Gerolsbach (SZ) Beim FC Gerolsbach wussten sie gestern Abend nicht so recht, ob sie lachen oder weinen sollten.
Das eigene 1:1-Unentschieden gegen den Tabellenzweiten, den SC Griesbeckerzell: Grundsätzlich hätten sich die Schwarzweißen darüber schon freuen können - wenn da nicht nicht die Überraschungscoups von den beiden Mannschaften hinter ihnen im Klassement gewesen wären.
Kreisliga Ostschwaben
So feierte der TSV Rehling am Sonntag einen 1:0-Sieg beim BC Aichach, und der bisherige Nachzügler aus Lechhausen setzte sich noch sensationeller beim Spitzenreiter TSV Friedberg durch (3:1). "Es haben also alle gegen uns gespielt", fasst FCG-Fußballboss Herbert Krobath zusammen. Er tut dies aber komplett unaufgeregt - weil ihn sein eigenes Team gestern Nachmittag durchaus überzeugte. "Mit den Akteuren, die wir momentan auf dem Platz haben, zogen wir uns gegen einen Aufstiegsaspiranten hervorragend aus der Affäre. Wir gaben alles - und haben uns demzufolge das Remis redlich verdient", so sein Fazit.
Die Gerolsbacher erwischten gestern sogar einen Auftakt nach Maß - denn bereits in der dritten Minute war Sebastian Waltl zur Stelle und verwertete ein Zuspiel von Julian Wiethop gekonnt per Flachschuss zum 1:0. Für den 26-Jährigen stellte dies sein erstes Saisontor dar - und für seine Mannschaft einen Grund, vielleicht ein bisschen zu viel zu feiern. Danach dauerte es nämlich keine 120 Sekunden, bis Maximilian Kopp ein Solo zum Griesbeckerzeller Ausgleich abschloss. "Er hat in dessen Verlauf gleich drei, vier Leute von uns ausgetanzt", ärgert sich Krobath: "Das hätte niemals sein dürfen. "
Nach diesem furiosen Start beruhigte sich die Partie spürbar - wobei es in der ersten Halbzeit schon die Gäste waren, die gefährlicher wirkten. Prompt musste FCG-Keeper Sebastian Ickes sein ganzes Können aufbieten, um in der 15. Minute gegen Stefan Brunner einen Rückstand zu verhindern. Kurz vor dem Seitenwechsel rettete dann Fabian Fottner auf der eigenen Torlinie. "Nein vor dem Pausenpfiff wirkten wir einige Male nicht wirklich sicher", gibt Krobath zu: "Aber zum Glück wurde das von den Griesbeckerzellern nicht ausgenutzt. "
Den Platzherren war trotzdem klar: Es musste sich im zweiten Durchgang etwas ändern. Also setzten sie nun im Abwehrzen-trum auf Routine - und wechselten Thomas Huber ein, der sich kurzfristig zu einem Comeback in der ersten FCG-Garnitur bereit erklärt hatte. Seine Aufgabe lautete, als Libero Sicherheit in die Defensivarbeit zu bringen. "Und das ist ihm dann ganz toll gelungen", lobt Krobath den 33-Jährigen.
Auf der anderen Seite wurden die Gerolsbacher auch in der Offensive mutiger. So hatten Daniel Fischer (51./52.), Bernd Probsdorfer (77.) und Sebastian Limmer (79.) gleich mehrmals einen erneuten Führungstreffer auf dem Fuß. Aber all diese Chancen waren nicht annährend vergleichbar mit der, die Probsdorfer dann in der 87. Minute besaß: "Nach Querpass von Limmer hätte er da alle Zeit der Welt besessen, um den Ball anzunehmen und anschließend zu verwandeln. Aber er probierte es leider direkt - und jagte die Kugel drüber", berichtet Krobath traurig.
Unter dem Strich sei das Unentschieden jedoch gerecht gewesen, das betont der FCG-Fußballlchef immer wieder. Folglich sei er mit dem einen Punkt gegen den Tabellenzweiten doch zufrieden. Am nächsten Wochenende geht es für die Gerolsbacher in Burgheim weiter - dann, wie bereits berichtet, mit Rückkehrer Sascha Brosi als Interimscoach.
Roland Kaufmann
