Dachau
"Die Jungs geben nach wie vor alles"

Cheftrainer Jörg Weber stellt sich auch nach 61:92-Pleite in Dachau weiter vor seine Green Devils

22.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:45 Uhr
Viel zu besprechen: Cheftrainer Jörg Weber (r.) und Johannes Keil (l.) stehen mit den Schrobenhausen Green Devils immer noch sieglos da, an den vier ersten Spieltagen gab es vier Niederlagen für sie. −Foto: M. Schalk

Dachau (SZ) Dass seine Mannschaft immerhin noch nicht "abgefieselt" wurde und die Niederlagen im Rahmen waren, hatte Trainer Jörg Weber vor dem Spiel in Dachau betont. Prompt kassierten die Green Devils an diesem Samstag eine 61:92-Klatsche und sind spätestens jetzt für viele der Abstiegskandidat Nummer eins in der 2. Basketball-Regionalliga Süd.

Deswegen aber zu kritisch mit seiner Mannschaft umgehen oder gar draufhauen - nicht mit Jörg Weber. "Die Jungs geben nach wie vor alles, die Einstellung passt - und wenn es dann nicht für mehr reicht, dann ist das eben so", betont er immer wieder. Die 2. Regionalliga sei in der aktuellen Konstellation (ohne externe, bezahlte Verstärkungen) für den Standort Schrobenhausen das Maximum - "und die Welt geht nicht unter, sollten wir am Ende dieser Saison absteigen", sagt der Coach ehrlich.
Klare Worte - doch so weit ist es freilich noch längst nicht, schließlich sind erst vier Spieltage absolviert. Dabei gab es zwar vier Niederlagen, allerdings - auch das gehört zur Analyse dazu - unter anderem gegen drei Mannschaften, die aktuell unter den besten Fünf der Tabelle zu finden sind. Die Dachau Spurs etwa, nach vier Spieltagen Tabellendritter, waren am Samstag ein "brutal starker Gegner", wie Weber betont. Wahnsinnig schnell und mit vielen taktischen Varianten, auf die sich auch der SSV-Coach immer wieder aufs Neue einstellen musste. "Uns fehlen dagegen momentan ein paar taktische Mittel", so der 47-Jährige, der in dieser Hinsicht vor allem Aufbauspieler Sebastian Ritzer schmerzlich vermisst. Johannes Keil als Ritzer-Ersatz "macht es zwar sehr gut", sagt Weber - "aber es ist eben auch nicht seine eigentliche Idealposition". Vom jungen Jakob Eiglmeier könne man in seiner zweiten Regionalligasaison gegen abgezockte Gegenspieler dagegen noch keine Wunderdinge erwarten.
So lagen die Green Devils in Dachau schon nach dem ersten Viertel mit 13 Punkten zurück (14:27) und rannten fortan hinterher. Kurz nach der Halbzeitpause waren es noch einmal neun Zähler Differenz - anstatt sich aber weiter heranzubeißen, wurden durch einen Dachauer Lauf alle Schrobenhausener Hoffnungen gestoppt. Ritzers taktisches Gespür, ein paar Dreier von Timothy Spatschek im richtigen Moment oder die Mentalität von Uli Steiner würden in solchen Phasen guttun, meint Weber. "Uns fehlt momentan eine Art Büchsenöffner für die Saison", sagt er. Gegen starke Gegner wie die Spurs ist somit wenig zu holen.
Bis zur Weihnachtspause treffen die Green Devils aber noch auf fast alle Teams aus der unteren Tabellenhälfte, die ebenfalls noch sieglosen MIL Baskets etwa treten bereits am kommenden Samstag zum Abstiegsgipfel in Schrobenhausen an. Es gehe jetzt vor allem darum, "die richtige Balance zu finden", sagt Weber. Auf der einen Seite die Anspannung weiter hoch halten, andererseits den Druck nicht zu groß werden lassen. Im nächsten Auswärtsspiel am 10. November geht es dann zum Aufsteiger TSV Weilheim, der mit einer 1:3-Bilanz ebenfalls im Abstiegskampf steckt. In der Vorsaison, die am Ende zum souveränen Klassenerhalt führte, hatten die Green Devils nach der Hinrunde vier Siege auf dem Konto. "Und ich bin nach wie vor überzeugt davon, dass wir das auch jetzt wider schaffen können", sagt Weber.
Das in Dachau unterlegene Green-Devils-Team: Juan Pablo Alanis Barrera (6 Punkte), Lukas Bäumel (12), Jakob Eiglmeier (2), Simon Ettenreich, Jonas Fiß (6), Florian Grille (2), Lorenz Höllbauer, Johannes Keil (2), Simon Koch (11) und Claus-Jürgen Ludwig (20).

Matthias Vogt