Schrobenhausen
Das Abenteuer geht weiter

TCS-Herrenteam spielt nach dem zweiten Aufstieg in Folge im nächsten Jahr in der höchsten schwäbischen Liga

10.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:41 Uhr
Ein Garant für den Aufstieg: Crt Gobec gewann in dieser Saison an Position zwei seine insgesamt sieben Einzelpartien äußerst souverän. −Foto: Foto: T. Floerecke

Schrobenhausen (SZ) Was für ein Erfolg: Gut 40 Jahre, nachdem schon einmal eine TCS-Herrenmannschaft in der Bezirksliga angetreten war, haben es die Schrobenhausener jetzt wieder gepackt. 2019 sind sie in der höchsten schwäbischen Tennisliga dabei.

Der emotionale Tenniskrimi spielte sich aus Schrobenhausener Sicht an zwei verschiedenen Schauplätzen ab, wobei der eine davon zugegebenermaßen relativ wenig Spannung erzeugte. Die TCS-Herren hatten ihre eigene Partie gegen den TSV Welden zuhause ungefährdet und souverän mit 9:0 gewonnen, ihre Pflichtaufgabe damit erfüllt. Doch weil sie dabei relativ früh fertig waren, brach eine TCS-Delegation am Mittag spontan nach Augsburg auf, wo sich die Dinge im Fernduell um den Aufstieg schließlich entscheiden sollten.

Dort, auf der Anlage des traditionsreichen TC Augsburg Siebentisch, hätte dem Tabellenführer TC Friedberg II beim drittplatzierten TCA III ein Sieg (egal mit welchem Ergebnis) definitiv zu Platz eins gereicht. 3:3 stand es nach den Einzeln, der Aufstiegszweikampf musste in den Doppelpartien entschieden werden. Spannung pur also. Doch als dann - die TCS-Vertretung war gerade angekommen - alle drei Doppel beinahe zeitgleich an die Gastgeber gingen, brach nicht nur Jubel bei den Augsburger Spielern, sondern vor allem bei den mitgereisten Schrobenhausener Zuschauern aus. Der zweite Aufstieg in Folge, der Durchmarsch von der Bezirksklasse II in die Bezirksliga innerhalb von nur zwei Jahren, war in diesem Moment endgültig perfekt.

"Und das ist ohne Frage einer der größten sportlichen Erfolge unserer Vereinsgeschichte", ist der TCS-Vorsitzende Rudi Dengler dementsprechend stolz auf die Herrenvertretung. Vor allem, da sie als Aufsteiger in die Saison gestartet, das ursprüngliche Ziel eigentlich der Klassenerhalt gewesen war. Schnell wurde dann allerdings klar, dass die starke Mannschaft mehr erreichen kann. Nach der einzigen Niederlage (ebenfalls beim TC Augsburg Siebentisch III) waren die zarten Aufstiegsgedanken zwar zwischenzeitlich so gut wie verflogen, doch nach dem Sieg im direkten Duell mit Tabellenführer Friedberg kam die Hoffnung zurück. Nicht zu Unrecht, wie sich am letzten Spieltag zeigte.

Am Ende stehen nun sechs Siege, eine einzige Saisonniederlage und positive Einzelbilanzen des Mannschaftskerns, bestehend aus Blaz Kocjan, Crt Gobec, Martin Höhler, Johannes Keil, Martin Furtmaier und Sebastian Floerecke. Zum weiteren Kreis des erfolgreichen Teams gehörten in dieser Saison außerdem Lukas Hartmann, Thomas Floerecke, Tim Hartmann und Martin Gepperth. "Wir haben eine wirklich starke Saison gespielt", bilanziert auch Martin Furtmaier. "Vor allem, weil wir aufgrund der guten Einzelleistungen die engen Matches gegen unsere Mitkonkurrenten stets gewinnen konnten", so der im Saisonendspurt verletzte Stammspieler, wohlwissend, dass im nächsten Jahr ganz andere Kaliber auf ihn und seine Teamkollegen warten. Vereine wie der TC Dillingen, der Neu-Ulmer TK Blau-Weiss, der TTC Füssen oder die zweite Mannschaft des TC Schießgraben Augsburg.

"Es ist schon ein großer Leistungssprung in die Bezirksliga, dort gibt es viele bezahlte Spieler", weiß Crt Gobec. Auch die Schrobenhausener hatten ihre Mannschaft ja in den vergangenen zwei Jahren - unter anderem mit Gobec - verstärkt, allerdings nur mit unbezahlten Spielern, die zudem einen Bezug zum TC Schrobenhausen und dessen Umfeld haben. Das soll freilich auch so bleiben. Die Vorfreude auf das historische Abenteuer ist schon jetzt trotzdem groß. Seit 1977 war keine TCS-Herrenmannschaft mehr in der höchsten schwäbischen Spielklasse aktiv.

Doch nicht nur die erste Herrenvertretung war an diesem Wochenende erfolgreich, auch die Gesamtbilanz des TCS kann sich sehen lassen. So gab es in zwölf Partien neun Siege, ein Unentschieden und nur zwei Niederlagen. Unter anderem siegten die beiden Bayernligisten des TCS, die Damen 30 (gegen den MTTC Iphitos München) und die Herren 60 (beim TC Plattling).

Für ein paar der TCS-Vertretungen geht es außerdem am kommenden Wochenende noch um etwas. So steht beispielsweise die zweite Herrenmannschaft ebenfalls vor dem ersehnten Aufstieg in die Kreisklasse II. Am kommenden Sonntag, 15. Juli, empfängt das Team als Tabellenführer den TC Nordendorf. Wie man einen Aufstieg perfekt macht und anschließend feiert, hat die erste Schrobenhausener Herrenvertretung ja am vergangenen Spieltag bereits bestens vorgemacht.

Matthias Vogt