.
Die eine oder andere diskutable Entscheidung des Unparteiischen trug zum Unglück der SSV-Akteure ebenfalls bei. Jedoch machten sich diese das Leben durch Diskussionen mit dem Referee zusätzlich schwer, denn hierfür hagelte es weitere Zeitstrafen. Bis zur Halbzeitpause schafften es die Gäste von der Paar trotzdem noch, sich immerhin auf ein 10:13 heranzuarbeiten. Der Funke Hoffnung auf eine Wende glimmte also weiter.
Nach dem Seitenwechsel blieb die ganz große Aufholjagd aber zunächst aus. Erst nach gut zehn Minuten im zweiten Abschnitt verkürzten die Schrobenhausener den Rückstand auf lediglich einen Treffer und hatten nach erfolglosem Angriffsspiel der Hausherren sogar die Chance auf den Ausgleich. In dieser Phase zeigte sich jedoch erneut, dass die Mannschaft um das Trainerduo Altan Sentürk und Andreas Kreitmeir diesmal entweder einen verdammt schlechten Tag erwischt hatte oder sie mit der Spielweise der Gastgeber einfach nicht zurechtkam. So sorgten erneut viele kleine Fehler und schwache Würfe im Abschluss dafür, dass es die SSV-Handballer nicht schafften, die Partie zu drehen.

Stattdessen setzte sich die Neuburger Mannschaft wieder auf fünf Tore ab - was dann die Vorentscheidung in diesem Derby darstellte. Die Schrobenhausener kam zwar bis zum Ende noch auf ein 28:31 heran - das lag aber mehr daran, dass der Sieg den Gastgebern nicht mehr zu nehmen war und diese die letzten Minuten nur noch locker herunterspielten.
Damit kassierten die SSV-Herren ihre dritte Saisonniederlage und bleiben nur trotz der gleichzeitigen Niederlage des MTV Pfaffenhofen II weiterhin auf Platz zwei im Zwischenklassement. Jedoch lauern nun schon einige Kontrahenten hinter den Schrobenhausenern. So auch der nächste Gegner des SSV, die MBB-SG Manching: Diese reist mit einem Sieg gegen eben den MTV Pfaffenhofen II im Gepäck am nächsten Sonntag nach Schrobenhausen und will dort sicherlich mit einem Sieg am SSV vorbeiziehen. Die SSV-Truppe hingegen muss nach der Leistung beim TSV Neuburg dringend eine Reaktion zeigen.
Für den SSV spielten beim TSV Neuburg: Simon Reindl (im Tor), Michael Ecker, Sebastian Scherer (4 Treffer), Fabian Tominac, Christian Kigele, Andreas Kappler, Jaan Miketta (2), Philipp Pahlke (3), Abdulhakim Rihabi (5), Andreas Häusler (6 + 2 verwandelte Siebenmeter), Tobias Kreuzer, Thomas Augustin, Michael Bachfischer (3) sowie Dirk Miketta (3).