Schrobenhausen
Auf der Jagd nach den 600 Ringen

Die Schrobenhausener Dreifachturnhalle stand für zwei Tage komplett im Zeichen des Bogenschießens

11.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:22 Uhr
Das Ziel getroffen? Knapp 300 Schützen, darunter auch ein paar Top-Athleten, kämpften mit Pfeil und Bogen an zwei Tagen um die Oberbayerischen Bezirksmeistertitel. −Foto: Dürrmann

Schrobenhausen (SZ) Ein perfekt organisiertes Turnier richtete der Bogensportclub Schrobenhausen jetzt in der Dreifachturnhalle aus. Knapp 300 Schützen bewarben sich um die Titel bei den Oberbayerischen Bezirksmeisterschaften, darunter Athleten mit Topniveau. Für die Schrobenhausener Schützen lautete das Motto dagegen eher: Dabei sein ist alles.

Sie können so richtig stolz sein: Robert Späth und Norbert Kielsmeier, die Vorsitzenden des Bogensportclubs Schrobenhausen. Denn wie sie und ihr Team jetzt die Oberbayerischen Bezirksmeisterschaften im Bogenschießen organisierten, verdient größten Respekt. Am Tag vor den beiden Wettkampftagen hatte der Klub die Dreifachturnhalle in einen turnierfähigen Zustand gebracht, das heißt, 25 große Holzständer mit Scheiben aufgebaut, Netze aufgehängt, Linien geklebt und viele andere wichtige Dinge erledigt. Auch die Versorgung der Schützen und Besucher musste geplant werden. An den Wettkampftagen galt es dann vor allem, früh aufzustehen, Schießbeginn war schließlich schon am frühen Morgen.

Die Schützen benutzten den Blankbogen, den Recurvebogen und den Compoundbogen. In zwei Durchgängen mit je 30 Pfeilen schossen sie auf 18 Meter entfernt stehende Scheiben. Im besten Fall waren also 600 Ringe zu erreichen. Diesem Ziel recht nahe kam dann Katharina Bauer (Jahrgang 1995) von der Bogensportgemeinschaft Raubling bei den Damen Recourve mit insgesamt 557 Ringen. Bereits 2010 hatte sie den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft und zwei Jahre später den ersten internationalen Titel gewonnen: Bauer wurde Europameisterin in der olympischen Distanz. Für weitere herausragende Ergebnisse sorgten zwei Herren mit dem Namen Wieser von der Feuerschützengesellschaft Tacherting. Der Ältere von beiden, Felix Wieser (Jahrgang 1993), erreichte 586 Ringe bei den Herren Recurve, was sich in 46 Zehner und 14 Neuer aufteilte. Felix Wieser schoss bereits für den Deutschen Nationalkader Bogen Recurve. Der Jüngere, Moritz Wieser (Jahrgang 2000), lieferte bei den Junioren Recurve 580 Ringe ab. Das bedeutete 40 Zehner und 20 Neuner für ihn. Für die Schrobenhausener Teilnehmer lautete das Motto dagegen eher: Dabei sein ist alles. Immerhin schaffte Erich "Jimi" Heinl (Jahrgang 1954) in der Klasse Master Recurve mit 504 Ringen die für viele magische Grenze von 500 Ringen. Heinl strahlte am Ende über das ganze Gesicht. "Ich bin sehr zufrieden", so das Statement des Schrobenhausener Schützen. Das konnte so freilich auch als Fazit für die gesamte Veranstaltung gelten.

 

Erhard Dürrmann