Griesbeckerzell
"Brutale Mannschaftsleistung"

1:0 in Griesbeckerzell: FC Gerolsbach sorgt für Riesenüberraschung

18.11.2018 | Stand 23.09.2023, 5:00 Uhr
Der Matchwinner für den FC Gerolsbach: Sebastian Limmer erzielte beim 1:0 in Griesbeckerzell den einzigen Treffer. −Foto: H. Steurer

Griesbeckerzell (SZ) Zum fünften Mal in Folge ungeschlagen geblieben, zum dritten Mal hintereinander sogar einen Dreier eingefahren: Ja, für den FC Gerolsbach läuft es aktuell wirklich nach Wunsch.

Sein bislang letzter Coup war nun ge-stern Nachmittag ein völlig unerwarteter, aber keineswegs unverdienter 1:0-Auswärtssieg beim bisherigen Tabellenzweiten der Kreisliga Ostschwaben, dem SC Griesbeckerzell.

Kreisliga OstschwabenAndreas Wenger spricht von "einer brutalen Mannschaftsleistung" der Seinen in "einem sehr schönen Spiel von beiden Seiten". Das Überraschende hierbei - selbst aus Sicht des Gerolsbacher Vize-Fußballchefs: Die Schwarzweißen befanden sich mit dem hohen Favoriten stets auf Augenhöhe, besaßen insgesamt gesehen sogar die zwingenderen Torchancen.

Los ging es hiermit bereits in der neunten Minute, als Sebastian Waltl in der Mitte Sebastian Limmer bediente - aber in dieser Szene konnte Griesbeckerzells Schlussmann Alexander Schindele ebenso noch bravourös retten wie sieben Zeigerum-drehungen später aus kurzer Distanz gegen Roman Redl. Zugegeben: Die Platzherren enttäuschten ebenfalls nicht, bis zum FCG-Strafraum kickten sie sogar richtig gut - bloß ab da machten die Gerolsbacher Akteure die Räume endgültig eng, störten konsequent, ließen keinerlei Kombinationen mehr zu. So schaffte es das Griesbeckerzeller Team vor der Halbzeitpause nur ein einziges Mal, für echte Gefahr zu sorgen, als Manuel Schweizer die Kugel scharf nach innen brachte - aber der folgende Schuss von Rimon Shushe aus zentraler Position strich um wenige Zentimeter am Kasten vorbei.

Nach dem Seitenwechsel nichts Neues, der FC Gerolsbach überzeugte weiterhin mit einer bärenstarken Defensivarbeit. Selbst das verletzungsbedingte Ausscheiden des bis dahin umsichtigen Abwehrchefs Leo Solich (Oberschenkelprobleme) steckten die Schwarzweißen gut weg (51.). Für ihn kam Julian Wiethop, der krankheitsbedingt zunächst auf der Bank Platz genommen hatte - und auch der 20-Jährige machte seine Sache dann hervorragend.

Was zum kompletten Gerolsbacher Glück noch fehlte, war der eigene Führungstreffer - und der fiel schließlich in der 66. Minute: Felix Bauer bediente da von der rechten Seite aus Limmer in der Mitte - und der Goalgetter knallte die Kugel anschließend fulminant in die Maschen. Keeper Schindele hatte zwar noch irgendwie die Finger am Ball - aber eine echte Abwehrchance besaß er trotzdem nicht.

Die Griesbeckerzeller Mannschaft reagierte trotzig auf den Rückstand, wollte das Ganze sofort ausmerzen. Und hätte FCG-Keeper Sebastian Ickes nicht bei einem unangenehmen 22-Meter-Freistoß von Christoph Sturm so bravourös reagiert - es hätte lediglich 180 Sekunden nach dem 0:1 schon wieder unentschieden stehen können.

Auf der anderen Seite kamen die Gerolsbacher nun zu Konterchancen en masse in der Schlussphase - nur sie brachten die Kugel einfach nicht mehr an Schindele vorbei. "Somit blieb es ein Zitterspiel bis zur letzten Sekunde einer gleich sechsminütigen Nachspielzeit. Aber was soll's? Am Ende haben wir ja gewonnen", so Wenger zufrieden. Was ihm jedoch überhaupt nicht gefiel, war eine Situation in der 89. Minute, in der FCG-Keeper Ickes am Boden liegend böse am Kopf getroffen wurde. Der Gerolsbacher Schlussmann musste daraufhin sicherheitshalber ins Krankenhaus gebracht werden - während "Übeltäter" Philipp Sturm letztlich Gelb-Rot sah.

Ein Match steht für die Gerolsbacher jetzt noch vor der Winterpause auf dem Programm - nämlich am kommenden Sonntagnachmittag beim TSV Pöttmes. "Wir freuen uns schon riesig darauf" verrät Wenger. So erfolgreich, wie die Schwarzweißen momentan kicken, ist diese Aussage definitiv kein Wunder.

Roland Kaufmann